2:0 siegten die Stuttgarter Kickers bei der TSG Balingen. Eifrig diskutiert wurde über das Tor zum 0:1. Murat Isik und Marco Wildersinn waren nicht ganz einer Meinung.
Marlon Faß war die Vorgeschichte egal: Schön freigespielt ließ der Angreifer Balingens Keeper Louis Potye keine Chance und brachte die Stuttgarter Kickers mit 1:0 in Führung. Im Anschluss folgten wütende Proteste der Balinger bei Schiedsrichter Tobias Ewerhardy und seinem Team, dies hatte mit der Entstehung zu tun.
Denis Latifovic wurde unstrittig und durchaus deftig gefoult, in der Folge verschlampte aber Amney Moutassime den Vorteil per Außenristpass – Balingen reklamierte, kam im Gegenpressing immer einen Schritt zu spät und die Kickers schlugen eiskalt zu. Doch hätten sie im Vorfeld den Ball ins Aus spielen sollen?
Das sagen die Trainer
Murat Isik jedenfalls analysierte die Szene auf der Pressekonferenz wie folgt: „Das 0:1 war sehr bitter, es war ein klares Foul, der Schiedsrichter lässt dann kurz Vorteil laufen, sicher regelkonform. Die Kickers spielen den Ball dann nicht raus, das ist eine Frage der Haltung. Es steht nicht im Regelbuch, das man dies tun muss. Wir hätten es aber bis zum Schluss durchverteidigen müssen.“
Sein Pendant Marco Wildersinn äußerte sich anschließend auch. „Du hast das Thema Haltung angesprochen. Für mich war Moutassime unbedrängt und die Idee war da weiterzuspielen. Haben wir dann ein Haltungsproblem, weil wir weiterspielen? Wieso sollten wir es tun, wenn ihr es nicht tut? Die Anfeindungen kann ich nicht verstehen.“
In „Henkes 12er-Mann“, wo die Pressekonferenz stattfand, mischten sich nun auch Zuschauer beider Lager ein und taten ihre Meinung kund. Isik beschwichtigte anschließend: „Ich habe ja gesagt, es steht in keinem Regelbuch. Es ist legitim. Das war meine Analyse der Szene.“ Beide Coaches redeten im Anschluss der Pressekonferenz noch ein paar Sätze und verabschiedeten sich, wie es sich gehört, per Handschlag.
Ein Knackpunkt
Der in der beschriebenen Szene gefoulte Latifovic konnte nicht viel sagen: „Für mich war es ein klares Foul, ich habe dann aber anschließend nichts mehr gesehen.“ Geschäftsführer Jonathan Annel ging es ähnlich: „Ich war sehr weit weg.“ So oder so war die Szene sicher ein Knackpunkt. Die Kickers waren bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht vor dem Kasten aufgetaucht, bauten die Führung später aus und siegten am Ende 2:0.