Die Nachfrage nach den Schnelltests, die das DRK Haigerloch in Kooperation mit der Stadt zwei Mal wöchentlich anbietet hat sich etwas abgeflacht. Das liegt vermutlich an privaten oder in Firmen vorgenommenen Tests und einer steigenden Impfquote. Foto: Kost

Kuriose Situation: Die Corona-Inzidenzzahl der Stadt Haigerloch kratzt an der 300er-Marke herum und ist mit am höchsten im Landkreis. Aber beim DRK ist die Zahl der Testungen rückläufig. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt.

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Haigerloch - Seit Karsamstag testet der DRK-Ortsverein zwei Mal die Woche Leute, die sich vorher auf einem Portal anmelden müssen mit Hilfe von sehr hochwertigen Schnelltests auf eine Infektion mit Covid-19.

"Wir haben da inzwischen schon den einen oder anderen positiven Fall herausgefischt und dafür gesorgt, dass Infektionsketten unterbrochen werden konnten", zieht der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Claus Teller nach nun fast über sechs Wochen unermüdlichem Einsatz seiner ehrenamtlich tätigen Helfer-Truppe eine positive Bilanz.

Bereitschaft zum Testen lässt nach

Dennoch hat die Bereitschaft, sich testen zu lassen etwas nachgelassen. Waren es zu Beginn der Testungen im April noch täglich 50 bis 60 Personen, die das Angebot in der Glückaufhalle in Stetten wahrnahmen, so sind es derzeit bei jedem Termin noch etwa 15 Leute.

Höchste Inzidenz in ganz Deutschland: Was läuft schief?

Das hört sich zunächst einmal etwas merkwürdig an, hinsichtlich der Tatsache, dass im Zollernalbkreis nach längerer Zeit der Inzidenzwert gestern erstmals unter die 200er-Marke gerutscht ist (189,6 laut Landesgesundheitsamt) und Haigerloch knapp 70 bestätigte Corona-Infizierte hat.

Claus Teller erklärt sich den Rückgang an "Testwilligen" indes damit, dass inzwischen auch Firmen in Haigerloch dazu übergangen sind, ihre Mitarbeiter regelmäßig mit Schnelltests durchzuchecken,. Es sollen schließlich keine Produktionsabläufe durch Corona-Infizierte und daraus resultierende Quarantäne-Anordnungen lahm gelegt werden.

Kürzung um eine halbe Stunde

Der eine oder die andere wird sich vermutlich auch auf die frei verkäuflichen Tests verlassen, die man in Lebensmitteldiscountern und Apotheken zum Selbststesten erwerben kann. Auch die Obere Apotheke in Haigerloch macht seit einiger Zeit ein Test-Angebot in der Witthauhalle. Nicht zuletzt steigt auch in Haigerloch die Zahl jener, die zum ersten oder zweiten Mal geimpft sind. Dennoch appelliert Teller an die Bevölkerung, sich weiter regelmäßig testen zu lassen.

Dass dem DRK die Testkits ausgehen könnten, steht übrigens nicht zu befürchten. "Wir sind noch gut versorgt und können unser Angebot noch einige Monate aufrecht erhalten", betont der Ortsvereinsvorsitzende.

Nichtsdestotrotz reagiert man jetzt auf die geringere gewordene Nachfrage und kürzt das bisher zweistündige Testangebot in der Glückaufhalle um eine halbe Stunde. Getestet wird ab jetzt immer von 18 bis 19.30 Uhr statt wie bisher bis 20 Uhr.

Der Testtag am Mittwoch bleibt, aber seit dem Blutspendetermin am 30. April ist das DRK Haigerloch dazu übergegangen, statt an Samstagen immer an Freitag zu testen.

Das macht auch deshalb mehr Sinn, weil ein Test am Samstag wenig nützt, wenn man an einem Werktag zum Beispiel einen Friseurtermin wahrnehmen möchte. Test-Termine können nach wie vor relativ unbürokratisch über eine Homepage gebucht werden.