Auch im Bereich der Geutsche hat das Forstamt nach den beiden Stürmen einige Schäden zu verzeichnen. Foto: Eich

Aufarbeitung der Sturmschäden dauert an. Bäume hängen und drohen umzustürzen.

Triberg - Gleich zwei Stürme fegten über den Wald rund um Triberg hinweg. Für das Forstamt geht es nun darum, das Sturmholz zeitnah aus dem Wald zu schaffen – denn es lauert schon der Borkenkäfer.

Erst Sabine, dann auch noch Bianca: Die orkanartigen Stürme haben auch für Uwe Klein von der Forstbetriebsgemeinschaft Triberg einige Arbeit zur Folge. Der Revierleiter ist bereits seit 27 Jahren für den Bereich rund um Triberg zuständig – und weiß auch zu berichten, dass es die Raumschaft mit Sabine mit einem ungewöhnlichen Orkan zu tun hatte.

Gleich zwei Stürme

"Der Hauptsturm war definitiv Sabine", berichtet Klein im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Ersten Schätzungen zufolge seien dem Orkan sowie dem darauffolgenden Sturmtief Bianca rund 10.000 bis 12.000 Festmeter Holz zum Opfer gefallen. Insbesondere im Bereich Gremmelsbach und am Kroneckwald habe es flächige Würfe und damit enorme Schäden gegeben. Der Revierleiter zieht dabei einen interessanten Vergleich: "Der Orkan Lothar im Jahr 1999 war zumindest bei uns nicht viel schlimmer." Für die Waldarbeiter gehe es nun zunächst darum, die Wege freizuräumen, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Bianca habe allerdings dafür gesorgt, dass einige Zufahrten wieder versperrt waren, hier seien viele Bäume, die nach Sabine angeschlagen waren oder hingen, ganz umgefallen. Dennoch habe Bianca nur einen Bruchteil der nun vorhandenen Schäden verursacht. Angesichts der Schäden in der gesamten Region und darüber hinaus, sei es aber momentan schwierig, geeignete Unternehmen zu finden, die im Forst tätig sein können. Zudem werde man nicht unter allen Umständen die Schäden sofort beseitigen. "Wir sind ja auch nicht lebensmüde. Waldarbeit ist momentan noch gefährlicher, wir müssen deshalb besonnen sowie sicher arbeiten und bei komplizierten Fällen notfalls eine Fachfirma beauftragen", so Klein. Ein weiterer, negativer Nebeneffekt: "Es war angesichts des Sturms schnell klar, dass auch der Holzpreis wieder zurückgeht." Dies dürfte aber wohl eine Situation sein, an die sich die Forstexperten gewöhnen müssen, denn Klein ist sich sicher, dass die Stürme zunehmen. "Das ist unbestritten", betont der Revierleiter.

Borkenkäfer lauert

Das durch den Sturm liegende Holz sei aber insbesondere aufgrund des Borkenkäfers ein Problem, so Klein. Das Holz müsse man "möglichst schnell" aus dem Wald bringen, bevor um Ostern herum der erste Befall ansteht. Der zweite Befall drohe anschließend im Mai und Juni. In diesem Zeitraum würde der Käfer unter der Rinde brüten, anschließend ausfliegen und stehendes Holz befallen. Die Gefahr sei insbesondere bei Trockenperioden groß. "Jeden Tag Regen wäre der Traum eines Försters", sagt er lachend – und ergänzt dann aber: "Es wäre jedoch vermessen zu glauben, dass wir keine Trockenphasen haben." Kleins Prognose lautet deshalb nüchtern: "Ich schätze, dass wir von der Sturmholzaufbereitung direkt in die Käferholzaufbereitung übergehen." Grundsätzlich, so der Förster, hätte man auch in Triberg bei Kalamitäten in den Wäldern – das heißt bei durch Schädlinge oder Sturm hervorgerufener schwere Schäden – oftmals kurzfristig nicht genug Kapazitäten, um die Situation ideal zu handeln. "Sowohl unsere Stammunternehmer als auch die Sägewerke haben nur begrenzte Kapazitäten", so Klein. Bei entsprechenden Katastrophen gäbe es deshalb trotz der Routine einige Unabwägbarkeiten, auf die die Revierleiter reagieren müssten.

Waldbesucher in Gefahr

Unverständlich ist es für Klein, wie unbekümmert der Wald derzeit wieder von Besuchern bevölkert wird. "Die turnen da rum und unterschätzen die Gefahr", berichtet er. Auch wenn die Wege frei seien, sei die Gefahr noch lange nicht gebannt. Denn weiterhin würden Bäume hängen und drohen abstürzen.