Tambour Patrick Pollmüller (links) und Philipp Saier präsentieren den neuen Radautrommler auf dem Triberger Boulevard. Foto: Stein Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Radautrommler nehmen im "Handelsblatt 2019" die Belebung des Unterstadt-Boulevards ins Visier

Die Fastnachtszeit steht unmittelbar bevor. Und so ist es nicht verwunderlich, dass in den vergangenen Wochen in der Radautrommler-Redaktion die Köpfe rauchten.

Triberg. Galt es doch, die im Laufe des vergangenen Jahres eingesandten Berichte und Vorschläge in Versform umzusetzen und dabei akribisch darauf zu achten, dass sie auch einer kritischen Analyse durch "Nichtfastnachtler" standhalten.

"Nichts muss man ernster nehmen als den Humor!" Nach dieser Devise wurde wieder so verfahren, dass keine ehrverletzenden Beiträge den Weg ins Heft fanden. Nun liegt es fertig gedruckt auf dem Tisch und harrt der Verteilung durch die Radautrommler an die närrische Bevölkerung der Wasserfallstadt.

Geschäfte schalten Anzeigen

Tambour Patrick Pollmüller präsentierte nicht ohne Stolz ein 62-seitiges "Handelsblatt 2019" und war sichtlich erfreut, dass es seiner Truppe wieder gelungen ist, ein ansprechendes Heft auf die Beine zu stellen. Hatte die Redaktion diesmal mit einem außergewöhnlichen Problem zu kämpfen, denn der langjährige "Weizenbier-Grafiker" und Lebenskünstler Werner Oppelt stand für die grafische Unterstützung nicht mehr zur Verfügung.

"Aber wir können auch etwas Erfreuliches berichten, denn viele der schon seit Jahren nicht mehr existierenden Triberger Geschäfte, wie unter anderem das Lebensmittelgeschäft Klaus Stöcke (A&O), das Spielwarengeschäft Karl Haaga, das Möbelhaus Kohler Schätzle sowie das Modehaus J. Kuner werden ihre Pforten wieder öffnen, um somit auch den unteren Boulevard zu beleben.

"Sämtliche Firmen werben mit ihren Originalanzeigen im Blatt. Deshalb zieht sich wie ein roter Faden der Wasserfall-Express, auf welchem die Anzeigen der Firmen präsentiert werden, durch das gesamte Heft. Die Grafik des Zuges stammt noch von unserem Künstler ›Werni‹", erklärt Pollmüller diese fiktive Vision mit einem Augenzwinkern.

Wirft man nun einen Blick in das Blatt, fällt auf, dass wieder viele Geschichten pointiert und treffsicher gereimt wurden. Ein Markenzeichen des Radautrommler-Teams. So werden wieder alltägliche Vorkommnisse, sehr zur (Schaden)-Freude der Leser, verraten. Ein Sandalenhändler wird erfahren, warum man ihm, trotz eines korrekten Lebenswandels, im Blatt einen würdigen Platz einräumt. Probleme bei einem Wohnungswechsel werden beschrieben und was für skurrile Dinge bei einer Taufe passieren können, wird die Leser in ihren Bann ziehen.

Fotos vom närrischen Triberg

Die Rückseite des Hefts zeigt eine Zusammenfassung der bissigen Titelgrafiken von Werner Oppelt. "Vielleicht können wir dadurch unseren ›Werni‹ dazu bewegen, in der Radautrommler-Ausgabe 2020 sein großes Können erneut unter Beweis zu stellen.

Auf den gewohnten Bildteil mit Fotos aus vergangenen Fasnettagen wurde auf Wunsch vieler Narren, nicht verzichtet. Udo Steinkopf war auch in diesem Jahr für die Auswahl der Motive verantwortlich und hatte dabei wieder ein glückliches Händchen.

"Mit unserem Heft wollen wir eine langjährige Tradition bewahren, denn bereits im Jahr 1951 wurde die erste Narrenstimme nach dem Krieg von der Narrenzunft Triberg herausgegeben. Aber auch zur Fasnet 1929 gab es bereits eine Triberger Karnevalszeitung mit dem sehr eigenwilligen Titel ›Die Kuhhaut vom Wald‹, schreibt Klaus Nagel in seinem Buch über die Triberger Fasnet. Leider erschien aus verschiedenen Gründen im Jahr 1980 das letzte Heft der Zunft. Daher war es für uns fast schon Verpflichtung, dieses närrische Informationsblatt ab dem Jahr 1996 wieder in etwas anderer Form aufleben zu lassen", so Pollmüller gegen über dem Schwarzwälder Boten.

Sponsoren unterstützen

Pollmüller versäumt nicht, allen Sponsoren zu danken, ohne deren großzügige Unterstützung die Herausgabe des Blattes nicht möglich gewesen wäre. "Wir wollen nichts verdienen. Uns geht es einzig und allein darum, mit unserem Radautrommler die Triberger Fasnet ein kleines bisschen attraktiver zu machen", erklärt der Tambour.

Haustürverkauf am Freitag

Ab Freitagabend, 22. Februar, wird das Heft von den Narren an den Haustüren angeboten und am Samstag, 23. Februar, gibt es auf dem Triberger Marktplatz einen Stand mit dem Verkauf der närrischen Broschüre nebst Kuchen. Der Preis für die Lektüre beträgt unverändert drei Euro.

Auch in den bekannten Verkaufsstellen Buchhandlung Schönenberger, Sparkassen- und Volksbankfiliale in Triberg, Moosis Lesecafé, Getränke Nock und "Tante Emmas Glück", alle in Schonach, sowie im "Dorfladen" in Nußbach wird das Heft zu erwerben sein. Fasnetfans aus Schönwald müssen sich übrigens nach Triberg oder Schonach begeben, um sich dieses einmalige Heft zu besorgen.