Im Pflegeheim St. Antonius gibt es einen Corona-Fall. Foto: Nagel

Heimleiter: Virus wohl von Besucher eingeschleppt. Besuchsverbot gilt für zwei Stationen.

Lange Zeit ging es gut im Pflegeheim St. Antonius. Der letzte Coronafall wurde im Oktober registriert. Doch nun ist es passiert: Einer der Bewohner wurde positiv getestet. Heimleiter Norman Herr ist sich sicher, "das Virus wurde wahrscheinlich durch einen Besucher ins Pflegeheim getragen".

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Triberg - Bis vor wenigen Stunden sei der betroffene Bewohner sogar noch symptomfrei gewesen, erzählt der Hygienebeauftragte des Pflegeheims, Thilo Hoffmann, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Mittlerweile hätten sich allerdings Symptome eingestellt. Betroffen durch den Fall seien die Wohnbereiche eins und zwei. Für diese Bereiche wurde auch ein Besuchsverbot ausgesprochen, ergänzt Heimleiter Norman Herr. Somit seien nach Anordnung des Gesundheitsamts insgesamt 33 Bewohner bis zum 27. Dezember in ihren Zimmern isoliert.

Situation auch für Mitarbeiter belastend

Das sei für die Mitarbeiter dieser Wohnbereiche schwierig, denn sie müssen in Vollschutzanzügen arbeiten, wie Herr informiert. "Nach acht Stunden Dienst bist du da durch, das ist auch körperlich eine enorme Belastung", zeigt Hoffmann die Probleme auf. "Das ist für Bewohner und unsere Mitarbeiter nun eine sehr belastende Situation", stellt Herr weiter im Gespräch mit unserer Zeitung fest. "Gerade jetzt, über Weihnachten in Quarantäne und ohne jeden Besuch der Lieben zu verbringen ist für unsere Bewohner sehr schwer", ist er sich sicher. Dazu trügen die Mitarbeiter von Beginn der Pandemie an im Dienst immer eine FFP2-Maske.

Für die Wohnbereiche drei und vier gibt es laut Herr hingegen gute Nachrichten – diese seien vom Besuchsverbot noch nicht betroffen. Das Personal bitte jedoch weiterhin darum, auf nicht wirklich nötige Besuche zu verzichten. "Wenn es nicht unbedingt sein muss, verzichten Sie auf einen Besuch", appellieren sowohl der Heimleiter wie auch der Hygiene-Beauftragte dringend an Angehörige der Heimbewohner.

Aber – "wie hätten wir diese Infektion verhindern können?", fragt sich Herr. Im Pflegeheim habe man von Anfang an sehr viel in die Hygiene investiert. Für die Besucher galten auch die "AHA"-Regeln. "Wie es dann aber auf den Zimmern ist, können wir nicht verfolgen", erklärt Hoffmann.

"Wir haben schon vor Wochen wieder auf unsere Besucherbox hingewiesen und dafür geworben. Dazu baten wir, nicht unbedingt notwendige persönliche Besuche im Pflegeheim zu reduzieren. Ganz viele haben dafür auch Verständnis gezeigt", betont der Heimleiter.

Dafür danke er ausdrücklich, ebenso gelte sein Dank allen Mitarbeitern. Diese würden unglaublich viel leisten und müssten sich auch ständig auf neue Situationen stets wieder neu einstellen. "Ich bin wirklich sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, die manchmal an ihrem Limit arbeiten", weiß Herr.

Bewohner und Personal bestmöglich schützen

 Man werde seitens der Heimleitung und der Mitarbeiter alles Menschenmögliche unternehmen, um die Verbreitung des Virus im Heim zu verhindern. An Schutzausrüstung dürfe dabei genau so wenig gespart werden wie an Hygiene. "Wir müssen unsere Bewohner, aber auch unser Personal schützen. Wir testen die Mitarbeiter regelmäßig, dazu werden auch Bewohner und Besucher getestet", nennt der Heimleiter weitere Maßnahmen. Und noch einmal äußert er die Bitte, nicht notwendige Besuche im Interesse der Bewohner zu unterlassen.