Der Heidenpeter – eine Figur des Narren-Vereins Trossingen – wird beim nächsten Umzug in Trossingen nicht dabei sein. Foto: Privat

Entscheidung der Mitglieder: Sonnen-Hänsele laden anderen großen Trossinger Fasnet-Verein nicht ein.

Trossingen - Zwischen den beiden Trossinger Fasnet-Vereinen, dem Narren-Verein und den Sonnen-Hänsele, gibt es Missstimmungen: Die Sonnen-Hänsele, die für den 15. Januar einen Umzug organisieren, haben den Narren-Verein dazu nicht eingeladen.

"Wir haben keine Einladung bekommen", bestätigt Ingo Kitzke aus dem Vorstand des Narren-Vereins. Bei den beiden ersten Umzügen der Sonnen-Hänsele in vergangenen Jahren war der andere Trossinger Fasnetverein noch dabei gewesen. "Das war schön, da war alles in Ordnung", so Ingo Kitzke, "warum wir diesmal nicht eingeladen worden sind, wissen wir nicht." Seinerseits, so Ingo Kitzke, habe der Narren-Verein gegenüber den Sonnen-Hänsele eine Einladung zu seiner Hauke-Schtecka-Nacht ausgesprochen, aber eine Absage erhalten: "Es hieß, es bestehe ›kein Interesse‹", so Ingo Kitzke. Bei den Mitgliedern seines Vereins gebe es entsprechenden Unmut über das Verhalten der Sonnen-Hänsele.

Volker Bilger, Gründer der Sonnen-Hänsele und deren Sprecher, erklärt: "Unser Vorsitzender Christian Bilger war dafür, den Narren-Verein wieder zum Umzug einzuladen. Er hat das an vier verschiedenen Terminen bei Info-Treffs der Sonnen-Hänsle unter den anwesenden Mitgliedern abstimmen lassen. Und jedes Mal ist fast einstimmig beschlossen worden, den Narren-Verein nicht einzuladen. Das ist eben Demokratie und daran haben wir uns gehalten." Was genau die Mitglieder seiner Zunft zu dieser Entscheidung bewogen hat, will Bilger aber nur andeuten: "Es gab da immer wieder Sticheleien von Seiten des Narren-Vereins, und wie man mir gesagt hat, ist im Hintergrund einiges gelaufen, was ich aber nicht im Einzelnen weiß."

In der Nicht-Einladung sieht Volker Bilger aber nichts ungewöhnliches: "Der Narren-Verein ist jetzt zweimal eingeladen worden, dieses Mal eben nicht. Und das nächste Mal sind sie vielleicht wieder dabei. So macht man das ja mit anderen Vereinen auch. Wir sind schließlich zwei verschiedene Vereine. Die machen ihr Ding, wir machen unser Ding."

Bürgermeister Clemens Maier, der von der Angelegenheit erfahren hatte, hatte sich dann an Volker Bilger gewandt und von der Mehrheitsentscheidung der Vereinsmitglieder erfahren. "Ich finde es schon schade", so Bürgermeister Maier, "dass die Vereine, die in Trossingen die Fasnet leben, nicht in einem Boot sitzen. Das wäre sicher im Interesse beider Vereine. Aber gut, die Sonnen-Hänsele haben sich nun so entschieden, und dass muss man akzeptieren." Volker Bilger hofft nun, "dass alle vernünftig bleiben und es einen friedlichen Umzug ohne Störungen gibt."