Mit Film- und Musicalmelodien bestechen die Musiker des Musikvereins Kurkapelle Schönwald beim Jahreskonzert. Foto: Schwarzwälder Bote

Musikverein: Aktive der Kurkapelle Schönwald präsentieren Jahreskonzert / Filmmusik beherrschendes Genre

Einmal mehr überraschten die Aktiven des Musikvereins Kurkapelle Schönwald mit einem reifen Jahreskonzert in der Uhrmacher-Ketterer-Halle. Besonders kreativ erwies sich dabei Moderator Edgar Zeifang.

Schönwald. Eine gut gefüllte Uhrmacher-Ketterer-Halle erwartete mit Spannung den Auftritt der Musiker.

Zunächst trat der Nachwuchs an: Die Jugendkapelle unter der Leitung von Stephan Pfaff hatte einen zwar kurzen, aber sehr engagierten Auftritt. Dabei musste Ralf Maier den eigentlichen Drummer Maximilian Kuner ersetzen, der kurzfristig ausfiel. Dennoch konnten die jungen Musiker, von denen die Mehrzahl mittlerweile auch beim Hauptorchester antritt, mit einer reifen Leistung aufwarten. Was nachvollziehbar ist, wenn man sieht, wie viele Stunden die Jungmusiker in die Probenarbeit stecken: "insgesamt sind das rund 40 volle Arbeitstage", rechnete Pfaff den Besuchern vor.

Monika Ganter moderierte die "normalen" Stücke "Spearfisch Canyon" und "Lady Gaga in Concert" an. Reichlicher Applaus sorgte dafür, dass der Dirigent als Zugabe einen Hochgenuss der Rockgeschichte versprach, der gerade dieser Tage wieder hoch aktuell sei: Die von Freddie Mercury im Jahr 1975 komponierte und vor wenigen Monaten filmisch erneut zum Leben erweckte Hymne "Bohemian Rhapsody".

Nach dieser gelungenen Zugabe hätte das Publikum gerne noch etwas gehört, wie man am Applaus erkannte – die meisten der jungen Musiker hatten jedoch noch einen weiteren Auftritt. So wurde in Windeseile umgebaut und das große Orchester breitete sich auf der Bühne aus.

Und die Kapelle lieferte wieder einmal ein grandioses Jahreskonzert unter der Leitung ihres langjährigen Dirigenten Gerhard Feiertag am zweiten Weihnachtsfeiertag ab.

Schon der Auftakt mit einer ruhigen Melodie, dem "Song of Freedom" des Bundeswehrmusikers Manfred Schneider bereitete Freude – vor allem mit einem Intermezzo, das den bis dahin ruhig dahin gleitenden Song dramatisierte – um dann wieder zu seinem ruhigen Charakter zurückzukehren.

Kapelle lässt sich zu zwei Zugaben hinreißen

Mit "Moby Dick" ging es zu den Titeln des beherrschenden Genres des Abends, der Filmmusik. Man spürte förmlich mit jeder Note den inneren Kampf des Kapitäns mit dem weißen Wal – und mit sich selbst. Eine kleine Hommage an einen der größten Filmmusik-Macher stellten der "Gladiator" und ein Medley aus Titeln aus dem Film und Musical "König der Löwen" dar – Hans Zimmer beweist immer wieder seine Extraklasse, ebenso die Musiker aus Schönwald.

Nach einer wohlverdienten Pause, in der es auch besondere Ehrungen gab, war wieder die "rot-schwarze" Phase angesagt. Doch zunächst sorgte der Dirigent für Schmunzeln: Er war im Bademantel und Boxhandschuhen angetreten – marktschreierisch von Zeifang als Boxlegende "Rocky" angekündigt – wie das beim Boxen so üblich ist. "Eye oft the Tiger" war wohl der Titel, der bei den Verfilmungen den größten Erfolg hatte.

Mittlerweile eines der bekanntesten Musicals zeigt die Entwicklung einer der weltweit erfolgreichsten Musikgruppen auf: "Abba". Die Musiker präsentierten eine schöne Zusammenstellung von Titeln aus dem Musical.

Weiter ging es mit dem wohl am längsten laufenden Musical überhaupt, dem "Starlight Express" um die lebendig gewordenen Lokomotiven, mit unglaublich viel "Drive" auch im Arrangement. Offiziell endete das Konzert mit einem Marsch, eine Hommage an den "Entdecker" Tasmaniens, "Abel Tasman" – so lautet auch der Titel.

Doch die engagierte Arbeit der Musiker entlockte den vielen Besuchern donnernden Applaus, der dafür sorgte, dass sich die Kapelle zu zwei Zugaben – "Wir sind wir" und "The Blues Brothers Revue" (standesgemäß mit Hut und Sonnenbrille) – hinreißen ließ.