Der Eingangsbereich des Vinzenz von Paul Hospital in Rottweil ist bereits weihnachtlich dekoriert. Foto: Pfautsch

Es ist bereits das zweite Weihnachten unter Corona-Bedingungen. Festliche Stimmung darf trotzdem nicht fehlen. Das finden auch Krankenhäuser und psychiatrische Einrichtungen in der Schwabo-Region. Mit kleinen Gesten gestalten sie die Feiertage möglichst positiv für Mitarbeiter und Patienten.

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Oberndorf - Besuche in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind - anders als noch an Ostern - an Weihnachten in Baden-Württemberg laut Corona-Verordnung erlaubt, sofern es die Einrichtung zulässt. Corona-Regeln wie Hände desinfizieren, Mindestabstand einhalten sowie das Tragen einer FFP2-Maske gelten weiterhin. Kranken Besuchern bleibt der Zugang verwehrt.

Krankenhäuser Calw und Nagold

"Aufgrund von Corona gibt es selbstverständlich bis auf die Gottesdienste in den Häusern keinerlei Feierlichkeiten in den Kliniken, weder für Patienten noch Belegschaft. Der Klinikverbund Südwest hat sämtliche Weihnachtsfeiern bereits sehr frühzeitig abgesagt", erklärt Ingo Matheus, Pressesprecher des Klinikverbunds Südwest, zu dem auch die Krankenhäuser Calw und Nagold gehören.

Um zumindest im kulinarischen Bereich Weihnachtsstimmung zu verbreiten, gibt es für die Patienten - sofern sie es laut Kostform essen dürfen - ein Weihnachtsmenü. Der Klinikverbund Südwest schenkt außerdem laut Matheus seinen Patienten und Mitarbeitern kleine Aufmerksamkeiten wie Schokoweihnachtsmänner, Obst und Gebäck.

In allen Standorten des Klinikverbunds gilt über die Feiertage ein Besuchsverbot, teilt der Sprecher mit. Ausnahmen gebe es in den Bereichen palliativ, lebensbedrohlich erkrankt, kranke Kinder und Geburt. Wer einen Patienten überraschen möchte, kann jederzeit Geschenke an den Pforten abgeben.

In den Krankenhäusern in Calw und Nagold gebe es über die Feiertage eine "ganz reguläre Wochenendbesetzung", so Matheus. Somit seien weniger Mitarbeiter als an Werktagen im Einsatz.

"Im Sinne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hoffen wir zudem dennoch, dass sich alle in der Gesellschaft über die Feiertage und an Silvester rücksichtsvoll verhalten, sodass die Inzidenzen nicht Anfang des Jahres explodieren", appelliert Matheus an die Bevölkerung. "Nach fast zwei Jahren Pandemie sind große Teile der Belegschaft physisch und psychisch am Limit und hoffen auf einige ruhige Tage jetzt im Kreise ihrer Liebsten."

Klinikum in Freudenstadt

Die Weihnachtsfeiern für Mitarbeiter und Patienten der Krankenhäuser im Landkreis Freudenstadt mussten in diesem Jahr bereits abgesagt werden, berichtet Sprecherin Cornelia Schreib. Auch Gottesdienste gebe es aufgrund der Hygienevorschriften nicht. "Wir bedauern dies zutiefst, versuchen dies jedoch durch pflegerische Zuwendung, besonderes Weihnachtsessen und kleine Patientengeschenke zu kompensieren. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die an den Festtagen ihren Dienst verrichten müssen, werden ebenfalls bedacht", sagt Schreib.

Die Abteilungen im Klinikum sind bereits geschmückt und in der Eingangshalle steht ein Weihnachtsbaum. In anderen Bereichen sei auf die Dekoration verzichtet worden, da die Patienten ihre Zimmer nicht verlassen können und Besucher bis auf Ausnahmen die Einrichtung aufgrund eines Besuchsverbots nicht betreten dürfen. Geschenke können trotzdem am Eingang abgegeben werden.

Das Klinikum Freudenstadt stellt den Patienten außerdem Telefon und Internet kostenlos zur Verfügung, um Kontakt mit den Angehörigen und Freunden halten zu können.

"Das gesamte Team der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH bedauert sehr, dass es die Situation nicht möglich macht, stationäre Patientinnen und Patienten zu besuchen", sagt Schreib. Um alle Kranken gut zu versorgen, seien während der Feiertage so viele Mitarbeiter im Einsatz, wie es die Situation und Belegung auf den Stationen erfordert.

