Die Zahl der Menschen ohne Job in der Region sinkt im dritten Monat in Folge – trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Foto: Berg

340 Arbeitslose weniger in den letzten drei Monaten. Schwerbehinderte Menschen profitieren von Marktentwicklung.

Den dritten Monat in Folge geht die Arbeitslosigkeit in der Region nach dem starken Anstieg zu Beginn der Corona-Krise zurück. Die Agentur für Arbeit Balingen verzeichnet in den vergangenen vier Wochen den landesweit stärksten Rückgang. 340 weniger Arbeitslose führen zu einem auf 7100 gesunkenen Arbeitslosenbestand.

Zollernalbkreis - "Natürlich liegt die Arbeitslosigkeit nach den schwierigen Frühjahrs- und Sommermonaten weiter deutlich über den Vorjahreswerten", räumt Anke Traber, Chefin der Agentur für Arbeit Balingen, ein: "Dennoch ist die Entwicklung zuletzt wirklich ermutigend. Für einen November ist ein Sinken der Arbeitslosigkeit eher unüblich und war insbesondere in dieser Größenordnung nicht zu erwarten."

Dass der Arbeitsmarkt nach wie vor aufnahmefähig ist, belegt die im Vergleich zum November 2019 um 240 höhere und damit um mehr als die Hälfte gestiegene Zahl derer, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, weil sie einen neuen Job gefunden haben. Landesweit hat die Zunahme nur rund 24 Prozent betragen.

Menschen mit Handicap

460 arbeitslos gemeldete Personen sind schwerbehindert. Diese Personengruppe konnte mit einem Rückgang um fast fünf Prozent in den vergangenen vier Wochen von der zuletzt besseren Arbeitsmarktentwicklung leicht überdurchschnittlich profitieren. "Nicht nur anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember lohnt es sich, über die Einstellung Behinderter nachzudenken. Unternehmen sollten solche Chancen bieten, denn sie gewinnen dadurch meist besonders motivierte und qualifizierte Fachkräfte", empfiehlt Traber.

Entwicklungen im Kreis

Die Arbeitslosenquote ist in beiden von der Balinger Agentur betreuten Landkreisen um jeweils zwei Zehntel gesunken. Im Zollernalbkreis liegt sie bei 4,1 Prozent. Derzeit sind dort 4450 Arbeitslose gemeldet, von denen 60 Prozent durch die Agentur für Arbeit und 40 Prozent vom Jobcenter Zollernalbkreis betreut werden. Zum Landkreis gehören die Geschäftseinheiten in Albstadt, Balingen und Hechingen, in denen die Quote um ein bis drei Zehntel sank. Albstadt hat nach wie vor mit 4,9 Prozent die höchste Quote, gefolgt von Hechingen mit 3,7 und Balingen mit 3,6 Prozent.

Im Landkreis Sigmaringen liegt die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent. 65 Prozent davon werden von der Agentur für Arbeit betreut, 35 Prozent vom Jobcenter Landkreis Sigmaringen.

Arbeitskräftenachfrage

Mit erneut 830 neuen Stellenangeboten meldeten die heimischen Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der Jobcenter Landkreis Sigmaringen und Zollernalbkreis im November fast die gleiche Anzahl neuer Stellen wie im Oktober, in dem die Arbeitskräftenachfrage schon ungewöhnlich stark gestiegen war. Das sind 100 beziehungsweise 13,5 Prozent mehr als im November 2019, während landesweit im Vorjahresvergleich ein Rückgang in etwa gleicher Größenordnung zu verzeichnen ist. Die meisten Zugänge gab es in der Metallbearbeitung, im Maschinenbau und bei Lagerberufen. Seit Jahresbeginn wurden über 7100 Stellen gemeldet, derzeit sind noch mehr als 3200 freie Stellen im Bestand.