Tribergs Bürgermeister und der Ältestenrat des Gemeinderats der Stadt Triberg verfassten gestern Abend eine Stellungnahme zu Schonachs Edeka-Entscheidung (von links): Hauptamtsleiterin Barbara Duffner, Bürgermeister Gallus Strobel, Klaus Wangler, Heinz Hettich, Susanne Muschal, Reinhard Storz, Rudolf Allgeier, Friedhelm Weber und Klaus Nagel. Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister und Ältestenrat beabsichtigen weitere Stärkung des Unterzentrums

Triberg (bk). Nach der ablehnenden Entscheidung des Gemeinderats von Schonach zum Edeka-Markt in Triberg bezogen Bürgermeister Gallus Strobel und der Ältestenrat gestern Abend nach einer nichtöffentlichen Sitzung im Rathaussaal Stellung. Wie beide betonen, hält die Stadt Triberg weiterhin am Edeka-Markt in Triberg zur Stärkung der Lebensmittelversorgung in der Raumschaft fest, auch mit Blick auf künftige Entwicklungen.

"Die Argumentation, man könne in Triberg einen 800 Quadratmeter Edeka-Markt bauen, ist unzutreffend, da dieses Angebot gar nicht vorliegt. Es geht ausschließlich um einen 1400 Quadratmeter Edeka-Markt", so Strobel. Dieser sei nach Untersuchungen des Gutachters erforderlich, um eine angemessene Lebensmittelvollversorgung in der Raumschaft zu gewährleisten.

"Von Überversorgung kann überhaupt keine Rede sein. Wir haben aus der Raumschaft einen Kaufkraftabfluss von 40 bis 45 Prozent", betonen der Bürgermeister und der Ältestenrat.

Die Zukunft des Edeka-Marktes in Schonach sei ungesichert, der derzeitige Pachtvertrag laufe 2016 aus. "Durch unseren Vertrag könnte dieser Markt bis September 2021 gesichert werden. Schonach hat jederzeit die Möglichkeit, einen weiteren 400 Quadratmeter Markt (oder 600 Quadratmeter) anzusiedeln, es entfällt lediglich die Betreiberpflicht von Edeka", so Strobel.

"Den von uns vorgelegten Vertrag als Witz zu bezeichnen, wird dem Ernst der Sache nicht gerecht und hat uns sehr verwundert. Völlig unverständlich ist für uns, warum die von uns angebotenen Verhandlungen über den Vertragsentwurf abgelehnt wurden", so der Triberger Bürgermeister samt Ältestenrat.

Nach dem Regionalplan für großflächigen Einzelhandel ist laut der Stadt Triberg "ein großflächiger Markt nur in der Wasserfallstadt als Unterzentrum zulässig. Keinesfalls in Schonach. Dies gilt auch für Agglomerationen (Konzentration mehrerer Märkte)."

Wie Strobel und der Ältestenrat betonten, würde die Stadt Triberg "gerne – wie bisher – positive Entwicklungen in Schonach unterstützen. Durch die Entscheidung des dortigen Gemeinderates sind wir in unserer positiven Entwicklung um Jahre zurückgeworfen. Der Edeka-Markt ist Voraussetzung für die touristische Belebung an der zentralsten Stelle der Stadt Triberg. Der Schaden für die Raumschaft ist sehr beträchtlich."

Und weiter: "Die Stadt Triberg wird prüfen, ob sie künftig ihre Unterzentrumsfunktion erheblich verstärken wird. Dazu wird ein verstärktes touristisches Marketing für die Stadt Triberg gehören, ebenso die Wahrnehmung eigener Interessen, beispielsweise auch im Bereich Tourismus und Windkraftanlagen."

Die Stellungnahme endet: "Die Stadt Triberg bedauert die Haltung des Gemeinderats von Schonach und der damit vorgenommenen Blockierung einer zentralen Maßnahme in einer anderen Raumschaftsgemeinde."

Auf das Schreiben der 32 Triberger Händler und Gastronomen (siehe obigen Bericht) an den Schonacher Gemeinderat angesprochen äußerte Bürgermeister Strobel gestern auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Ich sage nichts dazu, weil es mir nicht vorliegt. Nur so viel: Die Haltung der Stadt Triberg wird vom Gemeinderat festgelegt, nicht von den Einzelhändlern."