Schilder wie diese weisen in Wäldern Deutschlands auf Waldbrandgefahr hin. Foto: Matthias Bein/dpa

Die anhaltende Trockenheit macht sich langsam in der Natur in der Region Zollernalb bemerkbar. Das Landratsamt hat deswegen eine klare Bitte an die Bevölkerung.

Die Frühlingstemperaturen gehen zwar noch nicht durch die Decke, aber der ausbleibende Regen sorgt aktuell für erhebliche Trockenheit in Teilen Baden-Württembergs und im Zollernalbkreis. Wir haben nachgefragt, wie es um den Zustand der Wälder bestellt ist.

 

„Der aktuelle Zustand in Bezug zu den geringen Niederschlägen der vergangenen Wochen ist noch gut. Mit zunehmenden Temperaturen und dem Blattaustrieb ist ein erhöhter Wasserverbrauch verbunden, der dann, bei ausbleibenden Niederschlägen, zu einer Verschlechterung führen wird“, antwortet das Landratsamt in Balingen auf unsere Anfrage.

Jede trockene Phase erhöht das Brandrisiko

Und weiter: „Im Ökosystem Wald bestehen gegenwärtig noch keine gravierenden Probleme.“ Deswegen sind gegenwärtig keine über die regulären Waldgesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Verbote oder Sicherheitsmaßnahmen angedacht. Ein Rauchverbot für Waldbesucher besteht beispielsweise bereits kraft Gesetzes vom 1. März bis zum 31. Oktober.

Dennoch erhöht sich, so lautet die Einschätzung von Balingens Feuerwehrkommandant Florian Rebholz, wie in jeder trockenen Phase das Risiko für Vegetationsbrände.

Erst vor wenigen Tagen war am Bahndamm im Bereich der Radwegunterführung bei Engstlatt unmittelbar an den Bahngleisen eine Wiesenfläche in Brand geraten. Durch den starken Wind verbreitete sich der Brand schnell und dehnte sich auf eine rund 30 Quadratmeter große Fläche aus. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen.

Dennoch: Solche Einsätze können für die Feuerwehrleute schnell herausfordernd werden. „Die Haupt-Herausforderung ist oft das unwegsame Gelände weit ab vom Hydrantennetz“, berichtet Rebholz.

Keine erhöhte Alarmbereitschaft

Es müsse Material und Personal transportiert und Wasser bereitgestellt werden. Helfen können hier die geländegängigen Utility Terrain Vehicles (UTV). Weitere Sonderfahrzeuge wie der Abrollbehälter-Wasser/Schaum mit 7000 Liter Wasser an Bord bieten eine wichtige Unterstützung.

Wenn längere Trockenphasen bestehen, nehmen laut Rebholz Einsätze in Form von Gelände- und Vegetationsbränden zu, allerdings würden sie aktuell in der Region noch nicht Überhand nehmen.

In erhöhter Alarmbereitschaft befinde man sich deswegen auch nicht: „Die Alarmbereitschaft ist zu jeder Zeit gleich hoch, die Vorgaben sind zu jeder Jahreszeit die gleichen und die Eintreffzeiten müssen eingehalten werden. Dies erreicht die Feuerwehr Balingen auch, wie erst im Bedarfsplan attestiert wurde“, so Rebholz.

Behörde appelliert: keine Wasserentnahmen

Sein Appell an die Bevölkerung: achtsam sein in der Natur, kein offenes Feuer – wenn verboten, keine Zigaretten oder Flaschen einfach in die Natur werfen.

Beim Landratsamt haben wir uns dazu nach dem Grundwasserspiegel erkundigt. Hierzu heißt es von der Behörde: „Die Grundwasserstände befinden sich auf einem mittleren Niveau mit rückläufiger Entwicklungstendenz. Die Bodenwasserspeicher sind nach einem nassen Januar noch gut gefüllt, allerdings führte der trockene Februar und März zu einer Abnahme der Grundwasserneubildungsrate. Mit Beginn der Vegetationszeit und ansteigenden Temperaturen kann bei ausbleibenden Niederschlägen die Grundwasserneubildung weiter abnehmen.“

Und weiter: „Davon ausgehend, dass nachhaltige Niederschläge ausbleiben, wird von Seiten des Landratsamtes Zollernalbkreis darum gebeten, Wasserentnahmen aus Fließgewässern zu unterlassen und die ohnehin angespannte Situation nicht weiter zu verschärfen.“