Mit dem Vorhaben des TSV Straßberg, ein neues Sportheim zu bauen, hat sich der Gemeinderat ausführlich beschäftigt – und dem Verein dafür eine Fläche zur Verfügung gestellt.
Straßberg - Der TSV Straßberg will ein neues Sportheim bauen, wie Karl Friedrich, zuständig für das Ehrenamt, Sportvorstand Antonio Diaz und Josef Wessner, Vorstand für Geschäftsstelle und Verwaltung, mit Architekt Elmar Hotz im Gemeinderat erläutert haben. 1950/1951 hatte der Verein zum Gauturnfest einen Turnschuppen errichtet, diesen in Eigenleistung in den 1970er-Jahren zum Sportheim mit Umkleidekabinen, Toiletten, Gastraum und Küche umgebaut und ihn zwei Jahrzehnte später gründlich renoviert. 1993 kam es zum Abschluss eines Erbbauvertrages mit Laufzeit bis 2033 mit der Gemeinde. "Schon 2014 und 2015" hat der TSV laut Friedrich "Überlegungen zur Vergrößerung und Modernisierung des Gebäudes angestellt" – Kostenpunkt: mindestens 150 000 Euro. Grund: das kaputte Dach, eine marode Sanitärinstallation, eine bröckelnde Fassade, Schäden durch Tierfraß und eine generell schlechte Bausubstanz.
Friedrich: "Wir müssen etwas Neues machen"
"Wir sind dann zum Entschluss gekommen, dass wir etwas Neues machen müssen", sagte Friedrich. Ein Standort am Weg zum Tennisplatz erwies sich als zu kompliziert und zu teuer – und wurde ad acta gelegt. Beim Vororttermin im Frühjahr 2021 begannen die Planungen für einen Platz rechts der Schmeienhalle.
Friedrich wies angesichts der Tatsache, dass der TSV in der Landesliga gut aufgestellt und weithin bekannt sei, darauf hin, dass es sich auch für die Gemeinde um "ein Prestigeobjekt" handele, und betonte: "Natürlich geht das nur mit Ihrer Mithilfe". Der Verein werde Eigenkapital und Eigenleistung einbringen, ein Hauptsponsor sei gefunden, ein Bankkredit möglich. Zudem rechne der TSV mit Zuschüssen des Württembergischen Landessportbunds und der Gemeinde – 25 Prozent.
950 000 Euro stehen vorerst unter der Kalkulation
Das neue Sportheim ist einstöckig mit Satteldach geplant, soll 20 mal 18 Meter groß werden und zwei Umkleideräume, eine kleine Küche und einen Bewirtungsraum bekommen. Die Investitionssumme wird auf 950 000 Euro geschätzt. Gemeinderat und TSV Hauptkassier Tobias Gut kommentierte: "Es muss einiges passen, der Zeitpunkt passt, die Gemeinde muss auch das ihrige beisteuern." Marco Sülzle fragte nach möglichem Hochwasser auf der Fläche, was laut Bürgermeister Markus Zeiser seit dem Bau des Erdwalls kein Thema mehr ist. Laut Architekt Hotz könnte das Gebäude auch 20 Zentimeter höher werden, doch er betonte: "Da sind noch viele Fragen offen, es ist weder genau gerechnet, noch diskutiert, noch ausgegoren."
Faust: Ein mutiges Projekt in schwieriger Zeit
Helmut Hartmann fand das Vorhaben des Vereins gut, Marvin Faust sprach von einem mutigen Projekt in schwieriger Zeit und meinte, dass die Gemeinde in die Planungen einbezogen werden müsse, um eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. "Ich stehe hinter der Sache", sagte Gerhard Teufel und fragte, was mit dem alten Sportheim passiere. Weil der Erbbauvertrag bis 2033 läuft, ist für eine Entscheidung darüber aber noch Zeit. Laut Friedrich kann sich der TSV eine vollständige Entkernung vorstellen und einen großen Raum, wie einst im Turnschuppen, schaffen mit Lagermöglichkeit für heimische Verein.
Zeiser: Beide Projekte gehören zusammen
Aus Sicht von Bürgermeister Markus Zeiser gehörten beide Projekte auf jeden Fall zusammen. Was die 25-prozentigen Zuschüsse der Gemeinde betreffe, zeigte er anhand einer Aufstellung, dass seit 1995 neun Vereine davon profitiert hätten, "aber eine so große Maßnahme gab es noch nie", so Zeiser. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, dem TSV Straßberg einen Teil des Flurstücks 1433 neben der Schmeienhalle zu überlassen. Wenn das Vorhaben umgesetzt werde, folge ein entsprechender Erbbauvertrag. "Diese Entscheidung ist ein starkes Signal", so der Schultes. Foto: