Ein Bild mit Symbolcharakter: Im zweiten Halbjahr gab es für die Akteure der TSG Balingen oftmals keinen Grund zur Freude. Foto: Eibner/Memmler/Eibner-Pressefoto/Memmler

Die TSG Balingen befindet sich in der Winterpause. Wir blicken auf die Vorrunde der Eyachstädter und liefern Statistiken zu den bisherigen 20 Spielen. Außerdem zieht Geschäftsführer Jonathan Annel ein Fazit, blickt auf das neue Jahr voraus und spricht über mögliche Neuzugänge.

Drei Partien sind in dieser Woche noch angesetzt, die Spieler der TSG Balingen haben sich aber mit der Spielabsage gegen Steinbach bereits in die Winterpause verabschiedet. Während man vor rund einem Jahr 38 Zähler unter dem Weihnachtsbaum liegen hatte, sind es nun nur deren 14. Hier der Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Fakten.

 

VfB-Spiel bleibt in Erinnerung

Der Pokal – Highlight und Missgeschick: Mit dem Sieg im WFV-Pokal haben die Balinger Geschichte geschrieben. Der Lohn: Die Teilnahme am DFB-Pokal und als Kirsche auf der Torte das Los VfB Stuttgart. Die TSG war beim 0:4 an der Reutlinger Kreuzeiche absolut chancenlos. Nach dem der VfB mit seiner Spielweise aber zunehmend Fußball-Deutschland begeistert und auch die absoluten Top-Teams teilweise an die Wand spielt, verdient dieses Resultat auch im Nachhinein Respekt.

Während diese Niederlage einkalkuliert war, sorgte das Ausscheiden im WFV-Pokal für deutlich schlechtere Stimmung. Umso mehr, da die Mannschaft beim 11:0 in Gechingen gar nichts anbrennen ließ, aber durch den unerlaubten Einsatz von Henry Seeger nach einem Sportgerichtsurteil aus dem Wettbewerb flog.

Stuttgarts Torjäger Serhou Guirassy im Zweikampf mit Matthias Schmitz Foto: Kara

Die Liga – zu viele Unentschieden: Nur 14 Punkte stehen nach 20 Partien zu Buche. Auf das rettende Ufer fehlen der TSG aktuell bereits 13 Zähler. Das 6:3 gegen Astoria Walldorf, das 2:2 in Steinbach und das 4:4 gegen Freiberg – es gab durchaus Highlight-Spiele in der Vorrunde – zu oft aber zeigte sich speziell die sonst so stabile Defensive löchrig, so dass auch deftige Niederlagen wie das 2:6 gegen Fulda oder das 0:4 gegen Hoffenheim zu nennen sind.

Geschäftsführer Jonathan Annel bilanziert auf Nachfrage: „Die Mannschaft hat verschiedene Gesichter gezeigt. Die vielen Unentschieden zeigen, dass oft nicht viel gefehlt hat. Mit zwei, drei Siegen mehr wären wir wohl voll im Verhältnis zu unseren Rahmenbedingungen. Es ist wieder Normalität eingekehrt, in der vergangenen Spielzeit war man am absoluten Limit.“

Der Blick auf die Tabelle macht auch Annel nicht all zu viel Spaß. So sagt er: „Wir müssen das nüchtern betrachten. Die Ergebnisse am Wochenende waren nicht gut für uns und wir müssen natürlich zweigleisig planen. Der Klassenerhalt ist nicht allzu realistisch, aber nicht unmöglich, daher werden wir alles versuchen.“

Genug Tore fallen

Tore – vorne gut, hinten nicht: Mit 33 erzielten Treffern liegen die Balinger voll im Soll und weisen hierbei beispielsweise eine bessere Statistik als die Kickers Offenbach auf, die den sechsten Rang belegen. Moritz Kuhn und Jan Ferdinand waren mit fünf Toren am erfolgreichsten, es folgen Kaan Akkaya und Tobias Dierberger mit je vier „Buden“. Dieberger (fünf) und Akkaya (vier) sind auch die beiden stärksten Vorbereiter.

47 Gegentore hingegen sind der Wert eines Absteigers. Nur Koblenz (52) sowie Schott Mainz (58) zeigten sich noch anfälliger.

Dauerbrenner Binanzer

Spieler – drei waren immer dabei: Marcel Binanzer ist der Dauerbrenner der TSG. Der Torhüter verpasste in der Liga keine einzige Spielminute. Auch Moritz Kuhn und Sascha Eisele kamen in allen 20 Begegnungen zum Einsatz. Insgesamt standen 24 verschiedene Spieler in den Pflichtspielen auf dem Platz – darunter feierten Silas Bader, Constantin Zeyer, Jonas Kurz und Neuzugang Levis Schaber ihr Regionalliga-Debüt.

Trainer – wer wird Nummer vier? Martin Braun verantwortete die positive Entwicklung der vergangenen Jahre mitsamt der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte. Nach der 2:3-Niederlage in Kassel wurde er jedoch freigestellt. Fabian Kurth coachte das Team interimsweise beim 0:2 in Bahlingen, ehe Denis Epstein in den vergangenen zwei Partien das Sagen hatte. Annel sagt zum Stand der Suche: „Der Plan ist, noch in diesem Jahr einen neuen Mann vorzustellen. Das halten wir auch für realistisch, auch wenn wir uns eine kleine Lücke offen lassen.“

Martin Braun – hier nach der vergebenen Last-Minute-Chance gegen Frankfurt – wurde im Laufe der Vorrunde entlassen. Foto: Kara

Wie realistisch sind Neuzugänge oder Abgänge? Annel merkt an, dass man sich durchaus Gedanken über mögliche Verstärkungen macht. Er erklärt aber auch: „Das hängt auch stark vom neuen Trainer ab, wir wollen ihn einbeziehen. Es ist nicht realistisch, dass wir irgendwelche Spieler nur für ein halbes Jahr und irgendwelche Rettungsaktionen holen. Es muss ein langfristiger Plan dahinter stecken.“

Angesprochen auf die Wahrscheinlichkeit, dass Lukas Foelsch auch in der Rückrunde das TSG-Trikot trägt, antwortet er: „Wir besprechen alles in Ruhe. So werden wir das auch mit Luki machen.“