Rund 80 arbeitslose Flüchtlinge kamen auf Einladung der Burladinger Textilfirma Trigema, des Jobcenters und des Arbeitsamtes zum Firmen-Schnuppertag nach Burladingen. So lief der Tag bei Trigema.
Dabei sind derlei Jobbörsen in verschiedenen Firmen für geflüchtete Menschen, die noch ohne Arbeit sind, nichts Neues. Seit einiger Zeit wird monatlich jeweils eine im Zollernalbkreis abgehalten - diesmal bei Trigema in Burladingen.
Es gilt schließlich, einige der rund 1000 offenen Stellen im Landkreis zu besetzen und die Flüchtlinge in Arbeit und Brot zu bringen. Jobcenter und Arbeitsamt haben diese Börsen neudeutsch „Job-Speeddating“ getauft.
Mühe gegeben hatten sich sowohl die Behörden bei der schriftlichen und später telefonischen Einladung als auch die Unternehmerfamilie Grupp und ihre Mitarbeiter. Die arbeitslos gemeldeten Menschen wurden, in drei Gruppen unterteilt, zu verschiedenen Zeiten bei Trigema empfangen.
Rundgang bei Trigema in Burladingen
Und dann ging es von den Speeddating-Tischen, an denen sich die einzelnen Abteilungen präsentierten, auf einen Rundgang durch die Firma – mit Kopfhörer und entsprechender Übersetzung aus den Reihen der Mitarbeiter. „In Zeiten des Fachkräftemangels freuen wir uns, diesen neuen Weg der Arbeitsvermittlung mit zu beschreiten“, hatte Bonita Grupp, bei Trigema für das Personal zuständig, zur Begrüßung der Teilnehmer aus Politik und Medien betont.
„Es ist kein Blind-Date“, so die CDU-Abgeordnete und Staatsministerin a. D. Annette Widmann-Mauz in Anspielung auf den Bekanntheitsgrad der Burladinger Firma.
Widmann-Mauz lobt Grupps
Widmann-Mauz bedankte sich bei Bonita Grupp nicht nur für die Bereitschaft, jetzt auch in der Politik in einem Ehrenamt als hoch gewählte Kreisrätin Verantwortung zu übernehmen. Sie hob auch hervor, dass die Unternehmerfamilie Grupp zusammen mit der VHS schon Sprachkurse finanziert und dabei ihre ganz praktische Expertise aus der Arbeitswelt mit eingebracht habe.
Weitere Beiträge kamen von der Grünen-Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg, dem CDU-Abgeordneten Manuel Hailfinger und der Geschäftsführerin operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Susanne Koch.
Wolfgang Grupp junior führt durch Firma
Landrat Günther-Martin Pauli und Burladingens Bürgermeister Davide Licht, beide auf der Rednerliste, hatten sich schnell darauf geeinigt, dass nur einer von beiden spricht. „Speeddating heißt auch, nicht zu lange reden“, kommentierte Pauli scherzhaft.
Währenddessen hatten Trigema-Mitarbeiter bereits angefangen, an Stehtischen mit Arbeitssuchenden ins Gespräch zu kommen. Wolfgang Grupp junior führte anschließend die geladenen Gäste durch die Firma, sein Vater Wolfgang Grupp senior nahm die Gelegenheit wahr, angeregte Diskussionen zu führen.
Einige Probearbeiten bei Trigema vereinbart
„Wer morgen anfangen will, kann anfangen“, betonte Elisabeth Grupp auf Nachfrage unserer Redaktion und bestätigte, dass das Bewerbungsverfahren so unkompliziert und niederschwellig wie möglich gehalten werde.
Ob sich sich der Aufwand für die Unternehmerfamilie gelohnt hat, wird sich wohl erst in einigen Monaten zeigen. Aber am Ende des Tages hatten immerhin eine Handvoll der geladenen Flüchtlinge bereits einen Termin für das Probearbeiten vereinbart.