Die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw stehen Mitten in der Vorbereitung für die Feldrunde 2021. Foto: Kraushaar

Es tut sich etwas auf dem Faustballgelände des TSV Calw am Altburger Aischbachweg. Sowohl die Frauen als auch die Männer des TSV Calw sind wieder ins Training eingestiegen. Wann die Bundesliga-Saison beginnt, das ist allerdings noch offen.

Wird gespielt? Ab wann darf gespielt werden? Wie könnte eine verkürzte Sommerrunde aussehen? Gegenwärtig gibt es mehr offene Fragen als Antworten. Stand der Dinge ist: Die Deutsche Faustball-Liga (DFBL) hat den für Ende Mai geplanten Bundesligastart vorerst auf das Wochenende 12./13. Juni verschoben. Auf der jüngsten Präsidiumssitzung wurde ein weiteres Vorgehen besprochen – und Meisterschaften vergeben.

"Zum heutigen Zeitpunkt müssen wir aufgrund der anhaltenden und schlechten Pandemiesituation den Saisonstart vorerst auf Mitte Juni verschieben", sagte DFBL-Präsident Ulrich Meiners. Während einige Bundesligisten das Training wieder aufnehmen konnten, würden sich andere weiterhin in der Warteschleife befinden. Dazu sei die Austragung möglicher Bundesligaspieltage ungewiss.

Um zeitnah auf mögliche Entwicklungen in der Pandemie zu reagieren, wird das Präsidium künftig alle zwei Wochen zusammenkommen, das nächste Mal am 12. Mai. Dann würde ein möglicher Start im Juni diskutiert werden. "Wir wollen damit dem Wunsch der Bundesligisten entsprechen, allen Teams mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit vor dem ersten Spieltag einzuräumen", erklärte Meiners. Aktuell sei in allen Bundesligen noch eine einfache Spielrunde möglich – auch mit einer weiteren Verschiebung in den Juli.

"Wir sind alle heiß auf den Bundesliga-Start", sagt Thomas Stoll, Trainer der Männermannschaft. Das freilich soll nicht heißen, dass die Akteure bereits morgen oder übermorgen den Spielbetrieb aufnehmen könnten.

"Da fehlt schon noch einiges. Die meisten Spieler sind fit. Nach der langen Pause ist es jetzt wichtig, dass wir wieder ein richtiges Mannschaftstraining machen können. Aber wir sind auf einem guten Weg", so Thomas Stoll.

Ebenso sieht es bei den Frauen aus, bei denen der TSV Calw in der 1. und in der 2. Bundesliga vertreten ist. Die Trainerinnen Elke Schöck und Petra Pfrommer freuen sich über die gute Trainingsbeteiligung und hoffen ebenfalls, dass die Feldrunde 2021 doch noch irgendwie zustande kommt – lieber verkürzt als gar nicht.

Sollte tatsächlich ab Mitte Juni gespielt werden dürfen, dann stellt sich immer noch die Frage, ob dann auch Zuschauer auf das Sportgelände dürfen. Elke Schöck und Petra Pfrommer sind sich einig: Wenn unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt werden müsste, wäre das sehr schade. Zudem, auch unter den rivalisierenden Mannschaften gehört nach dem Spiel das Zusammensein dazu – und dieses würde ja wohl auch entfallen.

Bereit sind die Calwer was die Schutzmaßnahmen angeht. Immer wieder wird getestet. Noch hat sich glücklicherweise niemand mit Corona infiziert – und das soll auch so bleiben. Thomas Kübler ist zum Corona-Beauftragten ernannt worden – und das ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Er ist inzwischen geschult und will seinen Teil dazu beitragen, dass sowohl im Training als auch später, wenn es wieder um Punkte geht, nichts passiert.

"Das ist ein riesen Act. Wir testen schon seit ein paar Wochen. Das läuft inzwischen völlig problemlos", sagt Thomas Kübler. Da Faustball im Freien eher kontaktarm ist, stuft er die Gefahr möglicher Ansteckungen als eher gering ein. Dennoch will er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Wir müssen und wollen trotzdem alles tun, dass nichts passiert."

Die Fahrten zu Auswärtsspielen werden wohl etwas anders aussehen, als bisher gewohnt. "Wir können nicht eine ganze Mannschaft in einen Kleinbus packen. Wir müssen wohl mit mehreren Autos fahren."

Die Jugend hätte zwischendurch zwar auch für kurze Zeit auf den Platz dürfen, doch dieses Thema hatte sich angesichts der anhaltend hohen Corona-Inzidenz zumindest sehr schnell auch wieder erledigt. Aktuell dürfen nur Kinder und Jugendliche trainieren, die nicht älter als 14 Jahre sind.

Um den Nachwuchs dennoch irgendwie bei Laune zu halten, bietet der Verein unter Federführung von Sandra Janot ein Fitness-Training per Video für die U14- und U16- Spielerinnen und Spieler an.

"Es ist natürlich nicht zu vergleichen mit den Übungen auf dem Platz, aber das Angebot wird rege angenommen", freut sich Sandra Janot darüber, dass sie zumindest ihren Teil dazu beitragen kann, dass die Mädchen und Jungen den Kontakt so doch zu einem Gemeinschaftserlebnis kommen und den Kontakt nicht ganz verlieren.