Die Stadt hebt ab der kommenden Freibadesaison die Eintrittspreise für das Naturfreibad an. Im Rat war man sich aber einig, dass der Einzeleintritt für Kinder und Jugendliche nicht teurer werden darf. Über Parkgebühren wird nachgedacht
Das Naturfreibad am nordwestlichen Stadtrand ist mit seinen 25 000 Besuchern (2024) eine beliebte Freizeiteinrichtung bei den kleinen und großen Trossingern.
Für die Stadt ist das Bad aber ein riesiger Zuschussbetrieb und somit die voluminöseste freiwillige Leistung für ihre Bürger. Für das vergangene Jahr wird mit einem Defizit von mehr als 400 000 Euro gerechnet.
Zuletzt wurden die Eintrittspreise im Jahr 2022 angehoben, nun soll es – zum Beginn der neuen Badesaison am 18. Mai – eine weitere Gebührenerhöhung geben.
„Moderate Erhöhung“
Bürgermeisterin Susanne Irion warb für die „moderate Erhöhung“. Vorgesehen war eine Erhöhung der Einzeleintrittspreise für Erwachsene von vier auf fünf Euro und für Kinder und Jugendliche von drei auf vier Euro. Doch es kam gegen die Erhöhung der Einzeleintritte von Kindern und Jugendlichen (bis 17 Jahre) Gegenwind im Gemeinderat auf, initiiert von der SPD-Fraktion.
Dem Vorschlag von Vatche Kayfedjian schlossen sich auch Vertreter der anderen Fraktionen an, sodass am Ende 14 der 22 Stadträte gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung stimmten.
Zehnerkarte wird teurer
Zwar bleibt damit der Einzeleintritt für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre mit drei Euro gleich, die Zehnerkarte für diese Altersgruppe verteuert sich aber von 17 auf 24 (plus 41 Prozent) und die 30er-Karte von 40 auf 64 Euro (plus 60 Prozent). Erwachsene ab 18 Jahren zahlen künftig fünf statt vier Euro (plus 25 Prozent), können aber mit der Zehnerkarte sparen, die sich von 29 auf 35 Euro (plus 21 Prozent) verteuert, die 30er-Karte für Erwachsene steigt von 66 auf 80 Euro (plus 21 Prozent). Für Schüler und Studenten bis 27 Jahre gibt es einen vergünstigten Tarif mit vier Euro für den Einzeleintritt (bisher drei Euro), 24 Euro für die Zehnerkarte (bisher 17) und 64 Euro für die 30er-Karte (bisher 40).
Die Familienkarte berechtigt zwei Erwachsene und alle Kinder einer Familie zum Eintritt und kostet in diesem Jahr elf Euro (bisher neun Euro), ist mithin also um 22 Prozent teurer geworden. Auch wer abends kommt, zahlt weniger, der Feierabendtarif gilt ab 17 Uhr und beträgt für Erwachsene mit Einzeleintritt 2,50 Euro (plus 25 Prozent), für Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten zwei Euro. Richtige Wasserratten werden aber wohl die Jahreskarte nehmen, die bis zum letzten Badetag am 14. September (oder bei schönem Wetter ein paar Tage länger) gilt. Sie kostet für Erwachsene 100 Euro (bisher 80) und wird damit um 25 Prozent teurer. Die Jahreskarte für Kinder und Jugendliche verteuert sich von 55 auf 75 Euro (plus 36 Prozent), die Jahreskarte für Familien von 140 auf 180 Euro (plus 29 Prozent). Komplett kostenlos kommen Kinder bis zum Alter von sechs Jahren in das Freibad, erst mit sieben müssen sie eine Karte lösen.
Auch mit dem städtischen Familienpass kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene günstiger in das Bad (50 Cent auf den Einzeleintritt, fünf Euro auf die Zehnerkarte und 15 Euro auf die 30er-Karte). Auch erhalten Schulklassen von Trossinger Schulen freien Eintritt.
Im günstigen Mittelfeld
Trossingen liegt nach Angaben der Stadtverwaltung mit den neuen Preisen weiter im günstigen Mittelfeld im Vergleich zu den Freibädern in der Umgebung. Das Tuttlinger Freibad verlangt bereits sieben Euro beim Einzeleintritt, Spaichingen hat beschlossen auf sechs Euro zu erhöhen und Rottweil hat bereits in der letzten Saison fünf als Eintritt festgelegt Vatche Kayfedjian (SPD) begründete seinen vom Gemeinderat angenommenen Vorschlag, den Einzeleintritt für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre nicht zu erhöhen, damit, dass ältere Schüler und Studenten wenigstens Geld dazuverdienen könnten, Jüngeren sei dieser Weg aber versperrt.
Jürgen Vosseler (CDU) nannte die Erhöhungen angemessen, schloss sich aber dem SPD-Antrag bei den Kindereintritten an und meinte, die Zehner- und 30er-Karten seien ein attraktives Angebot. Auch Martin Häffner (OGL) nannte das Angebot der Troase toll.
Die Troase
Die Eröffnung
Beim Auftakt der Badesaison am Sonntag, 18. Mai, um 11 Uhr wird sie Stadtmusik Trossingen zum Fassanstich musikalisch unterhalten. Die Aktion Stadtradeln 2025 wird ebenfalls ihren Auftakt in der Troase haben. Die Öffnungszeiten
Das bewährte Team wird im Kassenbereich noch ergänzt, um die Öffnungszeiten einheitlich von 10 bis 20 Uhr (statt bisher ab 11 Uhr) wieder abdecken zu können. Parkgebühren
Antje Spehn (FDP) wies in der Ratssitzung auf die an heißen Tagen „grenzwertige Situation“ auf dem Parkplatz hin: „Da käme ein Rettungswagen nicht mehr durch“. Deshalb schlug sie vor, das Aufstellen eines Parkautomaten zu prüfen. Der Gemeinderat nahm diese Anregung einstimmig an und beauftragte die Stadtverwaltung, die Kosten für einen Parkautomaten und ermitteln.