Abschied nach dem Aufstieg: Trainer Helmut Dietterle Foto: Baumann

Der TSV Essingen hat die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga, Staffel 2, und den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt gemacht. Erfolgstrainer Helmut Dietterle, früher Profi beim VfB Stuttgart, wird den Club vor den Toren von Aalen am Saisonende aus persönlichen Gründen verlassen.

Der TSV Essingen hat die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga, Staffel 2, und den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt gemacht. Erfolgstrainer Helmut Dietterle, früher Profi beim VfB Stuttgart, wird den Club vor den Toren von Aalen am Saisonende aus persönlichen Gründen verlassen.

 

Essingen - Sein schönster Aufstieg als Spieler? Helmut Dietterle muss nicht lange überlegen. Die Rückkehr mit dem VfB Stuttgart 1977 in die Fußball-Bundesliga steht ganz oben auf seiner persönlichen Hitliste. Bei der Frage nach seinem schönsten Aufstieg als Trainer kommt der ehemalige Profi und Amateur-Nationalspieler ins Grüblen.

Das liegt vor allem daran, dass es so viele waren: Die TSG Hofherrnweiler führte er von der Kreisliga A bis in die Landesliga. Die SF Dorfmerkingen von der Landesliga in die Oberliga. Mit dem Heidenheimer SB schaffte er den Sprung in die Oberliga, und auch mit dem VfR Aalen feierte er einige Erfolge.

Jetzt gelang ihm das Kunststück, den TSV Essingen aus der Landesliga, Staffel 2, in die Verbandsliga zu führen. Der Club aus dem 6400-Einwohner-Ort am westlichen Rand von Aalen machte vergangenen Sonntag am vorletzten Spieltag mit dem 3:2 beim TSV Köngen alles klar. „Vize-Meister FC Heiningen war spielerisch sogar einen Tick besser als wir“, weiß Dietterle, „doch unser Team- und Kampfgeist war letztendlich nicht zu toppen.“

Zudem haben die Essinger beide Duelle gegen Heiningen mit 2:0 und 1:0 gewonnen. Weshalb Dietterle vor dem letzten Saisonspiel am kommenden Samstag (17 Uhr) gegen den SV Ebersbach sicher ist: „Wir sind verdient Meister geworden.“

Stützen des Teams sind die Defensivstrategen Simon Köpf (früher Stuttgarter Kickers) und Dennis Hillebrand (früher u. a. SpVgg Greuther Fürth, FSV Frankfurt, VfR Aalen) sowie im Mittelfeld Patrick Faber und im Sturm Stanislaus Bergheim (32 Saisontreffer). Im Oktober 2012 hatte Dietterle die Mannschaft als Landesliga-Schlusslicht mit drei Punkten übernommen – als Nachfolger von „Euro-Eddy“ Edgar Schmitt. Stück für Stück entwickelte Dietterle das Team weiter.

„Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit dieser Mannschaft zu arbeiten“, betont der 63-Jährige. Warum er dann nach dem Aufstieg aufhört? „Persönliche Gründe“ führt der Erfolgstrainer an. Vergangenen Dezember musste er am Knie operiert werden und bekam ein künstliches Gelenk. „Daran habe ich immer noch zu knabbern“, sagt er. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit – auch wenn es keiner zugibt: Es gab atmosphärische Störungen zu Teilen der Führungsetage. Der Ex-Profi lässt sich nur ungern in seine Arbeit reinreden.

Wie auch immer: Dietterle jedenfalls geht jetzt in Rente. Und seine Nachfolge ist noch ungeklärt: Norbert Stippel (SV Göppingen) war im Gespräch, doch er will pausieren. Sein Vorvorgänger in Göppingen, Uli Haug, gehörte ebenfalls zu den Kandidaten. Genauso Dennis Hillebrand als Spielertrainer. Die Entscheidung fällt in dieser Woche. Sicher sind die Zugänge Bastian Heidenfelder (1. FC Heidenheim), Kersten Göhl (Normannia Gmünd) und Jan-Philipp Klein (SV Göppingen), auch Florian Treske (SSV Ulm 1846) wird gehandelt. Dietterles Prognose: „Der TSV wird auch eine Etage höher eine gute Rolle spielen.“