Als Publikumsmagnet beweist sich das Triberger Klarinettenensemble in der Asklepios-Klinik. Tobias Huck (von links), Julia Hock, Georg Jehle, Nicole Bauseler und Carolin Fässler begeistern mit Pop bis Klassik und Weihnachtsliedern. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Klarinetten-Quintett gewinnt die Herzen der Zuhörer / Beifallsstürme in der Askleplios-Klinik

Man sollte es "Patscheck-Klarinetten-Quintett" nennen, das Ensemble mit Tobias Huck, Julia Hock, Georg Jehle, Nicole Bauseler und Carolin Fässler. Die Paarung guter Technik und enormer Spiellaune begeisterte die zahlreichen Zuhörer in der Askleplios-Klinik und riss sie zu Beifallsstürmen hin.

Triberg. Mentor ist der städtische Musikdirektor Ignatius Patscheck im Ruhestand, der den jungen Musikern die Programm-Nummern auf den Leib schrieb. Seine Arrangements strahlen vor stilistischer Treffsicherheit, harmonischer Gestaltungskraft, punktgenauen Tempovorgaben und gefühlsbetonter Wärme. Diese Attribute setzten die fünf Klarinettisten bestens um, von den Weihnachtsliedern bis hin zu Opernmelodien und Jazz.

Kammermusik vom Feinsten mit Tschaikowsky

Mit "I’m dreaming of a white Christmas" wurden die Gäste auf Weihnachten eingestimmt und was passte da nicht besser als Tschaikowskys "Nußknacker", der mit keckem Marsch der Zinnsoldaten, tänzelnden Rohrflöten und duftigem Blumenwalzer daher kam. Opernluft konnte man bei Mascagnis "Intermezzo Sinfonico" und Meyerbeers "Krönungsmarsch" aus "Der Prophet" schnuppern und Puszta, Csárdás und Paprika wehten mit Lassú und Friss bei den Ungarischen Tänzen Nr. 5 und 6 von Johannes Brahms herüber.

Die kunstvolle Bearbeitung des Largos aus der 9. Sinfonie von Antonin Dvorak war bestens am Original orientiert und ließen amerikanische Stimmung, Indian Summer und böhmische Heimat nicht missen.

Einen Original-Patscheck gab es mit "Opening", ein flotter, swingender Samba, der den zweiten Konzertteil eröffnete. Mit "Mister Duke" wurde der große Jazzer Ellington geehrt. Bei "Perdid", "Mood Indigo" und "Caravan" fiel besonders der singende Ton des ersten Klarinettisten auf und eine herrliche Themengestaltung durch alle Stimmen gelang beim mitreißenden "Wild Cat Blues" von Fats Waller.

Abba-Medley gerät für Besucher zu einem rockig-poppigen Rätsel

Zum rockig-poppigen Rätsel wurde ein Abba-Medley, bei dem Titel wie "I have a Dream" oder "Fernando" erklangen und bei "Tico Tico" holte man Brasilien in den Klinik-Saal. Alles wurde abgerundet durch Weihnachtslieder von "Süßer die Glocken" bis "Stille Nacht", wobei das Publikum kräftig mitsang.

Einen besonderen Akzent setzte Samuel Sembach am Flügel, der Bachs berühmte d-Moll-Toccata interpretierte. Durch kräftigen Anschlag und viel Pedal erzielte er Nachhall und damit vollen Orgelklang.