Nyamekye Awortwie-Grant, hier im Zweikampf mit dem sehr auffälligen Sven König, kassierte im zweiten Durchgang die gelb-rote Karte. Foto: Kara

Im fünften Heimspiel des Jahres gab es für die TSG Balingen beim 1:1 gegen Trier das vierte Remis. Womöglich wäre dies nicht der Fall gewesen, wenn Schiedsrichter Vincent Schandry in der 35. Minuten auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte.

Es waren noch zehn Minuten im ersten Durchgang zu spielen: In einer Phase, in der das 2:0 der Braun-Elf eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein schien, ging Pedro Almeida Morais im Strafraum an Triers Kapitän Simon Maurer vorbei und kam zu Fall. Zum Entsetzen der Balinger Spieler und Zuschauer gab es aber keinen Elfmeter.

„Klarer Elfmeter“

Der vermeintlich Gefoulte meinte nach der Partie: „Das war zu 100 Prozent ein Elfmeter. Der Schiedsrichter hat sich die Aktion in der Halbzeit nochmals angeschaut und anschließend bei mir entschuldigt.“ Thema war die Szene auch bei der anschließenden Pressekonferenz. Martin Braun erklärte: „Das war ein klarer Elfmeter, aber so ist es manchmal im Fußball.“

Und auch Triers Übungsleiter Andreas Zimmermann gab offen zu: „Da hatten wir Glück, den kann man auf jeden Fall geben.“ Er merkte nur an, dass Almeida Morais vielleicht etwas theatralisch zu Boden ging.

Die richtige Entscheidung

Dies war sicher eine Schlüsselszene der Partie, eine weitere folgte in der 71. Minute: Nach gelb-rot gegen Awortwie-Grant war die TSG nur noch zu Zehnt. Diese Entscheidung von Schandry war absolut vertretbar und dennoch bitter für den Balinger Verteidiger. Erst zum zweiten Mal im Saisonverlauf durfte der 22-Jährige in der Liga von Beginn an auflaufen. Nach einem nervösen Beginn wurde er im Laufe der Partie immer selbstbewusster und brachte sich auch offensiv mehr ein – aber eben nur bis zur 71. Minute.

Trotz der Unterzahl hielt Marcel Binanzer seinen Kasten lange sauber. Der Schlussmann war eindeutig stärkster TSG-Spieler. „Es hat gefühlt dann schon immer mal wieder die Kraft gefehlt, um den Abschluss doch noch zu blocken. Deswegen kam schon viel auf mein Tor, aber zumeist Schüsse aus 16 bis 20 Metern“, so der Keeper. Diese Aufgaben löste er allesamt mit Bravour, beim späten Ausgleich war er aber machtlos. „Man hätte es verhindern können, aber das passiert. In der letzten Minute ist das immer ärgerlich.“

Almeida Morais gab zu Protokoll: „Wir sind immer noch eine Amateur-Mannschaft. In den letzten zehn, 15 Minuten merkt man ab und an schon, dass viele andere Teams unter Profi-Bedingungen trainieren. Trotzdem machen wir es ordentlich.“

Platz vier ist möglich

Den aktuell vierten Tabellenplatz auch am Saisonende einzunehmen, wäre wohl mehr als ordentlich. Binanzer sagt: „Platz vier liest sich schon sehr gut. Auch wenn man sich davon nichts kaufen kann, wäre das ein super Endresultat.“ Almeida Morais ist gleicher Meinung: „Wenn Platz vier am Ende da steht, freuen wir uns.“

Liga geht in den Endspurt

Auf dem Plan stehen noch die Auswärtsbegegnungen am Freitag in Worms und am letzten Spieltag in Koblenz an – zudem das letzte Heimspiel der Saison gegen die TSG Hoffenheim II. Und vielleicht klappt es dort ja noch mal mit einem Heimsieg, schließlich gelang dies am Ostersamstag mit Ulm auch gegen ein anderes Top-Team.