Der Vorsitzende der neuen Partei "AfT" Gallus Strobel (links) freut sich mit "Gallus und seinen Hühnern" über die Gründung. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: "Bergseestüble" platzt bei Fasnetsitzung aus allen Nähten / Narrengemeinde stattliche 120 Jahre alt

Triberg. Einer der Höhepunkte der Triberger Fasnet ist der "Tag der Oberstadt", der schon viele Jahre am Rosenmontag im Gasthaus "Berg-seestüble" ausgiebig gefeiert wird. Und so folgten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gäste der Einladung des Oberbürgermeisters "Pfiffer III" alias Matthias Klausmann und seiner Mannschaft. So war es nicht verwunderlich, dass das "Tagungslokal" wieder aus allen Nähten platzte.

Pünktlich um 11.11 Uhr begrüßte der Oberbürgermeister das närrische Volk, darunter auch Träger des "Wohlfühlordens", der seit 2003 an verdiente und der Oberstadt treu ergebene Narren, verliehen wird. Auch Bürgermeister Gallus Strobel, Stadtpfarrer Andreas Treuer, der "rote Bur" Lukas Duffner aus Schönwald und die Narrenzünfte aus Triberg, Gremmelsbach und Schonach ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen. Aus der Schweiz kam Paul Bruppacher angereist, der seit Jahren die Oberstadt-Fasnet begeistert mitfeiert.

Für musikalische Verwirrung sorgte wieder eine zusammengewürfelte und spielfreudige Extremkapelle, die sich, einer Eingebung folgend, nun die "Triberger-Wallfahrts-Romantik- und Barockmusiker" nennt.

Pfiffer III ehrte einige Mitglieder. Und so durften sich insgesamt 26 Personen für 15, 25 und 40 Jahre an bronzenen, silbernen und goldenen Anstecknadeln nebst Urkunde erfreuen. Auch der Verein selbst hatte Grund zum Feiern, denn die "Oberstädtler", feiern heuer ihr 120-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird aber nicht groß gefeiert und "Pfiffer III" träumt bereits von einem Narrentreffen in fünf Jahren in der Oberstadt.

Reinhard Storz neuer Ordensträger

Mit einer Büttenrede des kritischen Spättles Jens Wallishauser startete das Programm. Wie von ihm seit fünf Jahren gewohnt, erfährt man in seiner nachdenklich und pointierten Rede aktuelle kommunal- und weltpolitische Ereignisse. Danach ließen in Gedichtform Anja Giza und Stephanie Weis den Werdegang von Matthias Klausmann und Felix Kentischer Revue passieren.

Mit leichterer Kost fuhr Dieter Stein fort, der sich in diesem Jahr des neuen "Edekas" annahm und als Geschäftsführer vielen Triberger Kunden, natürlich auf "Steinsche Art", die Vorzüge des Vollsortimenters schmackhaft machte.

Nun warteten alle gespannt darauf, wer 2020 zum 21. Träger des "Wohlfühlordens" gekürt wird. Und so verkündete "Pfiffer III", dass sich der frühere Ortsvorsteher von Gremmelsbach, Reinhard Storz, diesen begehrten Orden um den Hals hängen darf. Die Zunftmeisterin der Narrenzunft Gremmelsbach, Steffi Laube, hielt die Laudatio und der neue Ordensträger bedankte sich mit einem gereimten Vortrag und einem Geschenkkorb für die Aufnahme in den Club der "Kissenträger".

Gallus Strobel gründet eigene Spaßpartei: "AfT"

Nun kamen Gallus und seine Hühner als Höhepunkt des Programms: Thema war der spektakuläre Austritt Strobels aus seiner Partei und die nunmehr im Triberger Kurhaus erfolgte Gründung einer eigenen Spaßpartei, nämlich der "AfT" (Alternativlos für Triberg). Die entsprechende Pressekonferenz wurde im "Bergseestüble" angesetzt. Bevor der neue "Parteivorsitzende" im Konferenzzentrum erschien, erzählten die "Hühner" viel Interessantes zu lokalen Geschehnissen und begeisterten mit einigen derben Witzen das närrische Publikum. In der Konferenz wurde deutlich, dass der neue "AfTler" nicht nur sein eigener Wähler ist, sondern auch, seinem Motto entsprechend, "das Programm bin ich", verkörpert. Nach dem "Pressegespräch" versammelte Strobel das Wahlvolk mit seinem Konterfei vor dem "Bergsee-stüble", um ihm zu huldigen. Die Akteure hatten durch den Gag die Lacher auf ihrer Seite und auch der "echte" Strobel war mit seiner Inthronisierung vollauf zufrieden.