Ein DSL-Anschluss mitten im Triberger Stadtgebiet sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch für einen Bewohner der De-Pellegrinistraße ist das seit Monaten eher ein Wunschtraum. Noch im März, so verspricht es die Telekom, sollen die fehlenden Anschlüsse verfügbar sein. Foto: SB-Archiv

Ärger um DSL-Anschlüsse: Verwirrung um Standardschreiben. Unternehmer läuft Sturm.

Triberg - Noch nicht ausgestanden ist der Ärger um fehlende DSL-Anschlüsse in Triberg. Ein Standardschreiben der Telekom hat nun einen hiesigen Unternehmer auf die Palme gebracht. Die Telekom weist dagegen die Kritik zurück.

Wie berichtet, sind freie DSL-Anschlüsse in der Raumschaft derzeit ein knappes Gut. Dass zahlreiche ländliche Außenbezirke aufgrund der fehlenden Leitungen sowieso keine Chance auf DSL und damit auf schnelles Internet haben, ist bekannt. Neu war aber, dass mitten im Triberger Stadtgebiet, wo die DSL-Versorgung eigentlich gut sein sollte, Neuanschlüsse von der Telekom verweigert wurden.

Nach massiver Kritik von Seiten der Betroffenen, aber auch von Politikern, hat die Telekom eingeräumt, dass es bereits zum Ende des Jahres 2010 keine freien Schaltplätze mehr gegeben habe. Das Problem sei aber bekannt, man arbeite daran.

Zornesfalten gab es dieser Tage nun bei einem Triberger Unternehmer. Der hatte bislang seinen Wohnsitz in München, wo er mit einem Internet- und Telefon-Komplettpaket des Internetanbieters 1&1 versorgt war.

Den gleichen Komfort wollte er nach seinem Umzug ab dem 17. Januar in der De-Pellegrini-Straße in Triberg genießen. Denn schließlich habe der DSL-Verfügbarkeitscheck, den die Telekom auf ihre Homepage anbietet, damals eine Verfügbarkeit suggeriert.

Doch aus dem schnellen Internet wurde nichts. Denn 1&1 teilte ihm mit, dass der Antrag vom "Technologiepartner", sprich der Telekom, abgelehnt wurde. 1&1 bot ihm schließlich an, den Vertrag vorzeitig zu kündigen.

Das ließ der Unternehmer nicht auf sich sitzen und erkundigte sich bei der Beschwerdestelle der Telekom. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass keine notwendige Infrastruktur, beziehungsweise Kapazität zur Verfügung stehe, obwohl der Verfügbarkeitscheck positiv verlaufen ist.

Verwirrt und verärgert wandte er sich an den Pressesprecher der Telekom, Udo Harbers. Dieser erklärte Ende Januar auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass die Telekom das Problem erkannt habe und die fehlende Infrastruktur bis März installieren wolle. Doch das war dem Unternehmer nicht schnell genug. Er sieht sich getäuscht und setzte der Telekom eine Frist bis zum 14. Februar. Andernfalls wolle er "den Verbraucherschutz" einschalten.

"Ich fühle mich als Verbraucher von der Telekom getäuscht"

Harbers erwiderte darauf, dass die Telekom die Bauteile bestellt habe, die DSL-Anschlüsse könnten aber erst im März buchbar sein. Dass der Unternehmer der Telekom eine Frist zum 14. Februar setze, könne er deshalb nicht verstehen.

Am 4. März platzte dem Triberger Unternehmer der Kragen. Er erhielt von der Telekom ein Schreiben, dass von einer Mitarbeiterin der Abteilung Kundenservice adressiert war. Darin hieß es lapidar: "Wir haben für Sie geprüft, ob ein DSL-Anschluss an Ihrem Standort realisierbar ist – dies ist leider nicht der Fall. Daher können wir ihnen DSL über den herkömmlichen Leitungsweg derzeit nicht bereitstellen". Die Dame verwies auf andere Möglichkeiten wie Satellit und Funk, um schnelles Internet zu bekommen.

in einem erzürnten Brief an Pressesprecher Harbers ließ der Unternehmer seiner Wut freien Lauf. "Ich fühle mich als Verbraucher von der Telekom absolut getäuscht".

Auf Anfrage unserer Zeitung erklärt nun Harbers, dass es sich bei dem Brief der Telekom-Kollegin lediglich um ein Standardschreiben handle. "Sie kann natürlich keine Kenntnis von der besonderen Situation in Triberg haben, sondern prüft die momentan verfügbare Bandbreite", so Harbers. Der Sprecher betont, dass es sich beim DSL-Verfügbarkeitscheck nicht um eine Echtzeit-Messung der vorhandenen Anschlüsse handelt, sondern um eine große Datenbank mit dauerhaft hinterlegten Werten.

Der Telekomsprecher bleibt bei der Ankündigung, dass im Laufe des Monats März die benötigten DSL-Anschlüsse verfügbar sein können.