Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte das Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein. Foto: dpa/Marcus Brandt

Ukrainische Soldaten trainieren sechs Wochen am Flugabwehrkanonenpanzer Gepard bevor es in den Krieg geht. Kanzler Olaf Scholz besuchte die Ausbildung an der Ostsee.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag den Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein besucht. Dort werden Ukrainer an dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard ausgebildet. Auch der Kanzler bestieg das Militärgerät und besichtigte es von innen. Deutschland wolle dazu beitragen, „dass die Soldatinnen und Soldaten die optimale Unterstützung haben, die sie brauchen“, sagte Scholz.

Die Bundesrepublik stelle moderne und effektive Waffen zur Verfügung, „weil die Ukraine das Recht hat, das eigene Land, die Integrität, die Unabhängigkeit und die Souveränität zu verteidigen“, so der Kanzler. Den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten drückte er seine „Bewunderung“ für ihren „Mut“ aus. Der Bundeswehr dankte er für ihr Engagement bei der Panzerausbildung.

Scholz nimmt Panzer selbst in Augenschein

Scholz kam auf dem Truppenübungsplatz mit dem Ausbildungsleiter und mit Soldatinnen und Soldaten aus der Ukraine zusammen. Er nahm auch einen der Panzer selbst in Augenschein und ließ sich auf ihm fotografieren.

Scholz zeigte sich beeindruckt von den Fähigkeiten des Gepard-Panzer. Er habe gesehen, „wie effizient und wirksam er ist, wenn es darum geht, die Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft zu organisieren“. 

Der Kanzler bekräftigte, dass Deutschland weitere schwere Waffensysteme an die Ukraine liefern werde - er nannte Panzerhaubitzen, Mehrfachraketenwerfer und das Luftabwehrsystem Iris-T, das in der Lage sei, „die Verteidigung des Luftraums einer ganzen Stadt wahrzunehmen“.

Kanzler sichert weiterhin Hilfe zu

Die Ukraine könne sich sicher sein, dass sie „die Unterstützung hat der vielen internationalen Freunde und Verbündeten, aber ganz besonders die Unterstützung aus Deutschland“, sagte Scholz. „Wir werden sie weiter unterstützen mit unseren finanziellen Möglichkeiten, aber auch mit unseren Waffen.“

Deutschland hat der Ukraine die Lieferung von 30 Gepard-Panzern zugesagt, die sich derzeit noch in Altbeständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann befinden. An diesen Geräten werden die Soldatinnen und Soldaten aus der Ukraine ausgebildet. Auf dem Truppenübungsplatz schließt eine größere Gruppe von Ukrainern am Wochenende die sechs Wochen dauernde Ausbildung an dem Flugabwehrkanonenpanzer ab. Eine genaue Zahl wird nicht genannt. Das Training ist aber Teil der von Deutschland finanzierten Lieferung.

Am Dienstag hatte Scholz der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Wert von mehr als 500 Millionen Euro zugesagt. Unter anderem geht es dabei um drei zusätzliche Luftabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer, 20 auf Pick-Up-Fahrzeuge montierte Raketenwerfer sowie Antidrohnengeräte und Präzisionsmunition.