Schmerzhafter Abgang für die TSG Balingen. Geschäftsführer Jan Lindenmair wird seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in der Eyachstadt nicht verlängern.
Der 44-jährige Stuttgarter übernahm die Geschäftsführung im Juli 2019 von Fabian Fecker und wechselt ab dem Sommer in die Wirtschaft.
Entscheidung für die Familie
Seine Beweggründe nennt er in einer vom Verein veröffentlichten Mitteilung: „Es ist keine Entscheidung gegen die TSG Balingen, sondern eine Entscheidung für meine Familie, die in den letzten Jahren gerade an den Wochenenden oft auf mich verzichten musste. Daher musste ich das Job-Angebot annehmen.“ Ab Sommer hat Lindenmair eine Führungsposition bei einem IT-Unternehmen im Stuttgarter Raum inne.
Dank von Straubinger
Auf Nachfrage erklärt Lindenmair: „Der Abschied fällt mir schon besonders schwer, weil ich mich zum einen sehr wohlgefühlt und gut aufgehoben in Balingen gefühlt habe und dabei viele tolle Menschen um mich herum hatte. Zum anderen ist es für mich nach 20 Jahren ein Abschied aus dem Profisport und daher schon ein großer Schritt.“
Reaktionen gab es natürlich auch von Vereinsseite: „Jan hat uns mit seiner Entscheidung überrascht, doch können wir seine Beweggründe natürlich nachvollziehen“, erklärt Eugen Straubinger, der Vorsitzende der TSG Balingen Fußball. Für die Arbeit des ehemals erfolgreichen Volleyball-Trainers hat er nur lobende Worte übrig: „Wir waren in all den Jahren überaus zufrieden mit seiner Arbeit und hätten ihn gerne gehalten. Ich persönlich habe Jan als verlässlichen Partner kennengelernt, mit dem ich stets freundschaftlich zusammenarbeiten durfte.“
Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger nimmt nun Fahrt auf. Straubinger betont jedoch, dass es vereinsseitig keinen Zeitdruck gibt. „Jan wird uns bis zum Saisonende im Juni erhalten bleiben“, so Straubinger. „Wir werden uns der Suche daher gewissenhaft, aber mit der nötigen Geduld widmen.“
Abschied fällt schwer
Lindenmair selbst betont: „Ich bin jeden Tag gerne von Stuttgart nach Balingen gefahren, habe mich in der TSG-Familie stets wohlgefühlt und großartige Menschen kennengelernt.“ Auf die Frage ob seine Entscheidung die Planungen für die kommende Saison erschweren würden, meint er: „Ich persönlich bin immer noch sehr motiviert und brenne darauf, die Saison gut zu Ende zu bringen. Sicherlich werden die Entscheidungsprozesse an der ein oder anderen Stelle etwas anders, und man spricht sich noch enger ab.“
Unterlagen eingereicht
Unter Lindenmair und Straubinger fiel die Abspaltung der Fußballabteilung vom Hauptverein, die vom früheren Abteilungsleiter Uwe Haußmann angestoßen worden war, zudem wird der Geschäftsführer dieser Tage die Lizenzunterlagen für die 3. Liga einreichen. „Die TSG ist in der Regionalliga Südwest ein besonderer Verein. Und als einen genauso so besonderen Verein habe ich die TSG auch kennengelernt“, sagt Lindenmair. „Wir haben viel erreicht. Ich bin dankbar, dass ich die sportlich beste Zeit der TSG miterleben und mitgestalten durfte.“
Wachstum und Werte
Auf die Ziele für die verbleibende Spielzeit angesprochen meint er: „Aufstieg und Pokalsieg. Spaß beiseite. Ich möchte das Ganze gut übergeben und würde mir wünschen, dass wir als Verein weiter wachsen und an unseren Werten festhalten.“
Auswärtsspiel in Fulda
Für die Mannschaft von Martin Braun steht am Samstag mit der Auswärtspartie in Fulda das erste Pflichtspiel des neuen Jahres an.