Helios Klinik in Rottweil

"Unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen haben wir die Vorweihnachtszeit mit verschiedensten Leckereien versüßt: Unter anderem mit einem schönen Adventskalender, Weckmännern - die uns die Bäckerinnung geschenkt hat - und einer Nikolausüberraschung. Überdies erhalten unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Weihnachten ein kleines Gourmet-Paket", berichtet Silke Bentner, Sprecherin der Helios Klinik.

Patienten können, soweit medizinisch vertretbar, über die Feiertage nach Hause zu ihren Familien. Wer in der Klinik bleiben muss, erhalte eine "selbstgestaltete Weihnachtskarte und eine kleine Nascherei", verrät Bentner. Die Tochter einer Mitarbeiterin habe die Karten gestaltet.

Die Mitarbeiter dekorieren wie jedes Jahr ihre Stationsstützpunkte selbst, sagt die Sprecherin. In der Klinik sind außerdem zwei geschmückte Weihnachtsbäume zu finden: im Haupteingang und in der Zentralen Notaufnahme. "Aufgrund der sehr strengen Hygienevorschriften auf einer Intensivstation kann dieser Weihnachtsbaum natürlich nur marginal geschmückt werden", fügt Bentner hinzu.

Feiern sowie Gottesdienste könnten aufgrund der derzeitigen Pandemieentwicklung nicht stattfinden. "Das ist schade, aber alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben hierfür vollstes Verständnis", so die Sprecherin.

Über die Feiertage gelten die aktuellen Besuchsregeln: Pro Patient nur ein Besucher für eine Stunde pro Tag, Maskenpflicht (FFP2-Maske), und 2G Plus. Ausnahmen gelten für Palliativpatienten und zur Entbindung. Weitere Infos gibt es auf der Homepage.

Geschenke für Patienten können im Klinikum an der Rezeption abgegeben werden, müssen allerdings namentlich gekennzeichnet sein und einen Vermerk haben, auf welcher Station der Patient liegt.

Vinzenz von Paul Hospital in Rottweil

Die Mitarbeiter des Vinzenz von Paul Hospitals haben bereits in der Adventszeit mit dem weihnachtlichen Dekorieren der Stationen in der Klinik sowie der Wohngruppen im Luisenheim begonnen. "Auf jeder Station, in jedem Wohnbereich und auch im Eingangsbereich des Hospitals stehen geschmückte Weihnachtsbäume", berichtet Rainer Pfautsch, Sprecher des Hospitals. Kleine Weihnachtsfeiern gebe es intern in den Wohnbereichen.

Auch kulinarisch werden die Patienten und Heimbewohner verwöhnt. Jeder erhält laut Pfautsch eine Tüte mit Weihnachtsgebäck und am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es zum Nachmittagskaffee Gewürzsterne aus der hauseigenen Bäckerei. Zusätzlich bietet die Einrichtung zum Frühstück hausgemachte Christstollen an. Das Weihnachtsmenü darf ebenfalls nicht fehlen: Auf dem festlichen Speiseplan stehen am ersten Weihnachtsfeiertag Hirschragout mit Knödel und Blaukraut, und am zweiten Feiertag Sauerbraten.

Jeder Mitarbeiter bekäme von der Geschäftsführung eine Weihnachtskarte mit einem Gutschein für die hauseigene Cafeteria geschenkt, erzählt der Sprecher. Das Personal arbeitet auch an den Feiertagen in der gleichen personellen Besetzung wie an Wochenenden.

Gottesdienste finden in der Klosterkirche Rottenmünster an Heiligabend um 18 Uhr und am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Externe Besucher können ohne 3G-Nachweis auf der Empore an den Gottesdiensten teilnehmen, müssen sich jedoch über die Pforte anmelden (Telefonnummer 0741/241-0). Das Kirchenschiff sei für die Gäste des Hospitals reserviert, so Pfautsch.

Der evangelische Gottesdienst an Heiligabend und der ökumenische Gottesdienst an Silvester finden jeweils um 16 Uhr statt, können aber nur von Patienten, Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung besucht werden. Zusätzlich biete das Vinzenz von Paul Hospital auf den Stationen Gruppengottesdienste und seelsorgische Besuche an, soweit es die Corona-Bedingungen zulassen.

