Helmut Reitemann mit der scheidenden TSG-Vorsitzenden Ute Hirthe. Foto: Breisinger

Bei der Mitgliederversammlung der TSG Balingen am Samstagabend in der Sparkassen-Arena hat die scheidende Vorsitzende Ute Hirthe auf ein ereignisarmes Jahr 2020 zurückgeblickt. Die Nachfolge für das Führungsamt des größten Balinger Vereins bleibt erst einmal ungeklärt.

Balingen - Eine große Aufgabe für die TSGler ist nun die Suche und Wahl eines neuen Vorsitzenden. Da Hirthe nach 17 Jahren ihr Amt als Vorsitzende niederlegte, um zukünftig mehr Zeit für ihre Tätigkeit im Gemeinderat zu haben, stand eigentlich eine Neuwahl an.

Allerdings stellte sich niemand als Kandidat auf, so dass bis zur Mitgliederversammlung im nächsten Jahr oder einer etwaigen außerordentlichen Mitgliederversammlung zunächst der stellvertretende Vorsitzende Menso Hobbing kommissarisch als Vereinschef tätig sein wird.

Zahlreiche Ehrungen

"Schade, ich habe bis zuletzt geglaubt, dass sich jemand freiwillig meldet", sagte Hirthe. Sie wurde von ihrem Verein gebührend verabschiedet: Im Stile einer Eröffnungsfeier liefen von jeder Sparte einige Mitglieder in ihrem Sportleroutfit in die Halle ein.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann lobte das Engagement Hirthes, er habe mit ihr sehr gerne zusammengearbeitet. Hirthe bedankte sich bei der Stadt Balingen "für das offene Ohr und die Unterstützung". Werner Jessen, der seit 60 Jahren treues TSG-Mitglied ist, blickte auf die lange Wirkungszeit von Hirthe zurück. Sie habe dem Verein 2004, als sie den Chefposten übernahm, in großer Not geholfen und "den Dampfer TSG Balingen" trotz mancher zwischenzeitlicher Untiefen auf Kurs gehalten.

Wichtigste Neuerung war im vergangenen Jahr die Abspaltung der Fußballsparte. Der Gesamtverein verlor dadurch 447 Mitglieder, zudem gab es 55 Austritte und sechs Eintritte, so dass die Mitgliederzahl auf 1164 schrumpfte.

Die Rehasportler dürfen mit Rezept seit Anfang Mai, alle anderen Sparten erst seit dem 21. Juni dieses Jahres wieder trainieren. "Wir hoffen, dass die positive Entwicklung im Hinblick auf die Inzidenz weiter anhält und bald wieder völlige Normalität herrscht", so Hirthe. Bezüglich der Gartenschau, bei der sich die TSG mit einbringen möchte, sei die "Planung in vollem Gange".

Im Rahmen der Versammlung wurden auch Ehrungen ausgesprochen. Rainer Wahl, Vizepräsident des Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbands, ehrte Heinz-Dieter Fett und in Abwesenheit Achim Sieger für deren Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel. Fett war lange Zeit Ableitungsleiter der Rehasportgruppe und gehörte dem Ausschuss an, Sieger war zeitweise sein Stellvertreter.

Zudem bekamen die Geschäftsstellenleiterin, langjährige Kassenchefin und Vorsitzende der Abteilung Modern Sports, Martina Lubitz, der ehemalige Abteilungsleiter Judo, Günter Schäfer, der dieses Amt insgesamt 18 Jahre inne hatte, der scheidende Abteilungsleiter der Sparte Fußball, Uwe Haußmann, und der Abteilungsleiter Schwimmen, Hans-Jürgen Stickel, vom Sportkreisvorsitzenden Henrik Rohm die Ehrennadel in Silber verliehen.

Die Ehrennadel in Gold nahmen Dieter Lepack, der sich seit 1983 aktiv in der Volleyballabteilung einbringt, sowie Ute Hirthe, die neben ihrem Amt als Vorsitzende seit 1992 auch die Abteilung Fechten leitet, entgegen.