Die kleinen Zuschauer fiebern beim Auftritt der Freiburger Puppenbühne mit Kasperle und der Prinzessin mit. Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Viel Spaß mit Kasperle

T riberg. Beim Ferienprogramm der Stadt Triberg wurde den Kindern viel geboten, darunter Kinoveranstaltungen, Turnspaß in der Halle, Reiten und Wanderungen, sogar Englisch konnte kinderleicht gelernt werden.

Ein weiterer Höhepunkt wartete auf den Nachwuchs ab drei Jahren am Mittwoch im katholischen Pfarrsaal der Stadtkirche. Kein Geringerer als der Kasper mit seinem Hund Bello persönlich besuchte die Kinder, um mit ihnen ein spannendes und aufregendes Abenteuer zu erleben. Johannes Minuth, Mitglied der Freiburger Puppenbühne, inszenierte mit seinen hübsch gestalteten Handpuppen eine gar mysteriöse Geschichte, welche die Kinder total in ihren Bann zog.

"Kasper und das kleine Schlossgespenst", hieß das Stück, in dem sich auf Burg Eulenfels seltsame Dinge ereignen. Der in den Gemäuern wohnende Graf ist plötzlich verarmt und hat große Sorgen, sein Schloss verkaufen zu müssen. Darüber sind weder er, noch seine Tochter und die ebenfalls im Schloss wohnende Wahrsagerin Ursula begeistert. Doch angeblich soll es eine verschwundene Schatztruhe geben, die ein Gespenst bewacht. Nach vielen Verwicklungen wurde der listige und gierige Burgvogt überwunden, und so nahm letztendlich die Geschichte ein gutes Ende. Dem Bösewicht konnte das Handwerk gelegt und das kleine Schlossgespenst befreit werden.

Während des knapp einstündigen Programms herrschte zum großen Teil atemlose Stille im Saal, auch die Erwachsenen zeigten sich von der hohen Kunst des Handpuppenspiels beeindruckt. Minuth verstand es bestens, über seine Figuren Kontakt zu den kleinen Zuschauern aufzunehmen und diese in das Geschehen mit einzubeziehen. Der Puppenspieler Minuth ist in Sachen "Kasperle" ein ausgewiesener Experte, er promovierte an der Universität Freiburg über die beliebte Kinderfigur und hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Er betrieb jahrelang wissenschaftliche Nachforschungen und schrieb ein Buch zum Thema "Entwicklungsgeschichte des Kasperletheaters – Vom Possen treiben zur Puppenspielkunst".

Auch weitere Familienmitglieder, seine Frau Karin und Sohn David, sind Puppenspieler mit Leib und Seele und treten als Solisten mit eigenen Programmen auf. Karin Minuth malte Kulissen, modellierte die Köpfe und hauchte so der Freiburger Puppenbühne Leben ein. Ihr großes Anliegen ist es, Kinder und Erwachsene zu ermutigen, sich und anderen gut zu tun, Verantwortung zu übernehmen und ihr Leben positiv zu gestalten.

Sohn David hat sich ebenfalls beruflich dem Puppenspiel verschrieben. Er studierte zuerst Bildhauerei in Freiburg und Architektur mit Bachelor- und Masterabschluss in Stuttgart. Bereits mit 15 Jahren trat er bei Kindergeburtstagen mit der Puppenbühne seines Vaters auf, und so faszinierte ihn das Figurentheater immer mehr. Auch er fertigt für seine Produktionen eigene Puppen, Bühne und Kulissen an.

Es war eine Veranstaltung, die nicht nur den Besuchern, sondern auch dem Akteur großen Spaß machte, was durch kräftigen Applaus aller Anwesenden bestätigt wurde. Zum Schluss kamen Kasperle und Hund Bello in die Kinderrunde, in der sie euphorisch begrüßt und ausgiebig gestreichelt werden durften.