Noch diese Woche wird gelernt, von zu Hause aus. Aber dann kommen die Osterferien.Foto: © Syda Productions – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Leiter des Schwarzwald-Gymnasiums zieht positive Zwischenbilanz / Noch offene Fragen

Seit den Schulschließungen im Land im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus müssen die Schüler zu Hause lernen. Und das klappt erfreulich gut, so das Fazit von Oliver Kiefer, Leiter des Schwarzwald-Gymnasiums in Triberg.

Triberg. Mitte März wurde die Schließung von Schulen und Kindergärten im Land angeordnet. Seither stehen die Schüler mit den Lehrern per E-Mail und anderen digitalen Möglichkeiten in Verbindung. Das Lernen von zuhause aus läuft "überraschend gut", meint der Leiter des Gymnasiums, Oliver Kiefer. Wobei das nicht den üblichen Unterricht im Klassenzimmer auf Dauer ersetze. Aber in der jetzigen Situation sei es eben das Mittel der Wahl. Und das Gymnasium als Modellschule für Tablet-Klassen habe gewisse Vorkenntnisse, die die neuerlichen Herausforderungen erleichterten, erklärt Kiefer. So konnten Schüler und Lehrer bereits Erfahrungen sammeln im Umgang mit digitalen Medien. Doch: "Auch wir wären froh, wenn die Digitalisierung deutlich schneller vorangetrieben worden wäre. Das hätte vieles vereinfacht" stellt Kiefer fest und hofft auf eine zügige Umsetzung des Digitalpakts.

Kiefer, seine Stellvertretung und die Schulsekretärin halten derzeit die Stellung im Gymnasium. Ansonsten ist das Gebäude verschlossen. Die Lehrer müssen von daheim aus arbeiten. Die Erreichbarkeit ist trotzdem gesichert, betont Kiefer. So könne die Schule telefonisch und per Mail kontaktiert werden.

Die Schüler selbst geben ihre bearbeiteten Aufgaben per Mail an die Lehrer zurück. Diese stünden auch für Fragen der Schüler zur Verfügung. Schließlich sei nicht gewollt, dass die Eltern, die durch die aktuelle Situation sicherlich sowieso belastet seien, noch bei den Hausaufgaben helfen müssten.

Die Klassenlehrer würden darauf schauen, ob das Arbeitspensum für die Schüler passe oder ob es angeglichen werden müsse. Schließlich sollten die Schüler nicht überfordert werden.

Etwas mehr Luft gibt es jetzt für die Abschlussklasse, die 46 Abiturienten. Das Kultusministerium verschob die Abschlussprüfung um einen Monat. Demnach sollen die schriftlichen Prüfungen nun ab dem 18. Mai erfolgen. "Das ist einerseits eine Erleichterung für die Schüler, die nun nicht direkt nach den Osterferien mit den Prüfungen starten müssen. Andererseits ist das Abitur nun so spät, dass es noch viele offene Fragen zum Ablauf gibt", merkt Kiefer an und erinnert an das dreistufige Korrekturverfahren und Nachtermine. Hier müsse noch ein gangbarer Weg gefunden werden.

Eine "knifflige Frage" sei auch, wie die ganzen Pflichtklausuren, die ja unabhängig von den Abiprüfungen absolviert werden müssten, zeitlich umsetzbar seien. Dieses Problem betreffe die Abschlussklasse. Ob dann die Zahl der Pflichtklausuren heruntergesetzt wird? Das sei alles noch offen.

Wenn der jetzige Abiturzeitplan funktionieren soll, sollte die Schule nach den Osterferien am 20. April tatsächlich wieder öffnen. So sei ja auch die bisherige Planung. Aber wer wisse, wie die Bestimmungen dann aussähen, weist Kiefer auf Unsicherheiten bei der Entwicklung der Pandemie und damit verbundenen Maßnahmen hin.