Bonita Grupp setzt sich für Vielfalt ein. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Trigema-Chefin Bonita Grupp trommelt für gute Integration. Das Unternehmen mit Sitz in Burladingen beschäftigt auch syrische Flüchtlinge.

Bei Trigema in Burladingen sei Integration selbstverständlich, betont Bonita Grupp und erklärt per Instagram: „Zu unserer Betriebsfamilie gehören Menschen aus über 40 Nationen. Wir bieten Deutschkurse und vielfältige Programme zur Unterstützung an.“

 

Trigema versucht seit einiger Zeit auf verschiedenste Art, neue Fachkräfte zu gewinnen. Der Mittelständler aus dem Zollernalbkreis testete unter anderem ein Azubi-Speed-Dating für Flüchtlinge.

Etwa 80 arbeitslose Geflüchtete kamen im vergangenen Juni auf Einladung von Trigema, des Jobcenters und des Arbeitsamtes zum Firmen-Schnuppertag an den Hauptsitz nach Burladingen.

Trigema-Chefin Grupp: 25 Flüchtlinge stammen aus Syrien

Auch Syrer beschäftigt Trigema. „Wir haben 25 Personen syrischer Herkunft bei uns, davon haben mittlerweile 20 Prozent die deutsche Staatsbürgerschaft“, sagte Bonita Grupp, die das Unternehmen seit Anfang 2024 mit ihrem Bruder Wolfgang Grupp junior führt, jetzt im Interview mit „Capital“.

„Diese Menschen arbeiten bei uns in der Produktion, als Drucker, in der Logistik und vor allem als Näherinnen und Näher.“

Bonita Grupp ist seit 2024 Mitglied des Kreistags

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien geht sie jedoch nicht davon aus, dass die Mitarbeiter Trigema verlassen.

„Viele Geflüchtete, darunter unsere syrischen Mitarbeitenden, haben sich längst in Deutschland integriert, ihre Kinder gehen hier zur Schule, und sie haben ein neues Leben aufgebaut. Von einer schnellen Rückkehr auszugehen, halte ich weder für realistisch noch sinnvoll“, betont Grupp bei Instagram.

Grupp, die 2024 für die CDU in den Kreistag des Zollernalbkreises gewählt wurde, zeigt sich über Forderungen nach einer schnellen Rückkehr vielmehr verwundert.

Schließlich sei es „völlig unklar, wie es in Syrien weitergeht und wie sich die Lage für Minderheiten und Frauen entwickeln wird“.

Bereits im Sommer hatten die neuen Trigema-Chefs Bonita und Wolfgang Grupp junior für Vielfalt in deutschen Unternehmen geworben. Gemeinsam betonten sie damals: „Um den Produktionsstandort Deutschland auch zukünftig aufrechterhalten zu können, benötigen wir in Zeiten des Fachkräftemangels die Zuwanderung von qualifizierten Menschen aus dem Ausland.“