Das Laufrad einer Zwei-Strahl-Pelton-Turbine, die von 1933 bis 1981 im oberen Kraftwerk am Wasserfall Dienst tat, begrüßt die Besucher am Eingang zum Kurhaus. Im Kurhaus informiert eine Ausstellung über die Geschichte der EGT. Quelle: Unbekannt

Ausstellung: Triberg war einst deutschlandweit eine der ersten Städte mit elektrischer Straßenbeleuchtung

Am 17. November startet im Kurhaus eine Ausstellung von einem der wichtigsten Unternehmen der Raumschaft. Die Energiegesellschaft Triberg, die EGT, wird 125 Jahre alt und präsentiert im Foyer und im Schwendisaal eine Schau, die diese 125 Jahre reflektiert.

Triberg. Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 3. Oktober und erlebt dann eine kleine Krönung mit der Ringer-Olympiasiegerin Aline Roter-Focken.

Bereits am Freitagvormittag eröffnete der Vorstandsvorsitzende Jens Buchholz die Ausstellung für geladene Gäste, so waren Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel, Bürgermeister-Stellvertreterin Silke Burger aus Schonach, Bürgermeister Josef Herdner aus Furtwangen und der St. Georgener Bürgermeister Michael Rieger ebenso anwesend wie Stefan von Schoen, der Urenkel von Wilhelm Eduard Freiherr von Schoen, einem der Gründer.

Durch die Geschichte selbst führte dann derjenige, der gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen die Geschichte bis ins Detail eruiert hatte und damit sicher diese Ausstellung ermöglicht hatte, Wilfried Dold vom Vöhrenbacher Dold Media Verlag, der zugleich auch beauftragt war, ein Buch über diese 125 Jahre als Chronik des Unternehmens zu verfassen. Gemeinsam mit der Marketingleiterin des Unternehmens, Andrea Pfrengle, hatte er viele Stunden investiert, um Buch und Ausstellung zu gestalten – die Chronik soll am 9. Dezember vorgestellt werden.

Dold zeigte die Pionierleistung auf, die dafür sorgte, dass Triberg wohl deutschlandweit zu den ersten Städten gehört hatte, die über eine elektrische Straßenbeleuchtung verfügten, gespeist aus Wasserkraft. Viele hochrangige Besucher bewunderten damals diese Errungenschaft. Dold legte aber auch einen Finger in die Wunde Wasserfall – in trockenen Jahren fehlte die Kraft des Wassers teilweise komplett. Ein angedachter Stausee auf der Gemarkung Schönwald scheiterte damals. Erst, als auch St. Georgen Strom wollte, konnte durch den Erwerb des Geländes, wo sich heute die Hauptverwaltung befindet, eine Speichermöglichkeit gebaut werden.

Auch die zwischenzeitlich gebaute Akkumulatorenfabrik wurde gewürdigt, dabei wies Dold auch auf die gesundheitlichen Aspekte hin – viele Arbeiter erlitten Bleivergiftungen, auch der Umgang mit Schwefelsäure wurde wohl recht blauäugig angegangen.

Einer durfte seinen Anteil am heutigen Unternehmen dann selbst vortragen – Rudolf Kastner, der von 1993 bis 2019 die Geschicke des Unternehmens in die heutige Ausrichtung lenkte und die Unterteilung in die diversen Geschäftsfelder vornahm. Der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende verdeutlichte aber auch, dass man sich auf den Erfolgen nicht ausruhen dürfe, vielmehr gelte es weiterhin, nach vorne zu blicken – mit Augenmaß.