Der Triberger Trachtenverein führt den großen Schwarzwälder Trachtenumzug durch die Innenstadt an. Foto: Kommert

Zweitägige Veranstaltung mit musikalischen und kulinarischen Höhepunkten. Großer Flohmarkt.

Triberg - Es zeigte sich beim achten Schinkenfest in der Wasserfallstadt einmal mehr, dass der absolute Bringer der Trachtenumzug ist, der in diesem Jahr auch schon zum vierten Mal stattfand.

Bestens organisiert ist das Fest, doch wie stets gab es auch in diesem Jahr einige Neuerungen. Moderiert von Gerdi Kienzler, erlebten die Festbesucher schon am Samstagnachmittag die erste Neuheit. Wegen der zeitweise doch recht feuchten Witterung fiel der angedachte, kurze Umzug der Musikkapellen vom Kurhaus ins Festzelt weitgehend aus, es lief nur der Triberger Fanfarenzug gemeinsam mit den befreundeten Musikern des Kübelesmarkts Bad Cannstatt.

Im großen Festzelt hatten sich bereits die Musikvereine aus Dingelsdorf am Bodensee, Fischbach, Neudingen und Oberschopfheim verteilt, die nach dem Auftritt der beiden Fanfarenzüge ihre jeweiligen Auftritte hatten, bejubelt von den mittlerweile schon recht zahlreichen Besuchern des Festes.

Gegen 18 Uhr gab es einen weiteren Höhepunkt: Der Seeländer Jodlerclub "Zytrösli" aus der Schweiz bewies sein Können. Leider seien sie geschwächt wegen erkrankter Mitjodler, war zu erfahren. Und dann, pünktlich um 20 Uhr, begann das Festzelt zu erbeben: Weil sie kamen, die "Silbertaler", die seit ihrem ersten Auftritt beim Schinkenfest in Triberg sogar einen Fanclub besitzen. Es ging nicht allzu lange, bis die Gäste auf Bänken und Tischen standen und lauthals die Hits mitgrölten. Und, wie man später erfahren konnte, bewiesen die Gäste ungeheures Sitzfleisch, Gerüchten zufolge sollen die Letzten gegen vier Uhr den Heimweg angetreten haben. Für Essen und Trinken war beim Schinkenfest auch wieder bestens gesorgt.

Festgottesdienst

Wie in den vergangenen Jahren üblich, begann der Sonntag mit einer kleinen Prozession vom Kurhaus hinunter in die Stadtkirche. Im, trotz der vielen Trachtenträger, nur halb gefüllten Gotteshaus begannen die Jungen und Mädchen der Kindertanzgruppe Triberg mit historischen Tänzen. Musikalisch umrahmt wurde die Heilige Messe neben der Orgelbegleitung auch durch die Stadt- und Kurkapelle, die wieder einmal ihre historischen Uniformen vorführte.

Beim Empfang der Trachtenträger stellte Nikolaus Arnold als Chef-Organisator fest, dass man mit 33 beteiligten Gruppen und mehr als 900 Trachtenträgern einen neuen Höhepunkt erreicht habe. Die Zuschauer und auch die Trachtenträger selbst, sollten alle Gruppen erleben. Daher begann der Umzug mit den Musikern der Stadt- und Kurkapelle.

Triumphal gestaltete sich der Festumzug, die Straßenränder waren gesäumt von vielen hundert Zuschauern aus zahlreichen Orten der Umgebung, doch etliche Gäste hatten auch weite Wege zurückgelegt. Wunderbar war auf dem Marktplatz die Moderation durch Klaus Nagel, der jede Gruppe vorstellte und zusätzlich so manches historische Detail kannte.

Am Ende verteilten sich die Trachtenträger in Zelt und Kurhaussaal und genossen die reiche Auswahl an Leckereien wobei es im Kurhaus eine "kleine Karte" gab. "Eine wesentliche Komponente des Festes stellt wie von Beginn an das sehr reichhaltige kulinarische Angebot dar", hatten Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold und der Vorsitzende des Wirtevereins, Daniel Weis, im Vorfeld versprochen. Es kamen sicherlich alle Besucher geschmacklich auf ihre Kosten, wobei das Hauptaugenmerk in vielfacher Form auf dem Schinken lag.

Und von Beginn an lag ein weiteres Hauptaugenmerk auf dem großen Flohmarkt, der bereits am Samstagvormittag begann und sich bis zum Ende des Festes hinzog.