Während auf der L 565 der Bagger rollt, rollen überdurchschnittlich viele Autos derzeit durch die nicht allzu weit entfernte Albert-Schweitzer-Straße. Foto: Jähne

In Neuenbürg gibt es jetzt auch Autokorsos ganz ohne Corona-Demo. Schauplatz ist die Albert-Schweitzer-Straße: Diese gilt seit dem 15. März diesen Jahres als Hauptumgehungsroute, weil auf der Landesstraße  565 zwei Kreisverkehrsplätze saniert werden.

Neuenbürg - Wie das zuständige Regierungspräsidium in Karlsruhe mitteilte, werden dort nicht nur die Fahrbahn erneuert, sondern auch neue Gasschieber eingebaut, die Kanal- und Wasserleitungsschachtabdeckungen ausgetauscht sowie Leerrohre für Breitbandkabel verlegt. Ein Arbeitsaufwand, den das Regierungspräsidium bislang mit rund 550 000 Euro beziffert. Geht alles glatt, dann sollen die Sanierungsmaßnahmen bis zum 18. April beendet sein. Bis dahin fließt weiter ziemlich viel Verkehr durch die Albert-Schweitzer-Straße.

Stillstand bei Bussen

Neben Staus und den besagten Autokorsos bilden sich ob der verengten Fahrbahnverhältnisse schon regelrechte Nadelöhre. "Vor allem, wenn mehrere Busse auf einmal durch die Albert-Schweitzer-Straße fahren wird es verheerend", so eine Passantin. Dann gibt es schon mal Verkehrsstillstand, während der Gehweg zur Fahrbahn wird oder der genervte Autofahrer kurzentschlossen die Hupe betätigt.

Hinzu kommt, dass es sich bei der Albert-Schweitzer-Straße um keinen geraden, übersichtlichen Verkehrsweg handelt, sondern sich die Strecke mehrfach um Kurven windet und schlängelt. Bereits am frühen Nachmittag sind solche Situationen nicht selten zu beobachten. Auf der gesamten Ebene gilt während der Bauzeit konsequentes Halteverbot, um mehr Platz zu schaffen.

Im Karlsruher Regierungspräsidium sieht man dies jedoch etwas gelassener: "Die Verkehrssituation in der Albert-Schweitzer stellt sich als bauzeitlich akzeptabel dar. Die Situation vor Ort wird mehrfach täglich kontrolliert. Chaotische Zustände oder Hupkonzerte konnten keine beobachtet werden", hieß es auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Auch Unfälle oder derartige Vorkommnisse hätten sich noch keine ereignet.

Und selbst unter den Anwohnern gibt es solche, die sich mit der Situation durchaus arrangieren können: "Das müssen wir jetzt aushalten", meint einer während eine weitere Frau sagt, dass gewisse Pkw-Halter das ganze Jahr über ein Problem sind: "Trotz Tempo 30 haben wir etliche Raser hier. Wenn die Leute nicht Auto fahren können, dann ist die Stadt nicht daran schuld." Lärmverursacher mit entsprechend lauten Auspuffanlagen wurden als weiteres Dauerärgernis genannt.