Die Vöhrenbacher "Outsiders" treten in Triberg auf und sorgen im "Nachtkrapp" für tolle Stimmung. Fotos: Ciubotaru Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Vöhrenbacher Band begeistert / Publikum gibt tosenden Applaus

Triberg. Im Bistro-Pub "Nachtkrapp" wird es kurz vor 21 Uhr ziemlich voll. Drei Generationen von Musikliebhabern strömen in den relativ kleinen Raum rein. Nun stehen sie alle eng beieinander und werden nicht vor 2 Uhr von hier weggehen wollen. Sie werden tanzen, mitsingen und begeistert ausrasten. Zugabe abverlangen von einer Band, die sich weiter und weiter steigern kann.

Es sollten semiprofessionelle Künstler sein, die ganztags als Physiotherapeuten, Informatiker und Techniker arbeiten. Der Sologitarrist Anton Lüders ist noch Physikstudent. Aber von den "Semiprofessionellen" aus dem Schwarzwald weiß das Publikum schon lange Bescheid. Von ihrem Talent, ihrer Hingabe und ihrem absolut professionellen Können. Deswegen sind die Säle immer voll, wenn sie auftreten.

An diesem Abend umfasste das Programm der Cover-Band Outsiders aus Vöhrenbach über 42 Titel – ein mehr als vierstündiges Konzert mit Rockmusik aus fünf Jahrzehnten. Es waren Lieder von den Beatles, Elvis Presley, Deep Purple, Status Quo, ACDC, Metallica, ZZ Top, Black Sabbath, Bon Jovi und Phil Collins – die Liste ist noch länger. Hinzu kamen auch deutsche Titel von den beliebten "Toten Hosen" und den "Ärzten", von Udo Lindenberg bis Westernhagen. Eigene Kompositionen rundeten das Repertoire ab.

Ein phänomenales Zusammenspiel

Und dann geht es los. Der Solist Armin Kaltenbach, ein Energie-Bündel. Er heizt dem Publikum vom ersten Song an richtig ein. Seine Stimme ist tief und leicht rauchig und vermag ein anspruchsvolles, vierstündiges Repertoire ohne Problem durchzuhalten.

Sein Gegenpart, Christian Ongyert, hat eine sehr spezielle Stimme. Sanfter als Armin Kaltenbach, vermag der Solist wie ein Mezzosopran mit Alt-Timbre zu singen. Die beiden bilden ein unschlagbares Duo, das den Saal zum Kochen bringt.

Anton Lüders ist ein exzellenter Gitarrist, der rasant und akkurat seine Soli spielen kann. Alles, was er spielt, klingt zugleich beseelt und voller Kraft, und er kann sich unglaublich steigern.

Ray Kraus in Aktion ist ein Phänomen an sich. Der drahtige Schlagzeuger, der auch super singt, hat seinen eigenen Stil entwickelt. Er benutzt dabei mehr die Bassdrum als Ridebecken und Hi-Hat. Der dunkle Ton geht durch Mark und Bein, und es klingt oft wie schamanische Trommeln, die den Zuhörer in Trance führen können. Ray Kraus ist dabei schwindelerregend schnell, definitiv der Driver der Band.

Stefan Schwarzkopf am Keyboard hat ebenfalls seinen eigenen Stil entwickelt. Er spielt oft im Kontrapunkt mit dem Schlagzeug, was tolle klangliche Effekte hervorruft. Und er vermag powervoll seine melodischen Linien im komplexen Klangteppich der Instrumente durchzusetzen, oftmals richtig in die Tasten greifend, virtuos. 

Der Bassist Tobias Teufel und der Gitarrist Helmut Müller hatten am Samstagabend nicht viel Platz auf der Bühne. Diskret im Hintergrund spielten sie, in sich selbst versunken. Ohne sie würde aber nichts laufen, denn Begleitgitarre und der Bass geben zusammen die klangliche Grundlage, auf der sich die anderen Instrumente erst entfalten können. Das gilt auch für den sehr guten Mischer, Jürgen Schwarzkopf, der an seinem Pult über das Geschehen auf der Bühne wacht.

"Ihr seid der Hammer", lautete es aus dem Publikum, das tief in der Nacht seine Musiker feierte und tosenden Applaus gab.