Für das Trinkwasser in Vöhrenbach und Langenbach gilt vorerst: abkochen, bevor man es trinkt. Foto: Zentralbild/dpa/Patrick Pleul

Die Trinkwasserverunreinigung, die am Dienstag im Luisenhof entdeckt wurde, zieht weitere Kreise. Betroffen von der zu hohen Keimbelastung im Trinkwasser ist nun Vöhrenbach und Langenbach. Hier herrscht vorerst ein Abkochgebot.

Nachdem bei einer hausinternen, routinemäßigen Kontrolle im Luisenhof gesundheitsgefährdende Keime im Trinkwasser entdeckt wurden, hat der Wasserversorger Aquavilla das Leitungsnetz in ganz Vöhrenbach untersucht.

 

Das Ergebnis: Eine Belastung mit coliformen Bakterien wurde im Trinkwasser von Vöhrenbach und Langenbach entdeckt, informierte Aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold am Donnerstag. Für diesen Bereich sprach das Gesundheitsamt ein Abkochgebot aus, das laut Tatjana Ritter, der stellvertretenden Leitung im Gesundheitsamt, vorerst gilt und aufgehoben werden soll, „wenn die Befunde in Ordnung sind“.

Hierfür nimmt Aquavilla weitere Trinkwasserproben, die nächste am Freitag, 18. Oktober, so Dold. Das Ergebnis erwartet er am Sonntag.

Eintrag in Quellen vermutet

Die Ursachenforschung laufe noch. Aber bei Wasser aus den Staig- und Schwenk-Quellen im Bereich Bruder-Kirchle östlich von Furtwangen sei eine höhere Keimbelastung nachgewiesen worden. Möglicherweise habe es hier einen Eintrag mit belastetem Wasser nach den vergangenen regenreichen Tagen gegeben. Dold erinnert an „relativ starke Niederschläge“ vor zwei Wochen.

Wie lange die Kontamination des Trinkwassers schon vorliegt, vermochte Dold am Donnerstag nicht zu sagen. Die letzte der quartalsmäßigen Routinekontrollen sei im August erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt sei alles in Ordnung gewesen.

Vorsorglich wurden nun die Staig- und Schwenk-Quellen vom Trinkwassernetz genommen. Außerdem, so Dold, werde das Trinkwasser für Vöhrenbach und Langenbach gechlort. Ärztin Tatjana Ritter merkt an, dass die Chlorung der Trinkwasserverordnung entspreche und sich im Bereich von 0,1 bis 0,3 Milligramm Chlor pro Liter Wasser bewege. Es könne sein, dass das Leitungswasser dann ein bisschen nach Chlor schmecke. Das brauche aber kein Anlass zur Sorge sein.

Leitungen werden mit gechlortem Wasser gespült

Damit sich das gechlorte Wasser schneller im Leitungsnetz von Vöhrenbach und Langenbach verteilt, werden laut Dold die Leitungen gespült. Dabei würden circa 50 000 bis 70 000 Liter Wasser über rund 30 Hydranten freigesetzt. An den Hydranten werde jeweils gemessen, bis das gechlorte Wasser in der Leitung angekommen sei und die Spülung dann beendet.

Die anderen Stadtteile Vöhrenbachs, Hammereisenbach und Urach, sind laut Dold nicht betroffen von der Trinkwasserverunreinigung. Für diese beiden Ortsteile herrsche deshalb auch kein Abkochgebot.

Für Vöhrenbach und Langenbach gelte: Es könne weiterhin geduscht werden. Jedoch nicht, wenn man eine offene Verletzung habe. Entweder sollte diese dann abgedeckt oder auf das Duschen vorerst verzichtet werden. Zum Zähneputzen empfehle sich abgekochtes Leitungswasser.

Dass es in den vergangenen Tagen zu Erkrankungen in der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Trinkwasserverunreinigung gekommen sei, ist Dold nicht bekannt. Ähnlich äußerte sich auch der Luisenhof am Mittwoch. Auch unter den Bewohnern dort habe es keine entsprechenden Auffälligkeiten gegeben, so Einrichtungsleiterin Bernadette Manka am Mittwoch.

Wasser „mindestens drei Minuten sprudelnd kochen“

In einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung wurde am Donnerstag betont, dass die Verunreinigung des Wassers „ausschließlich auf die Quellen und nicht auf die Seniorenresidenz Luisenhof zurückzuführen“ sei. Das Abkochgebot sehe vor, dass das Wasser „mindestens drei Minuten sprudelnd abgekocht“ werden müsse. Und weiter informiert die Stadtverwaltung: „Das Abkochgebot gilt, bis dem Gesundheitsamt drei negative Befunde vorliegen.“ Erst danach könne das Abkochgebot vom Gesundheitsamt wieder aufgehoben werden.

Weitere Hinweise gibt die Stadt auf ihrer Homepage (www.voehrenbach.de).