Phil Collins im Theater im Kurhaus Freudenstadt? Dieser Eindruck konnte bei der authentischen und mitreißenden Show der Phil Collins & Genesis Tributeband "Phil" durchaus entstehen.
Freudenstadt - Etwa 500 Gäste waren von dem Konzert begeistert. Nicht nur die Stimme von Sänger Jürgen "Phil" Mayer kam dem Original sehr nahe, auch sein Aussehen erinnerte an den Superstar. Im Rahmen des Schwarzwald Musikfestivals begrüßte Intendant Mark Mast die Gäste und kündigte einen weiteren Höhepunkt der Konzertreihe an. Das eigentlich in der Fabrikhalle der Firma Homag in Schopfloch geplante Konzert war kurzfristig wegen der Corona-Pandemie in das Theater im Kurhaus nach Freudenstadt verlegt worden.
Der Vorstand der Homag Group AG, Daniel Schmitt, kündigte die Band an und hatte alte Schallplatten mit Songs von Phil Collins und Genesis dabei – seine ersten Käufe vom Taschengeld. Die Betriebsratsvorsitzende der Homag Group, Carmen Hettich-Günther, bedauerte, dass das Konzert nicht im Betrieb ausgerichtet werden konnte, freute sich aber, alles ermöglicht zu haben, um das Konzert doch noch stattfinden zu lassen.
Band findet schnell den Draht zum Publikum
Kaum waren die Grußworte verklungen, war es die elfköpfige Band um den charismatischen Sänger Jürgen Mayer, die eine hochprofessionelle Bühnenshow bot. Die Grupppe setzte sich zusammen aus Kurt Meister (Bass), Alexander Lang (Gitarre, Gesang), Frank Stolzenthaler (Percussion), Bernd Schubach (Schlagzeug), Matthias Engel (Keyboard), Marco Vincenzi (Sax), Ray Denzel (Posaune), Thomas Sturm (Trompete) sowie Simone Weber und Larissa Doll (Gesang).
Mit durchgängiger Spielfreude präsentierten die Musiker die größten Hits von Phil Collins und Genesis. Das anfangs noch verhaltene Publikum kam den Aufforderungen des Frontmanns gerne nach und rockte stehend und tanzend mit. Auf der Hintergrundleinwand waren abwechselnd die Musiker, dann aber auch wieder das mit hocherhobenen Armen feiernde Publikum zu sehen.
"Phil" Mayer gab alles und begann das Konzert mit "Tonight, Tonight", bevor es dann rockig mit "Don’t lose my Number" weiterging. Mayer fand den Draht zum Publikum, streute den einen oder anderen Gag ein und begeisterte durch seinen Einsatz. Mit viel Gefühl gab es Balladen zu hören, dann ging es mit voller Kraft in den nächsten Rock-Song.
Schlag auf Schlag folgten legendäre Hits wie "Against all Odds" oder "Do you remember", bei dem im Hintergrund Bilder der langen Bandgeschichte gezeigt wurden. "Freudenstadt ihr gehört jetzt auch dazu", freute sich Mayer. Immer wieder ließen auch die beiden Background- Sängerinnen aufhorchen, und die Solopassagen der Bandmitglieder waren ebenfalls hochprofessionell.
Eine kurze Pause hatten sich die Musiker verdient, denn turbulent wurde auch der zweite Teil der Bühnenshow. Mit "I can’t Dance" kamen Sänger und Begleiter mit Sonnenbrillen und weißen Handschuhen wieder auf die Bühne und marschierten im abgehackten Laufstil à la Phil Collins durch das Theater. Phil Collins berühmter Disney-Song "You’ll be in my Heart" aus dem Musical "Tarzan" ging ans Herz.
"Arme nach oben und nicht setzen" hieß das Kommando von der Bühne und die Band holte zum großen Finale aus. "Mama", "You can’t hurry Love" und "Easy Lover" bildeten den krönenden Abschluss des Konzerts. Verdienten und anhaltenden Applaus gab es für die aus dem Karlsruher Raum stammende Band. Die Zugaben waren selbstverständlich und das gut gelaunte Publikum konnte nicht genug bekommen
Stürmischer Applaus für pulsierende Show
Eine pulsierende Show mit energiegeladenen Livemusikern ging zu Ende. Einzig der Spielort im Theater in Freudenstadt passte nicht recht zur Rock-Musik. In der Homag Montagehalle wäre der Auftritt wohl noch besser rübergekommen.