Jetzt wissen wir mehr: Nach dem Besuch im Triberger Rathaus präsentieren die Realschüler erfreut das Büchlein von Autor Dieter Stein über die Männerparkplätze, das ihnen Bürgermeister Gallus Strobel schenkte. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Klasse 6b der Realschule stattet Gallus Strobel und Stellvertreter Rudolf Allgeier einen Besuch im Rathaus ab

Von Michael Kienzler Triberg. Was ist ein Männerparkplatz? Wie viel Geld verdienen ein Bürgermeister? Oder warum glauben Sie, wurden Sie gewählt? Ganz schön knifflige Fragen stellten da gestern die Realschüler der Klasse 6b dem Stadtoberhaupt Tribergs im holzgeschnitzten Rathaussaal.

"Leben in der Gemeinde" heißt das Thema in der Klasse derzeit, und so machten sich die 21 Schüler mit ihrer Lehrerin Stefanie Zumkeller auf in das Triberger Rathaus, um dem Bürgermeister direkt auf den Zahn zu fühlen. Auch Strobels Stellvertreter Rudolf Allgeier stand Rede und Antwort.

Auch der geplante Edeka-Markt ist Thema

Strobel erklärte zunächst die Historie des holzgeschnitzten Rathaussaales und ging auf seine Aufgaben und die des Gemeinderates ein. Auch beschrieb er den Ablauf eines Projektes mit Verwaltung und Gemeinderat. Die Schüler erfuhren, dass die Welt in Gremmelsbach und Nußbach noch in Ordnung sei, und auch der geplante Edeka-Markt war Thema.

Dass die Realschule für eine Million Euro renoviert wurde, ließ der Schultes ebenso wenig aus. Nach der Aufwärmphase hagelte es Fragen. "Was ist ein Männerparkplatz?" wollte ein Schüler wissen. Ein Parkplatz, bei dem es Männern leichter schaffen einzuparken, und außerdem sei es eher als Gag gedacht, damit die Medien weltweit auch über Triberg und die Wasserfälle berichten, erklärte Strobel.

Ob er denn schon immer Bürgermeister werden wollte? Das verneinte der Schultes und ging auf seinen Werdegang ein und dass er erst spät Gefallen an der Kommunalpolitik gefunden habe. "Wie viel verdienen Sie?" Strobel lächelte kurz und meinte: "Zu wenig".

Eine Schülerin wollte wissen, ob Strobel denn noch mal antreten würde bei der nächsten Wahl. "2018 ist die Wahl, aber ich trete wahrscheinlich nicht mehr an, denn dann war ich 16 Jahre Bürgermeister".

"Was ist für Triberg wichtig?" war die nächste Frage. Strobel wie aus der Pistole: "Der Edeka-Markt".

Sind denn die Gemeinderäte zuverlässig? "Die Gemeinderäte sind sehr zuverlässig, das zeigt sich schon daran, dass sie Informationen aus nichtöffentlichen Sitzungen nicht nach außen tragen", erklärte Strobel. "Warum glauben Sie, wurden sie gewählt?" Auch da musste Strobel nicht lange überlegen. "Weil ich so nett bin vielleicht? Ein Bürgermeister sollte Kutteln haben und was aushalten können", ergänzte er.

Rudolf Allgeier, seit 28 Jahren im Gemeinderat, stellte die Arbeit des Gremiums vor und ging unter anderem auf Schulsanierungen ein. Diskutiert wurde, was eine Patt-Situation bedeutet, so wie jüngst im Schönwälder Gemeinderat, "ich hoffe natürlich dass der Schönwälder Gemeinderat nochmal abstimmt, weil ja eine Rätin an dem Abend gefehlt hat und eine Mehrheit für den Markt dann vorhanden gewesen wäre", behauptete Allgeier.

Nachdem der Wunsch eines Rundgangs geäußert wurde, sah sich die Klasse noch einige Diensträume im Rathaus an.