Für den Laien fast nicht erkennbar, Spezialist und Oberteufel Armin Effinger aber sieht deutlich: Diese Rüschen brauchen Nacharbeit. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Neu gestärkt und aufgefädelt / Für die Teufel ist nach der Fasnet auch vor der Fasnet

Triberg (hjk). Die Fasnet ist vorbei – und doch leuchtete am Donnerstagabend in der Triberger Zunftstube das Licht. Es war nicht etwa versehentlich angeschaltet geblieben nach der Zunftstubenfasnet, vielmehr galt es, die zurückliegende närrische Zeit aufzuarbeiten.

Oberteufel Armin Effinger stand hinter dem Tresen und harrte der Rückgabe der bekannten schwarzen Rüschen, die jeder Triberger Teufel um den Hals trägt.

Warum aber sollen die Teufel ihre Rüschen abgeben, wollte der Schwarzwälder Bote wissen. Nun, das sei stark witterungsabhängig, erklärt der Oberteufel. Immer dann, wenn das Teufelskostüm bei sehr nasser Witterung getragen wird, würden die Rüschen feucht und die Stärke werde dabei herausgewaschen. "Die werden dann unansehnlich und lappig", weiß der Spezialist. Teilweise gehen die einzelnen Rüschen auch mal kaputt.

Doch was geschieht dann mit den abgegebenen Rüschen? "Die werden zunächst bei uns gewaschen und wieder getrocknet. Danach gehen sie nach Villingen", erklärt der Oberteufel. Dort gebe es eine Frau, die sei absolute Spezialistin für Rüschen. "Die macht das für sehr viele Gruppen, auch für die meisten Narro- gruppen, die Rüschenkrägen tragen", wusste Effinger. Und zwar in weitem Umkreis, sogar die Schramberger schicken nach seiner Meinung ihre Rüschen zu ihr.

Die gute Frau sorge dann dafür, dass die Rüschen neu gefaltet werden. Und danach würden sie wieder neu gestärkt und wieder aufgefädelt. "Manchmal müssen einzelne Rüschen auch ersetzt werden oder sogar ein ganzer Kragen; das macht sie dann so, wie es anfällt", erklärt Effinger.

Und wenn das einer weiß, dann dieser Mann. Er ist Oberteufel in zweiter Generation, schon sein Vater Herbert war volle 25 Jahre lang Chef der rund 400 Teufel – Sohn Armin ist ihm aber schon dicht auf den Fersen. Denn auch bei ihm sind das schon wieder 18 Jahre, die er mit den roten Rüschen des Oberteufels unterwegs ist und auf dem berühmten Teufelswagen mitfährt.

An diesem Abend kommen nicht allzu viele Rüschen zusammen, obwohl er gemeint hatte, beim Umzug einige zu sehen, die es nötig gehabt hätten. Dafür suchen andere bei ihm Rat, die für ihre Kinder kleinere Glocken wünschen mit kürzeren Lederriemen oder auch andere Änderungen. Oder die für den Nachwuchs gleich ein neues Häs bestellen.