Im neuen Betriebsrestaurant lassen es sich die Gäste zur Feierstunde schmecken. Foto: Fritsche

Trumpf baut Funktionsgebäude, die den Beschäftigten das Arbeiten erleichtern sollen.

Bei der Einweihung des neuen Multifunktionsgebäudes von Trumpf gehörten das unternehmerische Selbstverständnis und die Rolle der Architektur zu den Themen des Abends.

Beim Rundgang ist Laser-Pionier Paul Seiler (zweiter von rechts) natürlich mit dabei.

“Wir sind nicht nur eine international operierende Gesellschaft, sondern verstehen uns vielmehr als Begegnungsstätte und Lebensmittelpunkt von über 1500 Menschen, die mit ihren Familien überwiegend in dieser Region leben“, erklärte Standort-Geschäftsführer Hagen Zimer in seiner Begrüßung. Als Familienunternehmen sei sich Trumpf dieser Verantwortung bewusst. Den 150 Gästen, unter ihnen der Laser-Pionier Paul Seiler, gab Zimer dann einen Überblick der Technik- und Standortentwicklung von „Schramberg als Geburtsstätte und Ausgangspunkt des industriellen Festkörperlasers.“ Die Gäste lud er ein, das neue Gebäude und insbesondere das außergewöhnlich gestaltete Betriebsrestaurant kennenzulernen und zu genießen.

Wirkung der Formen

Wenn sie durch die Räume gehe, dann sehe sie, was gute Architektur ausmache: ‘Wir glauben an gute Formen und ihre Wirkung und sind froh, dass wir diese Kompetenz in unserer Familie haben“, schloss sich die Vorstandsvorsitzende Nicola-Leibinger-Kammüller an. Die Architektur unterstreiche über den praktischen Nutzen hinaus, „dass man gekommen ist, um zu bleiben und zu wachsen.“

IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos, Vorstandsvorsitzende Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäftsführer Hagen Zimer, Architektin Regine Leibinger und Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr freuen sich über das neue Gebäude (von links). Foto: Fritsche

Trumpf Laser Schramberg sei heute ein „unverrückbarer Eckpfeiler“ der Trumpf Gruppe. Schramberg sei mit Dunningen mit 1500 Beschäftigten der zweitstärkste deutsche Standort. Sie spielte auch auf das Bemühen der Politik an, bei der Produktion kritischer Komponenten unabhängiger zu werden: „Auch deshalb setzen wir als Familie hier auch ein so klares architektonisches Bekenntnis zum Standort.“

Unternehmerkollegen sind ebenfalls vor Ort (von links): Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz, Schweizer-Electronic-CEO Nicholas Schweizer und Thomas Burger, Inhaber der Burger-Group sowie WVIB-Präsident. Foto: Fritsche

„Immer am Ball“

Diese Bekräftigung war wie Musik in den Ohren von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr: „Heute ist ein guter Tag für Trumpf und ein guter Tag für Schramberg“, nahm sie das Wort auf. Beim Rundgang habe sie erkannt: „Trumpf ist ein Unternehmen, das bei technischen Neuentwicklungen immer am Ball bleibt.“ Eisenlohr würdigte das lokale soziale Engagement von Trumpf: „Sie sind immer da, wenn wir sie brauchen.“

Zeichen der Wertschätzung

Architektin Regine Leibinger freute sich sichtlich gerührt über das Lob ihrer Schwester, denn zwei bis drei Jahre beschäftige sie sich mit der Planung eines solchen Projekts.Beginnend mit dem Haas-Laser-Gebäude von 1980 gab sie den Gästen einen Überblick über die architektonische Entwicklung des Standorts, deutete sogar weitere Projekte auf dem Firmencampus an. „Die neu gebaute Visitenkarte am Standort Schramberg unterstütze Begegnungen“, versicherte sie. Und zum Restaurant sagte Leibinger: „Es ist ein Raum zum Durchatmen, ein Zeichen der Wertschätzung, die wir in Architektur übersetzt haben.“

Betriebsrestaurant-Leiter Fabian Neumann (links) und Küchenchef Tobias Sauser bieten den Gästen Nachtisch an. Foto: Fritsche

Info: Erste Impressionen vom Gebäude

Trotz seiner Größe und 14 000 Quadratmetern Nutzfläche wirkt der Baukörper leicht. Die Decken lasten nicht, sie schweben auf den Geschossen. Die räumlich großzügige Gestaltung des Vorplatzes lenkt die Schritte zum Haupteingang: Das Gebäude scheint einem zu erwarten. Die lange Reihe von E-Ladestationen stört nicht, wirkt interessant, fast elegant. Die breiten lichten Treppenaufgänge lassen die vorhandenen Aufzüge vergessen und animieren zum Treppensteigen.

Begegnungsflächen fördern den Austausch. Der große Innenhof mit der geometrisch strukturierten Verglasung bringt Licht für alle, die einsehbaren Arbeitsräume wirken einladend. Im Innern sind die verbauten Materialien wie zum Beispiel Türklinken nicht nur solide, sondern auch ästhetisch und haptisch angenehm. Auch bei den Böden, Wände und Decken war man umsichtig: Alles ist neu, aber riecht nicht nach Kleb- oder Dämmstoffen und Farben.

Die Lust und Sorgfalt am Bauen zeigen sich auch an der Decke des Betriebsrestaurants: Mit einer Reihe von Experimenten wurde eine optisch einzigartige und gleichzeitig akustisch hervorragende Lösung erarbeitet. Und schon bald im Frühling können die Beschäftigten ihre Pausen auf der großzügigen Dachterrasse mit Blick auf den Sulgen und den Schwarzwald nehmen.