In wenigen Sekunden wird Egemen Sarikaya die rote Karte sehen. Dennoch gewann die TSG am Ende mit 3:2 gegen Villingen II. Foto: Kara

Die TSG Balingen hat das Oberliga-Schlusslicht aus Villingen vor heimischer Kulisse mit 3:2 besiegt. Das Team von Murat Isik kämpfte sich trotz Pausenrückstand und Unterzahl zurück in die Partie.

Murat Isik konnte nach Abpfiff der Partie am Samstagmittag „nur den Hut ziehen“ vor seinen Schützlingen. „Viele haben vielleicht erwartet, dass wir höher gewinnen, aber man muss das Spiel schon richtig einordnen. Wir hatten zwei schwere Spiele in Mannheim und Reutlingen, kommen aus der englischen Woche und kassieren dann das Gegentor und die rote Karte. Dass wir dann so zurückgekommen sind, ist nicht selbstverständlich. Ich bin stolz auf die Jungs!“

 

Doppelter Rückschlag

Nach einer Anfangsphase, in der die TSG gegen disziplinierte und stark verteidigende Villinger klar die spielbestimmende Mannschaft war, brachte die 27. Minute die plötzliche Wende: 08-Stürmer Yannick Spät wurde plötzlich auf die Reise geschickt, kreuzte geschickt den Laufweg von TSG-Verteidiger Egemen Sarikaya und wurde von diesem kurz vor der Strafraumkante zu Fall gebracht. Schiedsrichter Alessio Remili blieb keine andere Wahl: Rot. Den anschließenden Freistoß verwandelte Luis Dettling sehenswert zur Führung für den Tabellenletzten. Die Balinger mussten also in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen, der zur Pause weiterhin Bestand hatte.

Morais schlägt zu

Nach dem Seitenwechsel fanden die Balinger gegen weiterhin tief stehende Gäste jedoch die passende Antwort: Zunächst besorgte der in der 19. Minute für den verletzten Ferdinand Schmidt eingewechselte Pedro Morais unmittelbar nach Wiederanpfiff den verdienten Ausgleich. Dann war es Kapitän Matthias Schmitz, der sein Team wenig später nach einer Ecke von Denis Latifovic am langen Pfosten per akrobatischem Volley sogar in Führung brachte.

Doch es dauerte nur sechs Minuten, bis die Villinger – erneut mehr oder weniger aus dem Nichts – den nächsten Nadelstich setzten. Erneut war es Spät, der in der rechten Halbspur plötzlich Fahrt in Richtung Balinger Tor aufnehmen konnte. Die Abseitsfalle der TSG schnappte nicht wie erwünscht zu, Spät legte im Sechzehner quer auf den mitgelaufenen Yunus Kulu, dessen Abschluss aus wenigen Metern nur noch Formsache war. „Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen würden, auch in Überzahl“, meinte Villingens Coach Daniel Miletic nach der Partie. In Sachen Chancenverwertung konnte er seiner Mannschaft an diesem Nachmittag keine allzu großen Vorwürfe machen.

TSG spielt auf Sieg

Auch nach dem Ausgleichstreffer ließ sich der Regionalliga-Absteiger nicht von seinem Weg abbringen. Die Isik-Elf hatte weiterhin mehr Ballbesitz, auch wenn es ihr gegen das schwarz-weiße Bollwerk weiterhin schwerfiel, hochkarätige Torchancen herauszuspielen. Doch die Gastgeber blieben geduldig – und hatten in der 84. Minute schließlich den einen schön herausgespielten Angriff, den es für den verdienten Siegtreffer brauchte: Die Balinger kombinierten sich zunächst durch das Zentrum, ehe Halim Eroglu den auf der linken Seite gestarteten Enrique Katsianas-Sanchez in Szene setzte. Dessen flache Hereingabe fand im Rückraum den völlig blanken Morais, der überlegt in die untere Ecke einschob und damit 08-Keeper Kevin Ehmann keine Chance ließ.

Rückstand auf Großaspach bleibt gleich

Durch dieses Ergebnis ändert sich tabellarisch für beide Mannschaften nicht viel. Die TSG hat aufgrund des zeitgleichen 3:1-Erfolgs der SG Sonnenhof Großaspach gegen Mannheim weiterhin elf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Und das mit neun Punkten aus 27 Spielen ohnehin abgeschlagene Schlusslicht aus Villingen nimmt aus dieser Partie zwar nichts Zählbares mit, zahlte jedoch Lehrgeld gegen starke Balinger.