Auf solche idyllischen Bilder müssen die Fans des Weihnachtszaubers in diesem Jahr verzichten. Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachtszauber: Unwägbarkeiten aufgrund der Corona-Krise sind Veranstalterduo zu groß / Abstandsregeln nicht umsetzbar

Der Triberger Weihnachtszauber findet in diesem Jahr nicht statt. Schweren Herzens mussten die Veranstalter Thomas Weisser und Rainer Huber von der TWZ Event GmbH die sechstägige Veranstaltung zum Jahresende absagen. Die Unwägbarkeiten aufgrund der Corona-Krise sind dem Veranstalterduo zu groß.

Triberg. Es wäre die 17. Auflage der beliebten Großveranstaltung gewesen, an der vom 25. bis 30. Dezember eine Million Lichter rund um die Triberger Wasserfälle gefunkelt hätten. Doch daraus wird nun nichts. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir müssen uns in die lange Liste der Großevents wie das Oktoberfest oder der Canstatter Wasen einreihen und den Triberger Weihnachtszauber für 2020 absagen", teilten Weisser und Huber in einem Pressegespräch am Freitag mit.

Maßgeblicher Grund für die Entscheidung sei die Unplanbarkeit. So sind nach aktuellem Stand der Corona-Verordnung Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern bis 31. Oktober verboten. "Aber wir wissen nicht, was danach kommt. Ob möglicherweise noch einmal verlängert wird", so Weisser. Um erst dann zu reagieren und die Veranstaltung zu organisieren, reiche die Zeit keinesfalls aus. "Wir beginnen mit den Planungen nicht erst im Sommer." Bereits jetzt sei die Organisation im Gange.

Zudem wollte man den zahlreichen am Weihnachtszauber beteiligten Helfern, Cateringunternehmen und Künstlern eine Planungssicherheit geben. Rainer Huber sagte, dass man die Öffentlichkeit frühzeitig über diesen Schritt informieren wolle. "Erste Ticketanfragen hat es bereits gegeben", so Huber, der für die technische Seite verantwortlich ist.

Eine weitere Überlegung ist, dass das Besuchermanagement mit Hygienevorschriften, Abstandsregelungen und Datenerfassung bei der Menge nicht umgesetzt und eingehalten werden kann. Und eine abgespeckte Variante des Weihnachtszaubers, die sich auf das Wasserfallgelände beschränkt, ohne Veranstaltungen im Kurhaus, Kinderwelt und Feuershow, das wollten die Veranstalter nicht. "Dann wären sicher viele Besucher sehr enttäuscht."

Auch beim Programm hätte es Abstriche geben müssen. So hätten laut Weisser bereits die ersten Künstler, die verpflichtet worden sind, von sich aus ihre Teilnahme abgesagt, da deren gesamten Gastspieltourneen ausfallen. Bis zuletzt habe man die Hoffnung gehabt, das Jahr 2020 "mit einer versöhnlichen Stimmung beenden zu können", wie Weisser sagt. Doch das Risiko, zu einem Hotspot für Corona-Infizierungen zu werden, wolle man auf keinen Fall eingehen.

Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold bedauert das Aus des Weihnachtszaubers für 2020 ebenfalls. "Bürgermeister Gallus Strobel tut diese Entscheidung weh", sagt er. Denn die Veranstaltung, die jedes Jahr rund 35 000 Besucher aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern anlockt, ist auch ein Imagegewinn für die Stadt.

Um den Wasserfall im Dezember nicht völlig im Dunkeln zu lassen, kündigten Weisser und Huber an, zur Weihnachtszauberzeit zumindest den Weg von den Kassen bis zu den Wasserfäl len zu illuminieren. Wenngleich die Absage alle Beteiligten schmerzt, so lassen die Veranstalter den Kopf nicht hängen. "Wir werden das überleben und blicken nach vorne. Auf den Triberger Weihnachtszauber 2021", so die Organisatoren zuversichtlich.

Seit 2004 findet zwischen Weihnachten und Silvester an und um Deutschlands höchsten Wasserfällen der Triberger Weihnachtszauber statt. Seither lockt die einzige Großveranstaltung in diesem Zeitraum jedes Jahr rund 35 000 Besucher an. An sechs Veranstaltungstagen sorgen rund 170 Shows auf verschiedenen Bühnen für ein ab wechslungsreiches Programm.