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Frederick-Tag mit Klaus Schuker / Sechstklässler lauschen gebannt

Vorlesen - man könnte denken, das ist nur etwas für kleine Kinder. Doch am Frederick-Tag genießen das auch mal Kinder, die bereits sehr gut lesen können. Und wenn das Ganze noch gut und altersgemäß gemacht ist, haben selbst Sechstklässler noch ihre Freude dran.

Triberg. Natürlich muss dazu auch die Buchauswahl passen. Und wenn dann noch der Autor selbst kommt und Rede und Antwort steht, dann passt das und selbst die nicht Leseratten haben Spaß dran. "Meine Klasse ist die wohl liebenswerteste Klasse überhaupt, obwohl sie ziemlich chaotisch ist", erzählte auch Klassenlehrerin Christine Nagel mit einem Augenzwinkern. Sie hatte eine Autorenlesung mit Klaus Schuker für die beiden sechsten Klassen der Realschule Triberg arrangiert.

Autor war früher zwölf Jahre im Polizeidienst beschäftigt

Schuker ist Kinderbuchautor und schreibt hauptsächlich Krimis, dabei kann er auf die Erfahrungen aus seinem ersten Berufsleben zurückgreifen, denn noch während er zu schreiben begann, war er Polizist, wie er den Schülern vermittelte. Irgendwann, nach rund zwölf Jahren, sei das nicht mehr sein Ding gewesen und er widmete sich ganz der "Schreibstube" in Ravensburg.

Heraus kamen mittlerweile viele Erzählungen, Kurzgeschichten, Krimis für Erwachsene – und in letzter Zeit vermehrt für junge Leser.

Besonders gut kommen da die Geschichten um Paul und Tabea an – und drei dieser Bücher, beginnend bei "Paul, Tabea und das blaue Messer" über "Paul, Tabea und die brennende Hütte" und zuletzt "Paul, Tabea und das Friedhofsgespenst", hatte der Autor mitgebracht.

Bei den jeweiligen Lesungen forderte Schuker vor allem eines: Absolute Ruhe! Er hatte die Klasse stets im Blick und unterband sofort alles Geflüster nebenbei. Drei Szenen las er vor, aus dem "blauen Messer" für die erste Klasse, aus der "brennenden Hütte" der zweiten.

Danach stellte zunächst er Fragen, die mit den Büchern herzlich wenig zu tun hatten, sondern nur die Aufmerksamkeit der Kinder wecken sollte. Erst danach stellte er auch Fragen zum jeweiligen Buch und den gelesenen Texten daraus.

Und – bevor die Stunde zu Ende ging, hatten die Schüler auch die Möglichkeit, an den Schriftsteller selbst Fragen zu stellen: Wie kommt man zum Schreiben, woher kommen die Ideen oder welches Lieblingsbuch der Autor hat und viele weitere Fragen spielten da eine wichtige Rolle.

■Der Frederick-Tag findet in Baden-Württemberg an praktisch jeder Schule und an vielen anderen Orten statt. Zurück geht er auf die Maus Frederick, die statt Wintervorräten lieber Wörter, Farben und Sonnenstrahlen sammelt und die anderen Mäuse damit in den kalten und dunkeln Wintertagen beglückt.