Da stoßen sie auf den Erfolg der erfolgreichsten Triberger Ringerin an: Holger Kitiratschky (stellvertretender Jugendwart), Jugendwartin Barbara Pfaff, Luisa Springmann und die Trainer Markus Kammerer und Martin Hoppe (von links). Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportverein bereitet WM-Dritten spontanen Empfang / Erstes WM-Medaille der Vereinsgeschichte

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Einen grandiosen Empfang bereiteten die Ringer des SV Triberg ihrer Strahlefrau Luisa Springmann. Die wurde Dritte bei der Kadetten-WM.

Sie ist nunmehr "das Höchste", was der erfolgsverwöhnte Verein in seinen Reihen hat. Bisher führte diese "Wertung" Kai Rotter an, der eine Bronzemedaille bei den Kadetten-Europameisterschaften holte.

Nach dem Deutschen Meistertitel bei den Kadetten (der A-Jugend der Ringer) und dem zweiten Platz bei den Frauen in diesem Jahr war sie hoffnungsfroh zur Europameisterschaft gereist, von der sie "nur" mit Platz fünf zurückkehrte. Dennoch wurde sie von Bundestrainer Rainer Kamm für die Kadetten-Weltmeisterschaft in Zrenjanin (Serbien) nominiert. "Weil sie immer ausgezeichnet gekämpft hat und die entscheidenden Kämpfe unglücklich verlor", wie die Jugendleiterin des SV Triberg, Barbara Pfaff im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten betonte. Und der Einsatz sollte sich lohnen, für den Deutschen Ringerbund ebenso wie für die junge Athletin. Denn sie kam von der Weltmeisterschaft zurück, dekoriert mit der Bronzemedaille.

Nächstes Ziel: Die Olympia-Teilnahme in Rio de Janeiro

"Das ist der absolute Wahnsinn", ließ sich denn auch ihr Trainer Markus Kammerer vernehmen. Sie sei unglaublich ehrgeizig und ließe sich auch von einer Erkältung nicht vom Training abhalten. "Luisa hat zwar manchmal auch ihren eigenen Kopf, aber wenn dabei solche Erfolge rauskommen, kann man damit jederzeit leben", so der Jugendtrainer.

Der Vorsitzende Mike Pfaff freute sich ebenso: "Seit 100 Jahren haben wir durch Luisa die erste WM-Medaille geholt", jubelte er. Als das kleine Mädchen im Jahre 2000 mit gerade mal fünf Jahren ihren Ringerpass erhielt, habe man niemals an so etwas gedacht. Doch ab 2008 begann sie damit, national Titel zu sammeln. Dies gipfelte im laufenden Jahr mit der Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Kadetten, anschließend der Silbermedaille bei den Frauen. Und nun komplettierte sie den Medaillensatz – ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft.

Für diesen Erfolg gebe es viele Verantwortliche. Doch in erster Linie seien es die Eltern, die Luisa stets zur Seite gestanden hätten. Dann natürlich die Jugendtrainer des Vereins mit Martin Hoppe und Markus Kammerer, aber auch die Landestrainer beim Stützpunkt in Freiburg.

"Luisa macht im nächsten Jahr ihr Abitur; sie will in Freiburg studieren – da hoffen wir natürlich darauf, dass sie weiterhin in Triberg ringt", drückte Pfaff die Hoffnungen des Vereins aus. Und im Stillen hoffen sie natürlich auf eine Olympia-Teilnahme der erfolgreichen jungen Ringerin.

Auch der Vertreter des Bezirks Schwarzwald im Südbadischen Ringer-Verband, Bernd Imhof, selbst Wasserfallstädter, drückte seine Begeisterung aus. "Beharrlichkeit, Fleiß und viel Ehrgeiz gehören zu einem solchen Erfolg einfach dazu, da reicht Talent nicht mehr aus", war er sich sicher. Luisa habe sich bei dieser WM selbst weniger Druck gemacht als sonst, vielleicht sei das der Grund für die herausragende Leistung gewesen.

Im proppenvollen holzgeschnitzten Rathaussaal wurde die WM-Dritte herumgereicht, musste jedem Auskunft geben. Ja, es sei ein wirklich emotionaler Moment gewesen, als sie auf dem "Stockerl" gestanden sei und man ihr die Medaille umhängte. "Das war das erste Mal, dass ich Luisa weinen sah", resümierte auch ihr Heim-Trainer. Seitens der Gemeinde war Susanne Muschal als offizielle Vertreterin anwesend.