Forstamtsleiter Philipp Weiner (von links), die FBG-Vorsitzenden Georg Wentz und Herbert Fehrenbach sowie FBG-Geschäftsführer Hans-Peter Hummel sind von der Resonanz der Waldbesitzerversammlung sehr erfreut. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Waldbesitzer diskutieren Probleme am Holzmarkt und mögliche Lösungen

Viele Themen kamen bei der Waldbesitzerversammlung in Triberg zur Sprache. Das Forstamt und die Holzverkaufsstelle informierten über die aktuellen Entwicklungen am Holzmarkt und über künftige Strukturen der Privatwaldbetreuung.

Triberg. Etwa 50 Millionen Festmeter Kalamitätsholz bringt das Forstjahr 2018 in Europa, verdeutlichte Forstamtsleiter Philipp Weiner bei der Waldbesitzerversammlung die Probleme am Holzmarkt. Die Winterstürme im Januar sowie die Auswirkungen der Trockenheit seien dafür verantwortlich. "Wir sind voll im Klimawandel drin, und was wir tun können, sollten wir tun", meinte Weiner.

Anhand von Klimamodellen für Fichte, Buche und Tanne gab er Hinweise, wie das gelingen kann. Das Risiko bei der Fichte minimieren, Tanne und Douglasie fördern – auch hinsichtlich der Verbissschäden, dazu riet der Forstamtsleiter. Er forderte dazu auf, früher und häufiger zu durchforsten, Mischwälder mit Laubanteil zu fördern und die Holzvorräte nicht zu hoch werden zu lassen.

"Wir sind auf der Zielgeraden", kommentierte Weiner den Stand in der Forstverwaltungsreform. Die Aufgaben des Kreisforstamtes für den Privatwald können nahezu erhalten werden, betonte er. Eine Betreuung und Beratung durch den Revierförster kann weiterhin stattfinden, allerdings ist die Waldgröße für den Vollkostenersatz noch nicht definiert. Dass diese möglichst hoch angesetzt wird, dafür kämpft die Landesforstverwaltung gemeinsam mit dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) derzeit in Stuttgart, fügte er hinzu. Erhalten bleibt die Holzverkaufsstelle am Landratsamt.

Michael Mayer, Leiter der Holzverkaufsstelle, beschrieb die aktuelle Situation am Holzmarkt, auf dem sich die Lage seit September fast täglich ändert. Er riet den Waldbesitzern, nur in Absprache mit dem Revierleiter Holz einzuschlagen und warnte: "Käferholz kann derzeit bis zu acht Wochen mit steigender Tendenz im Wald liegen bleiben." Das anfallende Käfer- und Trockenholz sollte sorgfältig aufgearbeitet und getrennt vom Frischholz gelagert werden. "Sicher werden die Trockenschäden den Markt bis in den Sommer 2019 begleiten", so Mayer. "Und es hört nicht auf", riskierte er einen Blick in die nahe Zukunft. Mayer versicherte den Privatwaldbesitzern, die Preise so lange wie möglich stabil halten zu wollen, das Kalamitätsholz stehe dennoch unter gehörigem Preisdruck.

Im Anschluss an die Veranstaltung des Forstamtes präsentierten die Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) Triberg und St. Georgen ihre Zahlen für das vergangene Jahr. Die beiden Vorsitzenden Herbert Fehrenbach und Georg Wentz zeichneten den FBG-Geschäftsführer Hans-Peter Hummel für sein 25-jähriges Engagement aus.

Hummel stellte seinen Geschäftsbericht vor. So waren in Triberg 12 200 Festmeter mit einem Umsatz von knapp 940 000 Euro und in St. Georgen 3150 Festmeter zu 236 000 Euro vermarktet worden. Dort wurde 35 Prozent weniger, in Triberg 30 Prozent mehr Holz eingeschlagen. Als treue Kunden nannte er die Sägewerke Finkbeiner, Streit und Rombach. Für einen besseren Informationsfluss in den FBGs, erläuterte Fehrenbach, soll mit der Gebührenabrechnung im Frühjahr 2019 eine E-Mail-Datenbank der Mitglieder erstellt werden.