Besuche sind, so Pfautsch, unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt, jedoch bittet die Einrichtung darum, sich vorab telefonisch mit dem Personal abzustimmen. Außerdem ist pro Patient und Tag der Besuch von nur einer Person gestattet, es muss ein negativer Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) oder PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden und der oder die Besucher/in muss eine FFP2-Maske tragen. Die genauen Besuchsregeln sind auf der Homepage einsehbar.

Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen

Da ein gemeinsames Feiern aufgrund des Hygienekonzepts momentan nicht möglich ist, gibt es für die Mitarbeiter des Schwarzwald-Baar-Klinikums verschiedene Aktivitäten als Alternative. So gab es in der Adventszeit bereits einen Nikolaus-Stand mit einer Socken-Geschenk-Aktion, einen unterhaltsamen und digitalen Adventskalender sowie kleine Geschenke. "Unsere Küche hat uns mit köstlicher Maronensuppe und Früchte-Advents-Punsch verwöhnt und einen Plätzchen-Back-Wettbewerb für Beschäftigte veranstaltet", sagt Pressesprecherin Sandra Adams. "Dabei haben Mitarbeiter leckere Weihnachtsplätzchen gebacken und ihre Rezepte dazu aufgeschrieben – daraus ist jetzt ein ganz individuelles Backbuch entstanden." Zusätzlich sind die Stationen im Rahmen der Möglichkeiten weihnachtlich dekoriert.

Für die Patienten werden Gottesdienste auch in diesem Jahr abgehalten, beispielsweise an Heiligabend um 15 Uhr und am 26. Dezember um 18 Uhr in Villingen-Schwenningen. "Die Teilnehmerzahl ist allerdings sehr begrenzt", informiert Adams. Alternativ könne man die Gottesdienste live über das Entertainment-System der Klinik verfolgen.

Im Schwarzwald-Baar-Klinikum gilt momentan ein Besuchsverbot. "Nur in besonderen Fällen ist eine Ausnahme möglich", fügt Adams hinzu. So dürfen auf der Wochenstation die Mütter und Neugeborenen nach Vorlage eines negativen Schnelltests (nicht älter als 24 Stunden) oder negativem PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) von einer festen Bezugsperson zwischen 14 und 18 Uhr besucht werden.

Wer seine Angehörigen, Freunde oder Bekannten im Klinikum beschenken möchte, kann die Gaben am Eingang abgeben.

Zollernalb-Klinikum in Balingen und Albstadt

Die Weihnachtsfeiertage und Silvester seien für die Mitarbeiter des Zollernalb-Klinikums an den Standorten Balingen und Albstadt reguläre Arbeitstage, da kleine Traditionen in der Gruppe aufgrund von Corona nicht wie gewohnt stattfinden können, informiert Sprecherin Lara Kaufmann. Dadurch seien personell so viele Mitarbeiter im Einsatz wie an Werktagen, "um dem Versorgungsauftrag gerecht zu werden und allen Patientinnen und Patienten eine vollumfängliche Behandlung ermöglichen zu können".

Auch kleine Feiern seien nicht möglich. Beide Kliniken seien jedoch festlich geschmückt. "Die Dekoration wird je nach Station und Hygieneauflagen angepasst", so Kaufmann.

Vor der Pandemie lud die Einrichtung alle Mitarbeiter stets zur Jahresauftaktveranstaltung ein. "Da diese aufgrund der aktuellen Situation nicht stattfinden kann, sind wir dabei, eine Alternative zu organisieren, welche, sobald es die Umstände zulassen, stattfinden soll", berichtet die Sprecherin.

Für Patienten und Mitarbeiter findet ein ökumenischer Gottesdienst am 25. Dezember um 10.30 Uhr im Andachtsraum des Klinikums statt. Covid-Patienten sowie Patienten, die nicht kommen können, können den Gottesdienst live auf dem Patienten-TV ansehen.

Ein Besuchsverbot gilt in Balingen und Albstadt derzeit nicht, allerdings darf pro Patient nur ein Besucher pro Tag in das Klinikum. Zusätzlich zu den Hygieneregeln gelten die 3G-Regeln, eine Testpflicht (maximal 24 Stunden alter Schnelltest oder maximal 48 Stunden alter PCR-Test), eine Registrierungspflicht, und das Tragen einer FFP2-Maske - auch für Kinder. Wer vom Tragen einer Maske ausgenommen ist, darunter auch Kinder unter sechs Jahren, darf laut Klinikum-Regeln die Einrichtung nicht betreten. Mehr Infos zu den Bestimmungen gibt es auf der Homepage des Klinikums.