CDU-Vorsitzende Herbert Fehrenbach (links) begrüßt zur Kandidatenvorstellung im und vor dem Lesecafé Moosi auch den Hornberger Mediziner Hans-Joachim Herr (rechts), der schon kürzlich im Skidorf über das Thema mehr Mediziner für Schonach sprach. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlkampf: Gemeinschaftspraxis ist Konzept der Zukunft / Immobilie finden

Der Auftritt des Hornberger Arztes Hans-Joachim Herr bei der Wahlveranstaltung den Schonacher Christdemokraten war wohl der Höhepunkt vor Moosis Lesecafé.

Schonach. Anwesend waren auch einige Gemeinderatskandidaten der anderen Listen. Letztlich steht die Forderung nach Medizinern auf allen Agenden der diversen Listen.

Wie berichtet, steht seit einiger Zeit Schonach wie auch Königsfeld auf einer Dringlichkeitsliste – nun sei es wichtig, die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich womöglich eine Gemeinschaftspraxis im Dorf niederlässt. Denn der Hornberger Mediziner betonte, dass die "Zeit des klassischen Hausarztes" vorüber sei, der 24 Stunden pro Tag und das möglichst an sieben Tagen pro Woche für seine Patienten erreichbar sein müsse. Heute wolle ein junger Arzt, der vielleicht sogar Familie hat, möglichst auch für diese da sein können – wie es ein Familienvater, egal welchen Berufs, ja auch gerne tut.

Die Gemeinde müsse nun nach einem Haus Ausschau halten, das für eine Gemeinschaftspraxis geeignet sei und die Finger drauf legen, forderten nicht nur Kandidaten bei der Diskussionsrunde. Dazu gelte es, Fördertöpfe zu finden und aufzutun "nicht erst, wenn mögliche Ärzte tatsächlich bereit wären", forderte beispielsweise Bernd Kaltenbach. Das könne nämlich zu spät sein, da ja hinreichend bekannt sei, wie schnell Fördermittel flössen.

Mit diesem, nicht nur für Schonach, wichtigen Punkt hatte die CDU wohl den Nerv getroffen, denn immer wieder ließen sich auch Bürger im Café nieder und verfolgten die Diskussionen. Selbstredend wurde auch angesprochen, dass es oftmals schwierig sei, Mediziner in die hintersten Winkel des Schwarzwalds zu locken und oftmals seien auch die Befindlichkeiten der Lebenspartner zu berücksichtigen.

Hans-Joachim Herr machte deutlich, dass in Deutschland bei Weitem die meisten Mediziner in Europa ausgebildet würden, mehr als 10 000 pro Jahr. Doch viele verließen Deutschland wegen besserer Verdienstmöglichkeiten, beispielsweise in der benachbarten Schweiz, oder sie gingen in die Industrie, wo definierte Arbeitszeiten und oft sehr gute Bezahlung normal seien.