Architekt Martin Rosenfelder (recht unten) zeigt messtechnisch auf, wie hoch das Dach angebracht wird – und Berthold Kürner hat dazu einen "Dummy" gefertigtFoto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium ebnet mit Beschlüssen den Weg für viele Projekte / Diskussion um Attraktion

Mit mehreren Bauangelegenheiten befasste sich der Triberger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung – eines davon war jedoch umstritten.

Triberg. Bereits in der vorigen Sitzung stand der Bauantrag von Rebecca Weißer auf der Tagesordnung – sie will die Markisen am Modenstadel beim Boulevard durch zwei Vordächer ersetzen, wie sie in der Folge nach unten an den anderen Häusern angebaut sind. Seinerzeit wollten einige Mitglieder des Gemeinderats einen Vor-Ort-Termin, um beurteilen zu können, inwieweit die Dächer eine Gefahr für Fußgänger oder für Lastwagen darstellen.

Nun zeigte Architekt Martin Rosenfelder gemeinsam mit Berthold Kürner der ausführenden Firma Kürner und Burger aus Schonach, dass diese Gefahr schlicht nicht besteht – das fragliche Schutzdach befindet sich in 2,60 Metern Höhe und ragt gerade mal rund 120 Zentimeter in den Gehsteig hinein.

"Die Dächer sind charmanter als die bisherigen Markisen", befand Bürgermeister Gallus Strobel – und Friedhelm Weber (SPD), dessen Fraktion den Ortstermin beantragt hatte, zeigte auf, dass die Befürchtungen ungerechtfertigt seien – der Gemeinderat gab daher einstimmig sein Einvernehmen zum Antrag. Ein Bauvorbescheid stellte den ersten Neubeschluss dar, über den der Gemeinderat zu befinden hatte.

Garage auf Stützen

Ein Nußbacher Bürger plant den Neubau einer Doppelgarage in der Hintertalstraße. Das Vorhaben befindet sich innerhalb des Gewässerrandstreifens, der zehn Meter vom Bach her verläuft. Die Garage mit einer Grundfläche von 40 Quadratmetern soll auf Stützen gebaut werden, der Ortschaftsrat habe zugestimmt – dem schloss sich nun auch der Triberger Gemeinderat an.

Abbruch genehmigt

Ein weiterer Antrag aus Nußbach betraf den Abbruch einer vorhandenen Garage in der Hintertalstraße. Anstelle dieser soll nun dort ein Carport, eine Doppelgarage sowie ein Schopf entstehen – auch hier folgte der Gemeinderat dem Beschluss des Ortschaftsrats und stimmte zu.

Antrag notwendig?

Im Kroneckweg will ein Hauseigentümer aus einer Wohnung eine Ferienwohnung machen, ein vorhandener Anbau soll zudem künftig als Studioraum an Kleingewerbetreibende vermietet werden. Friedhelm Weber (SPD) sah eigentlich keine Veranlassung für einen Bauantrag. "Der ist bei einer Nutzungsänderung notwendig", beschied ihm Bürgermeister Gallus Strobel, worauf der Gemeinderat der Nutzungsänderung einstimmig sein Einvernehmen erteilte.

Einer ist befangen

Gemeinderatsmitglied Rafael Kammerer nahm außerhalb des Beratungsrunds Platz – das Gremium behandelte seinen Antrag auf Aufstockung seines Hauses im Hohnenweg in Nußbach. Zugleich soll dort eine Doppelgarage entstehen – auch hier gab der Gemeinderat grünes Licht – schon wegen der Enge auf dieser Straße.

Grünes Licht

Einmal mehr wurde ein Baugesuch aus der Steinbissäge im Gemeinderat besprochen – per Umlaufbeschluss habe der Ortschaftsrat Gremmelsbach bereits sein Einvernehmen erteilt, erklärte dazu Ortsvorsteher Helmut Finkbeiner. Der Inhaber will einen Teil des Privathauses abreißen und die Dachgeschosse neu aufbauen – zugleich soll eine Doppelgarage entstehen, die hinter dem Haus angeordnet ist – erreichbar über private, vorhandene Zufahrtsstraße. Auch bei diesem Vorhaben schloss sich der Gemeinderat der Zustimmung des Ortschaftsrats an.

Geister scheiden sich

Wenig Probleme sah Bürgermeister Gallus Strobel in der Aufstellung eines Werbebanners am Funktionsgebäude des Eulen- und Greifvogelparks im Wasserfallgebiet. Drei Meter hoch und 4,20 Meter breit soll es auf das Angebot des Parks hinweisen.

Verschiedene Sichtweisen

Zu groß und zu viel, so befand die Fraktion der Freien Wähler, wie Michael Hummel erklärte. Fraktionskollegin Sandra Sieber erklärte, dass Plakate mangelhaftes Marketing nicht ersetzen könne.

Klaus Wangler (CDU) meinte, dass seine Fraktion dem Vorhaben ausnahmsweise noch einmal zustimmen werde. Er wies aber auch darauf hin, dass an der Bahnunterführung an der B 500 für 365 Tage im Jahr ein Werbebanner auf den Park hinweise. Bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde die Werbung genehmigt.