Viele junge Gutseleschlecker hat die Stabhalterei Freiamt zum Umzug mitgebracht. Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder Bote

Katzenmusik: Narren haben Wasserfallstadt fest in der Hand / Erster großer Fasnetstag gehört den Jüngsten

Nun ist es soweit: Die fünfte Jahreszeit hat mit dem traditionellen Katzenmusik-Umzug am gestrigen Schmutzigen Donnerstag wohl ihren ersten Höhepunkt erreicht.

Triberg. An dem Katzenmusik-Umzug beteiligten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gruppen. Besonders die jüngsten Narren zeigten sich von ihrer kreativen Seite. Sie wurden teils schon am frühen Vormittag von den Narren aus den Schulen befreit, damit sie am Mittag am Umzug teilnehmen konnten.

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen waren etliche Zuschauer gekommen, die schon vor Beginn des Umzuges gebannt am Straßenrand warteten, bis schließlich die Spitze der Narrenschar, angeführt von Narrenpolizist Rainer Buderath sowie den Radautrommlern zu sehen und zu hören war.

Viel Kreativität war in den einzelnen Kostümen der verschiedensten Gruppen zu erkennen.

So präsentierten sich die Kinder vom Mariengarten unter dem Motto "es summt und brummt in allen Ecken" als bunte Tierschar. Unter ihnen war auch Tribergs evangelischer Pfarrer Markus Ockert zu sehen, der mit seiner Tochter am Umzug teilnahm.

Die Grundschüler versetzten indes die Zuschauer in Grimms Märchenwelt und verkörperten Prinzessinnen, Zauberer und Zwerge, während sich die Kinder vom St. Anna-Kindergarten als bunte Monster zeigten. Als Wikinger nahmen in diesem Jahr die Mitglieder der Narrengemeinde Oberstadt am Umzugsgeschehen teil.

Gewohnt einfallsreich zog eine Gruppe um Rolf Muschal auch in diesem Jahr wieder alle Blicke auf sich. "Wir bauen Triberg um" stand in Anlehnung an die vielen Baustellen der Wasserfallstadt auf dem Schild geschrieben, das ein stolzes Baugefährt zierte. Angeführt wurde es von einer ganzen Kompanie von Bauarbeitern.

Die Gremmelsbacher Holzschuehklepfer mit ihrem Narrenrat hatten sogar eine eigene Musikkapelle mitgebracht, die unter anderem den Gremmelsbacher Narrenmarsch zum Besten gab. Mit vielen jungen Gutseleschleckern war auch die Stabhalterei Freiamt beim Umzug dabei, die am Samstag nach einem Jahr Pause in neuen Räumen wieder ihren legendären Narrenabend anbieten wird.

Zahlreich war die bunte Schar der Spättle, die es sich nicht nehmen ließen, mit ihren Streckscheren die Zuschauer am Umzugsweg zu necken. Aber auch rund 30 Teufel – darunter einige junge Hästräger – die ihren großen Auftritt dann eigentlich am Abend beim traditionellen Fackelumzug hatten, ließen es sich nicht nehmen, den Kinderumzug zu bereichern.

Moderiert wurde das Umzugsgeschehen von Narrenrätin Eva Kammerer, die vom leicht erhöhten Eingang des Rathauses einen einwandfreien Blick auf das närrische Geschehen hatte.

Neben der Stadt- und Kurkapelle, die in gewohnt bester Form den Zuschauern einheizte, war auch der Fanfarenzug mit von der Partie. Sie begleiteten die Hästräger und verkleideten Narrengruppen mit Narrenmarsch und Guggenmusik.

Nach dem Umzug gab es vor allem für die jungen Umzugsteilnehmer von der Narrenzunft traditionell Brezeln und Schokolade, aber auch auf dem Marktplatz konnten sich die Narren am Stand der Fußballer mit Speisen und Getränken eindecken.

Im Pfarrsaal unter der Stadtkirche bot zum zweiten Mal das Familienzentrum "Mariengarten" in Kooperation mit den Fußballtrainern Antonio und Nino eine Kinderfasnet an, sodass die Kinder mit ihren Eltern auch dort weiterfeiern konnten (wir berichten).