Die veränderten Inhaltsstoffe des Abwassers bringen neue Herausforderungen mit sich. Foto: GVV Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Verbandskläranlage muss 2019 große Mengen Abwasser "schlucken"

Der Betriebsleiter der Verbandskläranlage, Werner Reuter, stellte den Betriebsbericht der Kläranlage in Gremmelsbach für das Jahr 2019 in der jüngsten Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) vor.

Raumschaft Triberg. Das Jahr 2019 sei wesentlich niederschlagsreicher als die Jahre zuvor gewesen, erläuterte Reuter. Vor allem in den Monaten März, Mai sowie Oktober bis Dezember musste die Kläranlage mit großen Abwassermengen und vor allem einem hohen Anteil an Fremdwasser zurechtkommen. Dabei war es mehr als einmal zur Überschreitung der maximal zulässigen Zulaufmenge gekommen.

Keine Beanstandungen bei amtlichen Kontrollen

Bei den wechselnden Mischwasserzuläufen war die Abwasserreinigung zudem schwieriger zu steuern als bei den konstanten Verhältnissen der trockenen Vorjahre. Aber immerhin konnten die Grenzwerte, etwa bei Phosphor, eingehalten werden, lediglich der Stickstoffabbau war, zumindest nach eigenen Messungen, grenzwertig. Amtliche Kontrollen dagegen ergaben keinerlei Beanstandungen.

Einmal mehr machte die Veränderung der Abwasserinhaltsstoffe Probleme, Reuter wies nochmals darauf hin, dass eine Erneuerung der Rechenanlage in den nächsten Jahren dringend nötig sei. Auch Probleme mit der Gasbehälteranlage sprach er an und mahnte hier dringend Handlungsbedarf an.

Im Berichtsjahr, so Reuter, meldete die Anlage 52 Störungen während der Rufbereitschaft, diese verteilten sich auf erhöhten Zulauf, auf technische Fehler und Verstopfungen. Die Zahl der Störungen im Bereich der Kanalisation und der Regenüberlaufbecken hätten wie in den Vorjahren weiter zugenommen. Ebenfalls, so Reuter, eine Folge der veränderten Abwasserinhaltsstoffe wie reißfeste Feuchttücher oder Sperrstoffe.

Im vergangenen Jahr wurde im Bereich der Kläranlage auch einiges repariert und investiert, wie Reuter berichten konnte. So stellte man die Software von Rechnern um, erneuerte oder reparierte technische Anlagen und schaffte ein gebrauchtes Betriebsfahrzeug an. Die im Haushalt eingeplanten Maßnahmen wie die Errichtung einer Lagerhalle oder die Durchführung der vordringlichsten Maßnahmen im Bereich der Sicherheits- und Klärwerktechnik wurden allerdings nicht realisiert.

Tribergs Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Gallus Strobel dankte Reuter und seinen Mitarbeitern im Klärwerk. Dort sei, so stellte er fest, wieder sehr gute Arbeit geleistet worden. Dies spiegele sich auch darin wider, dass die prüfenden Behörden keinerlei Beanstandungen an den Messwerten äußerten.