Der einzige Heimsieg gelang Alexej Storm und der TSG Balingen in der Vorsaison mit dem 1:0 gegen Koblenz. Foto: Kara

Regionalliga: Rot-Weiss Koblenz sieht sich bei Re-Start im Nachteil. In der Tabelle auf Rang 20. 

Auf unbekanntes Terrain begeben sich die Fußballer der TSG Balingen beim Re-Start in der Regionalliga Südwest. Am morgigen Samstag sind sie erstmals im Stadion Oberwerth in Koblenz zu Gast.

Gastgeber TuS Rot-Weiß Koblenz spielte zwar schon in der Vorsaison in der Regionalliga Südwest, doch nach dem die TSG mit dem 1:0 gegen den Aufsteiger ihren einzigen Heimsieg in einer verkorksten Saison feierte, fiel das Rückspiel in Koblenz dem Saisonabbruch aufgrund der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Von diesem Abbruch profitierten im Endeffekt aber beide Mannschaften: Koblenz durfte als Schlusslicht mit nur fünf Punkten auf dem Konto ebenso in der Regionalliga bleiben, wie auch die TSG als Vorletzter.

Und beide Kontrahenten haben bislang ihre zweite Chance gut genutzt: Balingen belegt nach zwölf Spieltagen Rang neun mit 16 Punkten; die Rot-Weißen haben als 20. des Tableaus 11 Punkte auf ihrem Konto – das sind mehr als doppelt so viele wie in der Vorsaison nach 22 Spieltagen. Dies liegt auch daran, dass es bei der TuS in der Sommerpause quasi einen Runderneuerung gab: 22 Spieler verließen den Klub; und 22 Neue kamen hinzu. Noch im Oktober verpflichteten die Rot-Weißen einen neuen Akteur mit klangvollem Namen: Luca Beckenbauer, Enkel von "Kaiser" Franz Beckenbauer schnürt nun für die TuS die Kickschuhe. Auch auf der Bank gab es einen Wechsel. Interimscoach Manuel Morales-Fuster trat als Co-Trainer ins zweite Glied zurück; neuer Cheftrainer wurde Heiner Backhaus.

Auch in der neuen Runde hatte Koblenz mit einigen Unwägbarkeiten zu kämpfen: Bereits am vierten Spieltag infizierten sich sieben Spieler mit dem Coronavirus, und die TuS musste drei Spieltage aussetzen. Aber auch davon ließ sich das Backhaus-Team nicht beirren, das vor allem Mitte Oktober immer besser in Fahrt kam und mit den Siegen gegen den VfB Stuttgart II (1:0), den FSV Frankfurt (1:0) und Eintracht Stadtallendorf (2:0) aufsteigende Tendenz bewies, ehe der zweite Nackenschlag folgte: Der "Lockdown light" im November aufgrund der Coronavirus-Pandemie, bei dem die rheinland-pfälzischen Vereine von ihrer Landesregierung als Amateure eingestuft wurden und so weder trainieren, noch spielen durften. Zum 1. Dezember passte das Land aber seine Verordnung an; die vier rheinland-pfälzischen Klubs zählen nun als Profis und dürfen spielen und trainieren. Dies machte den Re-Start mit vier Spielen bis Weihnachten erst möglich, der Trainer Backhaus nicht gelegen kommt. "Es ist eine schwierige Situation, nachdem unsere Spieler vier Wochen lang nur individuell trainieren durften. Ich sehe gegenüber den Mannschaften aus den anderen Bundesländern einen großen Wettbewerbsnachteil. Aber wir stellen uns der Herausforderung mit Herzblut und dem Messer zwischen den Zähnen", zeigt sich der 38-Jährige kämpferisch.