Einen Sachstandsbericht zum Kinderhilfsprojekt Mali geben (von rechts) Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold, Denny Schweinsberger (Batteriefeldwebel der Patenbatterie 4./295), Grundschulleiterin Bianca Mey und Grundschullehrerin Alina Dobrindt. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Seit 2019 engagiert sich die Stadt Triberg in Mali. Damals hatten Soldaten der Patenbatterie von ihrem Einsatz dort berichtet und erzählten von Krieg, Tod und Verbrechen, von Ordensschwestern und von Waisenkindern, die „nicht mal nichts“ haben.

Einen Sachstandsbericht gaben im Gemeinderatssitzung Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold, der ,Batterie-Feldwebel Denny Schweinsberger, Tribergs Schulleiterin Bianca Mey und Lehrerin Alina Dobrindt. Im Rahmen dieses Kinder-Hilfsprojekts finden seit einiger Zeit mit der Grundschule weitere Aktionen statt. Denn bereits vor den Sommerferien im vergangenen Jahr wurde eine Schulpartnerschaft zwischen der Grundschule Triberg und der Schule im Franziskanerinnenkloster in Koulikoro in Mali gegründet.

 

Krankenzimmer und Kindergarten geschaffen

Seit Beginn des Kinder-Hilfsprojekts konnten zwischenzeitlich mehr als 23 000 Euro an Spendengeldern nach Mali überwiesen werden. Mit dem Geld wurde inzwischen ein Kindergarten in die Schule integriert sowie ein Krankenzimmer eingerichtet. Noch immer werden aber auch Sachspenden geschickt – wobei T-Shirts nicht mehr darunter sind, da in Mali die Textilindustrie ein Haupterwerbszweig ist.

Vor allem die prekäre Situation der Kinder im fernen Afrika, gezeichnet durch Armut, Unterernährung und Krankheit, hat nicht nur bei den Soldaten einen tiefen Eindruck hinterlassen.

Der Besuch eines nahen Klosters, unweit des Militärstandorts, hatte den Soldaten aufgezeigt, wie mit wenig Mitteln eine Schule mit Kindergarten eingerichtet werden und somit konkrete Hilfe von außen geleistet werden kann. „Die Kinder sind nicht unglücklich – sie sind nur unfassbar arm“, betonte Batteriefeldwebel Denny Schweinsberger.

Freundschaft mit Kloster entstanden

Nach den Berichten der Soldaten hatte Nikolaus Arnold mit dem Kloster im fernen Afrika Kontakt aufgenommen. Über dessen Leiterin, Franziskaner-Schwester Janeth, ist seither eine innige Freundschaft entstanden.

Viele Privatpersonen und Triberger Vereine haben sich seither im Rahmen des Kinderhilfsprojekts engagiert. Immer wieder konnten Geld- und auch Sachspenden wie Kinder-Folgenahrung, Schulausrüstung und Spielsachen gesammelt und nach Koulikoro geschickt werden. Mit dem gespendeten Geld aus der Wasserfallstadt konnte zwischenzeitlich auch die dortige Schule um einige Klassenzimmer erweitert werden.

Bei einem persönlichen Besuch war es Schwester Janeth ein Herzensanliegen, sich bei allen Spendern in Triberg anlässlich des Volkstrauertags bei ihrem Europa-Aufenthalt im Namen der Ordensvereinigung zu bedanken. Während dieser Zeit konnte sich die Ordensschwester auch einen Eindruck verschaffen, wie Schul- und Kindergartenarbeit in Deutschland abläuft. Gemeinsam mit Schulleiterin Bianca Mey von der Triberger Grundschule konnte sie Triberger Schüler in deren Unterricht besuchen.

Arnold: Spenden kommen zu 100 Prozent an

Aufgrund der Herzlichkeit dieser Aktion wurde spontan die Idee geboren, hier eine Schulpartnerschaft der Triberger Grundschule mit der Schule „Ecole et Jardin d’enfant Mére Maria Bernarda“ im dortigen Kloster in Koulikoro einzugehen. Mit im Organisationsteam ist auch Klassenlehrerin Alina Dobrindt.

Arnold betonte im Gemeinderat, dass man seitens der Stadt gerne einen Gegenbesuch in Koulikoro machen würde – allerdings sei die Gefahr für Leib und Leben derzeit einfach zu hoch. Der Kontakt werde dennoch aufrecht erhalten, hier helfe tatsächlich das Internet. Der Triberger Stadtmarketingleiter erklärte, dass jede Spende zu 100 Prozent ankomme, da es durch die Verwaltung über die Stadt keinerlei Abzüge gebe.