Jetzt hat er es doch gemacht: Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel ist aus der CDU ausgetreten. Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Austritt: Tribergs Bürgermeister ist schon seit langem mit der Politik der Bundesregierung unzufrieden

Triberg. Angedeutet hatte er es schon lange, jetzt hat er es in die Tat umgesetzt: Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel ist "mit großer Freude" aus der CDU ausgetreten.

Triberg. Seit vielen Jahren hatte Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel in der Öffentlichkeit immer wieder verlauten lassen, dass er einige Probleme mit der Entscheidung der Bundesspitze der CDU habe. Mit vielen Entscheidungen der Bundeskanzlerin, die er gerne als "des Merkel-Mädle" bezeichnet, könne er sich bis heute nicht solidarisieren. Es habe sich in den vergangenen Wochen zugespitzt, war aus Kreisen der örtlichen CDU gegenüber unserer Zeitung zu erfahren.

Bereits vor Wochen habe er im Kreise seiner Vertrauten geäußert, dass er die längste Zeit Mitglied der Christdemokraten war. Wann genau er seine Mitgliedschaft aufgekündigt hat und welche Gründe den letztlich Ausschlag gegeben haben, wisse man nicht genau.

Stadtverband und Rombach bedauern Schritt

Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Triberg, Georg Wiengarn, bestätigte am Freitag auf Anfrage des Schwarzwälder Boten,  dass Strobel, der im November 2017 zum dritten Mal zum Bürgermeister der Wasserfallstadt gewählt wurde, aus der CDU ausgetreten ist.

"Wir als CDU-Stadtverband bedauern dies natürlich sehr. Der Austritt aus der CDU Deutschlands hat aber nichts mit dem Stadtverband oder der Arbeit der Fraktion zu tun. Herr Dr. Strobel bezieht diesen nach meinem Kenntnisstand auf die Arbeit der aktuellen Bundesregierung und die politische Lage in Berlin." Das Verhältnis zwischen dem Bürgermeister Gallus Strobel und dem CDU-Stadtverband Triberg beziehungsweise der CDU-Fraktion im Gemeinderat, beruht laut Wiengarn weiter auf einer engen, freundschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit.

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach sichert Strobel weiter seine Unterstützung zu. An dem guten Verhältnis ändere der Parteiaustritt nichts. Er schätze die Arbeit des Triberger Bürgermeisters und sein Engagement für die Stadt. Er bedauere diesen Schritt natürlich, respektiere aber Entscheidun gen, die jeder persönlich treffe.

Strobel selbst, der für eine Stellungnahme in den vergangenen Tagen nicht erreichbar war, meldete sich am Freitagabend kurz vor Redaktionsschluss doch noch zu Wort und bestätigte auf Nachfrage, dass er am 12. Juli aus der CDU ausgetreten ist und zwar "mit großer Freude". In den nächsten Tagen wolle er sich noch genauer zu seinen Beweggründen für diesen Schritt äußern.