Der an Ebola erkrankte Geistliche Miguel Pajares war nach Madrid geholt worden. Foto: dpa/SPANISH DEFENSE MINISTRY

Es hieß, er sei auf dem Weg der Besserung, doch jetzt ist der an Ebola erkrankte spanische Geistliche Miguel Pajares tot. Der Fall schürt auch Zweifel an der Wirksamkeit des neuen Medikaments "ZMapp".

Es hieß, er sei auf dem Weg der Besserung, doch jetzt ist der an Ebola erkrankte spanische Geistliche Miguel Pajares tot. Der Fall schürt auch Zweifel an der Wirksamkeit des neuen Medikaments "ZMapp".

Madrid - Fünf Tage nach seiner Heimkehr aus Westafrika ist der spanische Ebola-Patient Miguel Pajares in Madrid gestorben. Wie aus Krankenhauskreisen in der spanischen Hauptstadt verlautete, erlag der 75-jährige Geistliche am Dienstag der schweren Infektion. Er war der erste in Europa behandelte Ebola-Patient - und ist nun das erste bekannte europäische Opfer der Epidemie.

Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Ebola-Epidemie

Der Spanier hatte als Mitglied eines katholischen Ordens seit acht Jahren in Liberia als Pfleger in einem Krankenhaus in Monrovia gearbeitet. Dort infizierte er sich mit dem Ebola-Virus. Die spanische Regierung ließ ihn am vorigen Donnerstag auf eigenen Wunsch ausfliegen und mit einer Militärmaschine nach Madrid bringen.

Dort wurde er nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe seit Samstag in der Quarantäne-Station einer Klinik auch mit dem experimentellen, noch nicht zugelassenen Medikament „ZMapp“ behandelt. Er war damit nach zwei US-Amerikanern der dritte Patient, der das Mittel erhielt. Nun sollen auch Ebola-Patienten in Liberia das Mittel bekommen.

Leichnam wird in versiegeltem Sarg verbrannt

Sein Leichnam solle in einem versiegelten Sarg verbrannt werden, teilten die Madrider Behörden mit. Um eine mögliche Übertragung des Virus zu vermeiden, sollte zudem keine Obduktion vorgenommen und der Leichnam nicht wie üblich hergerichtet werden.

Die Nachricht von Pajares’ Tod kam für die Spanier überraschend. Bis Montag hatte es geheißen, sein Zustand sei stabil. In der Nacht zum Dienstag habe sich eine Verschlechterung eingestellt, berichtete ein Mitglied des medizinischen Personals im Carlos-III-Krankenhaus. „Das Virus hatte seinen ganzen Körper zerfressen.“

Der 75-Jährige habe zudem schon vor der Ebola-Infektion an Typhus sowie an Nieren- und Herzkrankheiten gelitten, hieß es. Vor einigen Tagen waren in Monrovia bereits eine Nonne aus Äquatorialguinea und ein Geistlicher aus Ghana an Ebola gestorben, die mit Pajares in der Hauptstadt Liberias zusammengearbeitet hatten.

Spaniens König Felipe VI. und Königin Letizia sowie Ministerpräsident Mariano Rajoy sprachen den Angehörigen des Geistlichen und dem Orden ihr Beileid aus. Pajares’ Heimatdorf La Iglesuela bei Toledo in Mittelspanien erklärte eine offizielle Trauer von drei Tagen.

Pajares hatte sich mit zwölf Jahren einem kirchlichen Orden angeschlossen und zum Krankenpfleger ausbilden lassen. Er war als Missionar unter anderen in Irland, Ghana und Liberia im Einsatz. In Monrovia hatte er zuletzt den Direktor eines katholischen Krankenhauses gepflegt, der schließlich an Ebola starb.

Zusammen mit Pajares war eine spanische Nonne aus Liberia ausgeflogen worden. Die 65-Jährige wird ebenfalls auf der Quarantäne-Station des Madrider Krankenhauses behandelt. Bei ihr wurde aber bislang keine Ebola-Infektion festgestellt.