Die Trockenmauern in Bad Teinach gelten als erhaltenswert und werden nun umfassend saniert. Foto: Wendel

Gut 60 000 Euro investiert die Stadt Bad Teinach-Zavelstein in die Sanierung der Trockenmauern. Mit einem satten Zuschuss fördert der Naturpark die Arbeiten.

Am Schlossberg in Bad Teinach sind inzwischen die Trockenmauern freigelegt. Schon bis Ende Februar musste die Vegetation weichen, der gesetzlichen Rodungsfristen wegen.

Inzwischen sind diese Arbeiten abgeschlossen. „Jetzt sieht man auch, was kaputt ist“, erklärt Bürgermeister Markus Wendel auf Anfrage unserer Redaktion zum aktuellen Stand. In Prozent oder ähnlichen gebräuchlichen Einheiten könne er den Anteil der schadhaften Mauerstellen freilich nicht beziffern. Allerdings werden die Schäden großteils repariert – großteils deshalb, weil einige Schadstellen dann doch zu groß sind. Teils zehn bis 15 Meter in der Länge, das würde dann das Budget sprengen.

Wurzeln und Starkregen malträtieren das alte Mauerwerk

Mal seien die Mauern durch Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen worden, mal durch Starkregen hinfortgespült über die Jahre. Jetzt wird für am Ende um die 60 000 Euro saniert und wieder aufgebaut. 70 Prozent der Nettosumme fördert der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. „Der Erhalt des kulturellen Erbes wird gut gefördert“, sagt Wendel dazu.

Der Rest der Summe bleibt dann an der Stadt hängen. Doch jetzt müssen die Trockenmauern erst einmal wieder aufgebaut werden. Dann dienen sie als Unterschlupf für beispielsweise Eidechsen oder andere Lebewesen, die am liebsten in sonnenbeschienenen Spalten beheimatet sind. „In den nächsten vier Wochen“, erklärt der Rathauschef, werde man mit den Arbeiten dort loslegen können. Sind die schadhaften Stellen der Trockenmauern dann vollends wiederaufgebaut, Wendel schätzt diese auf gut 100 Meter, geht es darum, die Trockenmauern auch von neuerlichem Bewuchs zu befreien. „Frei halten, was frei bleiben soll“, sagt der Verwaltungschef dazu. Geschehen soll das mit Hilfe des Einsatzes von Ziegen. Allerdings schafft sich die Stadt Bad Teinach-Zavelstein nicht selbst Ziegen an. „Wir werden kein Wappentier wie der 1. FC Köln haben“, scherzte Wendel schon im Februar diesen Jahres. Aktuell ist man aber in Verhandlungen mit Ziegenhaltern, um ein Beweidungskonzept zu erarbeiten. Doch bis das soweit ist, dauert es noch eine ganze Weile. „Erst die Mauer, dann die Ziegen“, hat Wendel abschließend eine recht eingängige Formel für den weiteren Fortgang parat.